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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Essen hat Kareja eine Frage aufge worfen. Jondalar sagt, dass er sich mit den Flachschädeln, den Clan-Leuten, wie du sie nennst, verständigen kann, aber nicht so gut wie du. Kennst du ihre Sprache denn so gut, wie er sagt?«
»Ja, ich kenne sie«, antwortete Ayla. »Ich bin bei ihnen auf gewachsen. Bis ich Jondalar traf, kannte ich keine andere Spra che. Als ich klein war, muss ich wohl eine andere Sprache be herrscht haben, bis ich dann meine Leute verlor, aber ich weiß kein einziges Wort mehr davon.«
»Aber der Ort, an dem du aufgewachsen bist, ist sehr weit, weg, eine ganze Jahresreise. Ist es nicht so?« Ayla nickte, und Joharran fuhr fort: »Die Sprache von Menschen, die weit weg wohnen, unterscheidet sich von der unseren. Wenn du mit Jon dalar Mamutoi redest, verstehe ich gar nichts. Selbst die Losa dunai, die viel näher sind, reden anders als wir. Manche Wörter sind ähnlich, und ich bekomme einiges mit, aber über ein paar einfache Begriffe hinaus kann ich mich nicht mit ihnen ver ständigen. Wie kommt es also, dass du von so weit her bist und dennoch die Sprache von Clan-Leuten verstehen kannst, die hier in der Nähe leben?«
»Mir ist klar, warum dich das wundert«, sagte Ayla. »Als ich Guban und Yorga traf, war ich zunächst auch nicht sicher, ob eine Verständigung mit ihnen möglich ist. Ihre Sprache ist aber anders als die unsere, die nur aus Wörtern besteht, und zwar nicht nur wegen ihrer Zeichen und Signale, sondern auch, weil sie über zwei Sprachen verfügt.«
»Zwei Sprachen? Ist das dein Ernst?«, fragte die Erste Zelan doni erstaunt.
»Jeder Clan hat eine Sprache, die im alltäglichen Miteinander verwendet wird«, erklärte Ayla. »Sie besteht größtenteils aus Handzeichen und Gesten sowie Körperhaltungen und Ge sichtsausdrücken, aber sie haben auch einige Wörter, obschon sie nicht alle Laute hervorbringen können, die die Anderen beherrschen. Manche Clans kennen mehr Wörter als andere. Diese Alltagssprache war bei Guban und Yorga anders als in meinem Clan, und ich habe sie nicht verstanden. Die ClanLeute haben aber auch eine spezielle, zeremonielle Sprache, die sie verwenden, um zur Welt der Geister zu sprechen oder um sich mit Clans zu verständigen, die eine andere Alltags sprache haben. Diese zweite Sprache ist sehr alt und enthält keine Wörter außer einigen Eigennamen. Damit war es mir möglich, mich mit Guban und Yorga zu verständigen.« »Ich möchte ganz sicher sein, dass ich dich richtig verstanden ha be«, sagte Zelandoni. »Diese Clan-Leute - immerhin reden wir hier von Flachschädeln - haben nicht nur eine Sprache, nein, sie haben sogar zwei, und die eine ermöglicht es ihnen, sich mit jedem anderen Flachschädel zu unterhalten, selbst wenn er eine Jahresreise entfernt lebt?«
»Das ist kaum zu glauben, nicht wahr?«, sagte Jondalar mit einem breiten Grinsen. »Aber es ist wahr.«
Zelandoni schüttelte den Kopf. Die anderen schauten ebenso skeptisch drein.
»Es ist eine sehr alte Sprache, und das Gedächtnis von ClanLeuten reicht sehr weit zurück«, versuchte Ayla zu erklären. »Sie vergessen nichts.«
»Ich kann mir nur schwer vorstellen«, warf Brameval ein, »dass ihre Gesten und Zeichen überhaupt geeignet sind, einan der viel mitzuteilen.«
»Mir geht es ähnlich«, sagte Kareja. »Vielleicht können sie nur einfache Begriffe ausdrücken, so wie Joharran das be schrieben hat, als er die Sprachunterschiede zwischen den Lo sadunai und den Zelandonii erwähnte.«
»Du hast es uns doch gestern bei mir zu Hause vorgeführt«, sagte Marthona. »Könntest du das nicht wiederholen?«
»Und wenn Jondalar diese Sprache, wie du sagst, ein wenig kennt, könnte er vielleicht für uns übersetzen«, schlug Manve lar vor. Alle nickten.
Ayla stand auf und sammelte sich. Dann führte sie Gesten der alten formellen Sprache aus, die bedeuteten: »Diese Frau grüßt den Mann Manvelar.« Den Namen sprach sie laut aus, wobei ihr Akzent ausgeprägter war als sonst. Jondalar übersetzte mit: »Sei gegrüßt, Manvelar.« Ayla fuhr fort mit: »Diese Frau grüßt den Mann Joharran.« »Und auch du, Joharran«, sagte Jondalar. Sie spielten noch einige weitere einfache Aussagen durch, doch Jondalar merkte, dass es ihnen nicht recht gelang, die komple xe, wenn auch stumme Sprache in allen ihren Aspekten zu ver anschaulichen. Er wusste, dass Ayla vielschichtigere Bedeu tungen ausdrücken konnte, doch er wäre nicht mehr in der La ge gewesen, sie zu übersetzen.
»Es kommt mir so vor«, sagte

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