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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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zweiten Schritt auf die Frau und den Wolf zu. Als sie vor ihnen stand, nahm Ayla ihre Hand, hielt sie fest und führte sie an Wolfs Schnauze. Sie konnte ihre Angst beinahe selbst riechen, aber die Frau überwand sich und stellte sich dem Tier. Ayla hatte den Eindruck, dass Wolf ihre eigene Hand stärker wahrnahm als die Mardenas. Dann ergriff sie die Hand der Frau und führte sie zum Fell auf Wolfs Kopf.
»Wolfsfell fühlt sich manchmal rau an, aber du wirst merken, wie weich es auf dem Kopf ist«, sagte Ayla und ließ Mardenas Hand los. Die Frau ließ sie einen Moment auf dem Tier liegen, bevor sie sie wieder wegzog.
»Das war doch gar nicht so schlimm, oder?«, fragte Denoda. »Manchmal machst du mehr Umstände als nötig, Mardena.«
»Kommt mit und trinkt heißen Tee; es ist eine Mischung von Ayla, die ziemlich gut ist«, lud Marthona sie ein. »Wir haben euren Besuch zum Anlass genommen, alles in einer Kochgrube zu garen. Wir können das Fleisch bald herausnehmen.«
Ayla begleitete Mardena und Lanidar zum Feuer. »Ihr habt euch mit der Morgenmahlzeit viel Mühe gemacht«, staunte Mardena. Sie war es nicht gewohnt, so großzügig bewirtet zu werden.
»Alle haben mitgearbeitet«, erklärte Ayla. »Als ich ihnen sagte, dass ich euch eingeladen habe und eine Kochstelle aus heben wolle, meinten sie, sie hätten ohnehin eine große Gar grube anlegen wollen, und jetzt würden sie den Anlass gerne dazu nutzen. Ich habe verschiedene Zutaten so gekocht, wie ich es als Mädchen gelernt habe. Probiert das Schneehuhn! Es ist jenes, das ich gestern mit der Speerschleuder erlegt habe. Aber wenn euch der Geschmack nicht zusagt, dann zögert nicht, et was anderes zu versuchen. Ich habe auf der Großen Reise ge lernt, dass es viele Arten gibt, Essen zuzubereiten, und nicht jeder Mensch mag alle gleich gern.«
»Willkommen in der Neunten Höhle, Mardena.«
Das war die Stimme der Ersten Unter Denen, Die Der Mutter Dienen! Mardena konnte sich nicht erinnern, je mit ihr gespro chen zu haben, höchstens vielleicht im Chor mit anderen wäh rend einer Zeremonie.
»Ich grüße dich, Zelandoni, Die Die Erste Ist«, brachte Mar dena mühsam hervor; ihr war nicht wohl bei der Begegnung mit der korpulenten Frau, die auf einem hohen Hocker thronte. Er ähnelte dem, den sie in der Hütte der Zelandonia benutzte, aber dieser hier blieb im Lager, damit er ihr während ihrer Aufenthalte bei ihrer Höhle stets zur Verfügung stand.
»Und auch dir ein Willkommen, Lanidar«, sagte die Erste. In ihrer Stimme lag eine Wärme, die Mardena noch nie bei dieser mächtigen Frau wahrgenommen hatte. »Ich habe gehört, dass du gestern schon hier warst.«
»Ja«, antwortete der Junge. »Ayla hat mir die Pferde ge zeigt.«
»Sie sagt, du kannst sehr gut pfeifen.« »Sie hat mir Vogel stimmen beigebracht.« »Willst du sie mir vorführen?«
»Ja, gerne. Ich habe die Feldlerche geübt«, sagte er und ahm te ihr melodiöses Lied nach. Alle, auch seine Mutter und Großmutter, drehten sich erstaunt zu ihm hin.
»Das ist sehr gut, junger Mann«, lobte Jondalar und strahlte den Jungen an. »Fast so gut wie Aylas Feldlerche.« »Wir sind fertig«, rief Proleva. »Kommt und esst.« Ayla führte die drei Gäste zu den aufgestapelten Fleischstücken und Holzplatten und drängte sie, von allem zu nehmen. Danach stellten sich alle anderen an. Gewöhnlich aßen nur die Bewohner einer Hütte morgens zusammen, dies jedoch war eine der vielen Mahlzei ten, die sie nicht nur mit der eigenen Höhle, sondern auch mit Freunden und Verwandten teilen würden. Zu seltenen Gele genheiten nahm sogar das ganze Sommertreffen an einem Festmahl teil, aber das setzte viel Organisation und Planung voraus. Anlässlich der Hochzeitsriten fand immer ein Fest schmaus statt.
Als alle satt waren, begaben sich die meisten an ihre ver schiedenen Tätigkeiten, nicht jedoch, ohne mit den Gästen noch ein paar Worte zu wechseln. Mardena fühlte sich von der ganzen Aufmerksamkeit etwas überfordert, aber sehr herzlich aufgenommen. Noch nie war sie so gut behandelt worden. Pro leva kam zu ihnen herüber, sagte einige Worte zu Mardena und Denoda und wandte sich dann an Ayla.
»Wir übernehmen das hier, Ayla. Du hast doch mit Mardena noch etwas zu besprechen.«
»Ja. Mardena, würdest du mit Lanidar und mir einen Spazier gang machen? Denoda kann gerne auch mitkommen, wenn sie will.«
»Wohin gehen wir?«, fragte Mardena beunruhigt. »Die Pfer de anschauen«, sagte Ayla. »Kann ich mitkommen, Ayla?«, fragte

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