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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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und auch die gesamten Zelandonia fanden hier Platz.
Jonokol trat in die Mitte der Höhle und betrachtete mit ver zücktem Lächeln Wände und Decke. Er war ganz in seinem Element und wurde von seiner Vorstellungskraft beflügelt. Er wusste, dass diese spektakulären Wände etwas bargen, das sich zu offenbaren wünschte. Er hatte keine Eile. Was da geschehen würde, musste sehr genau bedacht sein. Einige Ideen hatte er schon, aber zunächst musste er sich mit der Ersten beraten, mit den Zelandonia meditieren und in jene inneren Räume vordrin gen, in denen die Mutter den Abdruck einer anderen Welt hin terlassen hatte. Sie musste ihm mitteilen, was zu tun war.
»Sollen wir jetzt gleich die beiden Gänge untersuchen oder später zurückkommen, Tormaden?«, fragte Joharran. Er selbst wollte weiter forschen, aber die Entscheidung dem Anführer überlassen, auf dessen Territorium die Höhle lag.
»Einige aus der Neunzehnten würden diese Höhle sicher ger ne sehen und sie weiter erforschen«, erwiderte Tormaden. »Unsere Zelandoni kann nichts Anstrengendes mehr unterneh men, aber ihr Erster Gehilfe würde sich bestimmt gerne beteili gen. Seine Verwandtschaftslinie hat den Wolf als Zeichen, und da es ein Wolf war, der diese Höhle gefunden hat, ist er zwei fellos interessiert.«
»Ja, der Wolf hat sie gefunden, aber wenn Ayla nicht neugie rig geworden und ihm gefolgt wäre, wüssten wir immer noch nicht, dass es sie gibt«, gab Joharran zu bedenken.
»Dennoch wird er interessiert sein«, wiederholte Zelandoni. »Das sind wir alle, und die Zelandonii werden keine Ausnahme machen. Es ist eine ungewöhnliche und heilige Höhle. Die an dere Welt ist hier sehr nahe, das spüren wir alle. Die Neun zehnte Höhle ist vom Glück begünstigt, dass sie so nahe bei ihnen liegt, aber das wird wohl auch bedeuten, dass ihr noch mehr Zelandonia zu Besuch bekommt und andere natürlich auch, die zu diesem heiligen Ort pilgern werden.« Die Erste machte damit deutlich, dass keine einzelne Höhle diese Entde ckung für sich beanspruchen sollte, selbst wenn sie auf ihrem Gebiet lag. Dieser Ort gehörte allen Kindern der Erde. Die Neunzehnte Höhle der Zelandonii würde sie lediglich für die übrigen verwalten.
»Eine genauere Untersuchung ist sicher notwendig, aber das eilt nicht«, warf Jonokol ein. »Wir wissen jetzt, dass es die Höhle gibt, und sie läuft uns nicht weg. Niemand weiß, wie tief sie ist. Ihre Erforschung sollte sorgfältig geplant werden, oder wir könnten warten, bis jemand dazu ›gerufen‹ wird.«
Zelandoni nickte kaum merklich. Sie verstand besser als ihr Erster Gehilfe, dass er, der nichts anderes als ein Künstler sein wollte und dem es bisher gleichgültig gewesen war, ob er je Zelandoni wurde, nun doch einen Grund gefunden hatte, die Verpflichtung einzugehen. Er wollte diese Höhle. Sie verlangte nach ihm. Er wollte sie kennen lernen, erforschen, zu ihr geru fen werden und vor allem sie ausmalen. Er würde einen Weg finden, in die Neunzehnte Höhle umzuziehen, damit er diesem Ort nah sein konnte; er würde das zwar nicht wirklich planen, aber darauf hinarbeiten, weil all seine Gedanken und Träume von nun an auf diese Höhle gerichtet sein würden.
Dann kam ihr ein anderer Gedanke: Ayla weiß es auch! Vom ersten Augenblick an hat sie gewusst, dass diese Höhle Jonokol gehört. Deshalb hat sie darauf bestanden, dass er sie sehen muss, selbst wenn ich nicht mitgekommen wäre. Für ihn ist sie bedeutsamer als für irgendjemanden sonst. Sie ist eine Zelan doni, ob sie es weiß oder nicht, ja sogar ob sie will oder nicht. Der alte Mamut hat es gewusst. Vielleicht hat das auch der Zauberer des Volkes, bei dem sie aufgewachsen ist, der eine, den sie Mogur nennt, bereits erkannt. Sie kann es nicht verhin dern, sie wurde dazu geboren. Und sie könnte Jonokol, meinen Gehilfen, ersetzen. Aber auch das eilt nicht. Lassen wir sie erst ihren Gefährten bekommen und ihr Kind, dann kann sie die Ausbildung beginnen.
»Natürlich müssten wir eine richtige Erforschung ausführlich planen, aber ich würde mir gerne den Durchgang am hinteren Ende genauer ansehen«, sagte Jondalar. »Du nicht auch, Tor maden? Ein paar von uns könnten herausfinden, wohin er führt.«
»Und andere würden gerne nach draußen gehen«, sagte Marthona. »Es ist kühl hier drinnen, und niemand hat warme Kleidung dabei. Ich nehme eine Fackel und gehe hinaus, aber ich möchte auf jeden Fall wiederkommen.«
»Ich schließe mich an«, sagte Zelandoni, »und Ayla

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