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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Höhle willkommen.«
»Im Namen Donis, der Großen Mutter, grüße ich dich, Folara von der Neunten Höhle der Zelandonii. Ich bin Denoda von der Neunzehnten Höhle der Zelandonii, Mutter Mardenas von der Neunzehnten Höhle und Großmutter Lanidars von der Neun zehnten Höhle, einst Gefährtin des ...«
Folara hat eine ansehnliche Reihe von Namen und Zugehö rigkeiten, dachte Mardena, als ihre Mutter mit der Rezitation begann. Sie hat noch keinen Gefährten - was wohl ihr Ver wandtschaftszeichen sein mag? In diesem Augenblick schloss ihre Mutter, als könne sie ihre Gedanken lesen, die förmliche Vorstellung mit der Frage ab: »War Willamar, der Mann deines Herdfeuers, nicht einmal in der Neunzehnten Höhle? Ich glau be, wir haben dasselbe Verwandtschaftszeichen. Ich bin Wi sent.«
»Ja, Willamar ist Wisent. Mutter ist Pferd und ich natürlich auch.«
Mehrere Menschen hatten sich im Verlauf der förmlichen Begrüßung um sie geschart. Ayla trat vor und begrüßte Marde na und Lanidar, dann hieß Willamar Denoda im Namen der gesamten Neunten Höhle willkommen. Beinamen und Zugehö rigkeiten konnten einen halben Tag beanspruchen, wenn nicht jemand die Prozedur abkürzte. Deshalb sagte Willamar ab schließend: »Ich erinnere mich an dich, Denoda. Du warst eine Freundin meiner älteren Schwester, nicht wahr?«
»Ja«, entgegnete sie lächelnd. »Siehst du sie manchmal? Seit sie vor vielen Jahren so weit fortgezogen ist, bin ich ihr nicht mehr begegnet.«
»Hin und wieder besuche ich ihre Höhle, wenn ich an die Küste des Großen Wassers im Westen reise und Salz eintau sche. Sie ist Großmutter geworden. Ihre Tochter hat drei Kin der, und die Gefährtin ihres Sohnes hat einen Jungen.«
Eine Bewegung neben Aylas Beinen zog Mardenas Blick auf sich. »Da ist ein Wolf!«, schrie sie voller Angst.
»Er tut dir nichts, Mutter«, versicherte Lanidar beruhigend. Er wollte nicht, dass sie plötzlich davonstürzte.
Ayla beugte sich hinunter und legte den Arm um das Tier. »Nein, er wird euch nichts tun, das verspreche ich«, sagte sie. Sie sah, wie verängstigt die Frau war.
Nun trat Marthona vor, begrüßte Denoda wesentlich formlo ser und sagte: »Der Wolf lebt bei uns in der Hütte, und er liebt es, wenn man auch ihn begrüßt. Würdest du gerne einen Wolf begrüßen, Denoda?« Ihr war nicht entgangen, dass die ältere Frau mehr Interesse als Furcht zeigte. Sie nahm sie bei der Hand und führte sie zu Ayla und Wolf. »Ayla, würdest du ihn unserem Gast vorstellen?«
»Wölfe haben scharfe Augen«, erklärte Ayla, »aber sie er kennen uns am Geruch. Wenn du ihn an deiner Hand riechen lässt, wird er sich später an dich erinnern. Das ist seine förmli che Begrüßung.« Die Frau streckte den Arm aus und ließ den Wolf an ihrer Hand riechen. »Wenn du magst, kannst du ihn als Begrüßung am Kopf kraulen.«
Wolf blickte zu Denoda auf, die leicht über seinen Kopf strich. Sein Maul stand offen, und die Zunge hing seitlich zwi schen den Zähnen hervor. Denoda lächelte. »Er ist ein warmes, lebendiges Tier«, sagte sie. Sie drehte sich zu ihrer Tochter um. »Komm, Mardena. Du solltest ihn auch kennen lernen. Sehr wenige Leute haben die Gelegenheit, einen echten Wolf zu treffen, der ihnen nichts tut.«
»Muss ich?«, fragte Mardena.
Sie war noch ängstlicher als die meisten anderen Leute, das ließ sich nicht verbergen, und Ayla wusste, dass Wolf ihre Furcht riechen würde. Sie hielt ihn in festem Griff. Eine so offenkundige Angst machte ihn manchmal nervös.
»Da sie es angeboten haben, wäre es höflich, Mardena«, sag te Denoda. »Und du wirst nie wieder zu Besuch kommen kön nen, wenn du es jetzt nicht wagst. Du wirst zu viel Angst ha ben. Diesen Wolf brauchst du nicht zu fürchten. Du siehst doch, dass niemand außer dir Angst vor ihm hat. Nicht einmal ich. Warum dann du?«
Mardena blickte sich um und sah, dass die Menge sie beo bachtete. Die gesamte Neunte Höhle war versammelt, und tat sächlich schien sich niemand zu fürchten. Sie fühlte sich, als ob sie eine Prüfung bestehen müsse, und war sich sicher, dass sie keinem dieser Menschen mehr würde ins Gesicht sehen kön nen, wenn sie sich jetzt diesem Wolf nicht näherte. Sie schaute ihren Sohn an, den Jungen, der so unterschiedliche Gefühle in ihr auslöste. Sie liebte ihn über alles, und doch beschämte sie die Tatsache, ihn in die Welt gesetzt zu haben.
»Los, Mutter«, ermutigte er sie. »Ich habe ihn auch begrüßt.«
Schließlich ging Mardena erst einen, dann einen

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