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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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hat vor hin schon gezittert.«
»Jetzt geht es mir wieder gut«, sagte Ayla, »und ich wüsste gerne, was da hinten ist.«
Am Ende blieben Jondalar, Joharran, Tormaden, Jonokol, Morizan und Ayla mit Wolf, um ein Stück weiter in die neue, prächtige Höhle vorzudringen.
Der Gang am Ende der Hauptkammer lag fast genau dem Eingang gegenüber. Der Einstieg war annähernd symmetrisch geformt, oben breiter und abgerundet, am Boden schmaler zu laufend. Für Ayla, die Frauen entbunden und viele Frauen un tersucht hatte, war die Öffnung weiblich, mütterlich, ein wun derbares stilisiertes Abbild des weiblichen Geschlechtsorgans. Sie dachte dabei nicht so sehr an die Vagina; der obere, runde Teil erinnerte sie an den Geburtskanal, der sich nach unten zum Anus hin verengte. Sie verstand genau, was Zelandoni gemeint hatte, als sie hier vom Schoß der Mutter sprach, auch wenn generell alle Höhlen als Eingang zu ihrem Schoß betrachtet wurden.
Der gewundene Gang war eng und schwer zu begehen; die Wände weiteten sich zur Decke hin zu einem großzügig ge schwungenen Bogen. Der Gang war nicht länger als der Ein stieg am Höhleneingang. Als sie an sein Ende gelangt waren, verbreiterte sich der Gang, in dessen Mitte sich eine Steinsäule befand, die zunächst den irreführenden Eindruck vermittelte, sie sei ein Stützpfeiler für die Decke. In Wirklichkeit endete sie mehr als dreißig Zentimeter oberhalb des Bodens. Der Weg führte rechts um den Steinpfeiler herum, beschrieb dann eine scharfe Biegung nach links und ging noch wenige Meter wei ter, bevor er ganz aufhörte.
Dort, wo er an der Säule vorbeiführte, fiel der Boden etwa ei nen Meter ab, aber die niedriger gelegene, ebene Fläche hatte einen Durchmesser von etwa drei Metern und war deshalb eine der wenigen Stellen, an denen man wirklich bequem stehen oder sitzen konnte. Ayla ergriff die Gelegenheit und setzte sich hin. Sie sah aus dieser neuen Position, dass man unter der Steinsäule leicht etwas verbergen konnte. An der Wand gegen über der Säule fiel ihr an einer niedrigen Stelle der Wand ein Loch auf, in dem man kleinere Gegenstände unterbringen konnte. Wenn sie wiederkam, beschloss sie, würde sie etwas mitbringen, auf dem sie sitzen konnte, wenigstens ein Bündel Gras, das sie vor dem kalten Boden schützte.
Nachdem sie sich durch den Gang zurückgearbeitet hatten, schauten sie kurz in den zweiten Gang, aber er war noch enger, und sie hätten auf Händen und Knien in ihn hineinkriechen müssen. Auf dem Boden standen Wasserpfützen. Sie wurden sich schnell einig, dass sie ihn ein anderes Mal erforschen wollten.
Beim Verlassen der Höhle hielt sich Wolf an Jondalar und die beiden Anführer Joharran und Tormaden. Jonokol ging neben Ayla her und überraschte sie mit einer Frage. »Hast du Zelandoni gebeten, mich hierher einzuladen?«
»Nachdem ich gesehen habe, was du in Felsenquell geschaf fen hast, fand ich, dass du diese Höhle sehen solltest. Oder würde man sie eine Tiefe nennen?«
»Beides. Wenn sie einen Namen bekommt, heißt sie Tiefe, aber sie ist trotzdem eine Höhle. Danke, dass du mich herge bracht hast, Ayla. Ich habe noch nie eine so schöne Höhle ge sehen. Ich bin überwältigt.«
»Ja, das bin ich auch. Aber kannst du mir verraten, wie die Höhle einen Namen erhalten wird? Wer sucht ihn aus?«
»Das passiert von allein. Die Leute werden von ihr sprechen, mit Worten, die sie am besten beschreiben oder ihnen passend erscheinen. Wie würdest du sie nennen, wenn du von ihr erzäh len würdest?«
»Ich weiß nicht, vielleicht Höhle mit den weißen Wänden«, erwiderte Ayla.
»Wahrscheinlich wird ihr Name so ähnlich lauten, oder we nigstens einer ihrer Bezeichnungen, aber wir wissen noch nicht viel über sie, und die Zelandonia geben ihr ohnehin einen eige nen Namen.«
Ayla und Jonokol hatten die Höhle als Letzte verlassen. Nach dem dunklen, von wenigen Fackeln erleuchteten Innenraum schien die Sonne nun besonders hell zu brennen. Als sich ihre Augen an das gleißende Licht gewöhnt hatten, sah Ayla er staunt, dass Marthona mit Jondalar und Wolf auf sie wartete.
»Tormaden hat uns zu einer Mahlzeit eingeladen«, begrüßte sie Marthona. »Er ist vorausgelaufen, damit sie wissen, dass wir kommen. Eigentlich wollte er dich einladen, aber dann hat er auch mich aufgefordert und die anderen, die noch in der Höhle waren. Dich auch, Jonokol. Alle anderen sind beschäf tigt, wie das beim Sommertreffen meist der Fall ist.«
»Ich weiß, dass Joharran sich in

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