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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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gegangen, um Jaradal zu holen.«
»Dann bei Solaban?«, schlug Willamar vor.
»Dort sehe ich auch keines. Ramara ist offenbar nicht da.
Und auch Solaban war den ganzen Tag bei der Versammlung.« »Ihr braucht kein Feuer zu holen«, sagte Ayla. »Ich habe die
Brennsteine bei mir, die ich heute gefunden habe. Damit kann
ich im Nu ein Feuer entfachen.«
»Was sind Brennsteine?«, fragten Marthona und Willamar
beinahe gleichzeitig.
»Das werdet ihr sofort sehen«, hörte man Jondalar. Im Dun
keln sah Ayla sein Gesicht nicht, doch sie wusste, dass er
grinste.
»Ich brauche Zunder«, sagte Ayla. »Etwas, das sich mit ei
nem Funken anfachen lässt.«
»Zunder liegt bei der Feuerstelle, aber ich bin nicht sicher, ob
ich dorthin finde, ohne über etwas zu stolpern«, sagte Martho
na. »Wir sollten uns doch irgendwo Feuer besorgen.« »Dafür müsstest du aber jetzt irgendwo im Dunkeln eine
Lampe oder eine Fackel finden, nicht wahr?«, wandte Jondalar
ein.
»Eine Lampe können wir uns von jemandem ausleihen«, sag
te Marthona.
»Ich glaube, ich kann genügend Funken schlagen, um zur
Feuerstelle zu finden«, sagte Ayla. Sie nahm ihr Steinmesser
heraus und tastete in dem Beutel nach den Brennsteinen, die sie
kürzlich gefunden hatte.
Sie ging voraus, die Pyritknolle in der linken und das Messer
in der rechten Hand. Einen Moment lang kam es ihr vor, als
würde sie eine tiefe Höhle betreten. Es war so stockfinster, dass
sie das Gefühl hatte, die Dunkelheit würde sie zurückschieben.
Ein kurzer Schauer durchlief sie. Sie schlug mit dem Rücken
der Steinklinge gegen den Brennstein.
»Oooh!«, rief Marthona, als ein heller Funke die tiefe Fins
ternis für einen Augenblick erhellte.
»Wie hast du das gemacht?«, fragte Willamar. »Kannst du
das wiederholen?«
»Ich benutze dafür mein Steinmesser und einen Brennstein«,
sagte Ayla und schlug die beiden noch einmal zusammen, um
zu zeigen, dass sich das Ganze tatsächlich wiederholen ließ.
Der Funke leuchtete so lange, dass sie sich ein Stück auf die
Feuerstelle zu tasten konnte. Als sie auf diese Weise schließ
lich schrittweise ans Ziel gelangt war, sah sie, dass auch
Marthona den Weg gefunden hatte.
»Den Zunder bewahre ich hier drüben auf«, sagte Marthona.
»Wo willst du ihn haben?«
»Am besten hier am Rand des Herdfeuers«, sagte Ayla. In
der Dunkelheit fühlte sie Marthonas Hand und darin Stückchen eines weichen und trockenen Materials. Ayla legte den Zunder auf den Boden, beugte sich dicht darüber und schlug erneut auf den Brennstein. Diesmal sprang der Funke auf das Zunder häufchen, in dem etwas rötlich zu glimmen begann. Ayla blies sachte darauf und brachte eine kleine Flamme zustande, auf die sie weiteren Zunder legte. Marthona hielt kleine und dann et was größere Holzstücke bereit, die sie Ayla nacheinander reichte, und im Handumdrehen erhellte ein warmes Feuer die
Behausung.
»Jetzt möchte ich diesen Brennstein gern sehen«, sagte Wil
lamar, nachdem er einige Lampen angezündet hatte. Ayla gab ihm den kleinen Pyritklumpen. Willamar drehte den
graugoldenen Stein hin und her, um ihn von allen Seiten zu
betrachten. »Das sieht einfach nur wie ein Stein mit interessan
ter Farbe aus. Wie machst du damit ein Feuer? Kann das je
der?«
»Ja«, erwiderte Jondalar. »Ich zeige es dir. Kann ich etwas
von dem Zunder haben, Mutter?«
Während Marthona den Zunder holte, ging Jondalar zu sei
nem Gepäck und zog aus seinem Feuer-Täschchen Steinklöp
pel und Brennstein hervor. Den weichen Zunder schob er zu
einem kleinen Haufen zusammen. Wahrscheinlich sind das
Fasern von Rohrkolben oder Feuerkraut, dachte er, vermischt
mit etwas Harz und krümeligem, trockenem, verrottetem Holz
von einem toten Baum - diese Art Zunder hat sie immer bevor
zugt. Er beugte sich weit hinunter und schlug die beiden Steine
aneinander. Der Funke, der jetzt in der Nähe des Feuers schwe
rer zu sehen war, landete auf dem Zündmaterial, versengte es
und ließ eine kleine Rauchfahne aufsteigen. Jondalar blies dar
auf und erzeugte so eine kleine Flamme, bevor er weiteres
Brennmaterial hinzufügte. Bald loderte in dem steinumfassten,
aschegeschwärzten Kreis der Kochstelle ein zweites Feuer. »Darf ich es versuchen?«, fragte Marthona. Jondalar reichte
ihr Brennstein und Klöppel und sagte: »Man braucht ein wenig Übung, um einen Funken hinzubekommen, der dann auch dort
landet, wo man ihn haben will, aber es ist nicht schwer.« »Ich möchte es auch probieren, wenn du so weit bist«,

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