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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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um sie zu
verscheuchen. Am Morgen wollte ich Holz für ein Feuer ha
cken, aber mir fiel die Axt herunter, und sie ging entzwei. Sie
war die Einzige, die ich hatte, also musste ich eine neue ma
chen. Glücklicherweise hatte ich bemerkt, dass in dem Haufen
aus Steinen und Tierknochen, der sich unterhalb der Höhle
angesammelt hatte, Feuersteinklumpen lagen.
Ich ging hinunter ans steinige Flussufer, um mir eine neue
Axt und einige andere Werkzeuge zu hauen. Im Lauf der Ar
beit legte ich einmal meinen Steinbeitel beiseite und nahm
dann, weil ich auf den Feuerstein konzentriert war, versehent
lich einen Stein wie diesen hier in die Hand. Als ich damit auf den Feuerstein schlug, flog ein Funke auf. Das ließ mich an Feuer denken, und ich musste ja ein Feuer machen, also be schloss ich, es mit einem Funken von diesem Stein zu versu
chen. Nach einigen Anläufen gelang es mir.«
»Das klingt so einfach, wenn du es erzählst«, meinte Martho
na, »aber ich bin nicht sicher, ob ich auf die Idee gekommen
wäre, selbst wenn ich einen Funken gesehen hätte.« »Ich war allein in dem Tal, und keiner konnte mir zeigen, wie
man etwas macht, oder mir einreden, dass dies oder jenes un
möglich ist«, sagte Ayla. »Ich hatte bereits ein Pferd gejagt und
erlegt, was gegen die Clan-Tradition verstieß, und dann das
Fohlen des Pferdes adoptiert, was mir die Clan-Leute niemals
erlaubt hätten. Ich hatte bereits so viele Dinge getan, die ich
nicht sollte, dass ich bereit war, jede Idee auszuprobieren, die
mir in den Sinn kam.«
»Hast du viele von diesen Brennsteinen?«, fragte Willamar. »An dem steinigen Ufer im Tal gab es eine Menge«, erwider
te Jondalar. »Bevor wir das Tal zum letzten Mal verließen,
sammelten wir so viele auf, wie wir finden konnten. Auf unse
rer Reise haben wir einige weggegeben, aber ich versuchte,
möglichst viele für die Leute hier aufzubewahren. Unterwegs
haben wir nie mehr welche entdeckt.«
»Das ist schade«, sagte der Handelsmeister. »Es wäre schön
gewesen, wenn wir sie an alle hätten verteilen und vielleicht
sogar Handel mit ihnen hätten treiben können.«
»Das werden wir!«, sagte Jondalar. »Heute Morgen, kurz vor
der Versammlung, hat Ayla im Waldflusstal Brennsteine ge
funden. Das sind die ersten seit Aylas Tal.«
»Ihr habt hier welche gefunden? Wo denn?«, fragte Willa
mar.
»Am Fuß eines kleinen Wasserfalls«, sagte Ayla. »Und wenn
dort schon so viele lagen, dann gibt es im Umkreis vielleicht
noch mehr«, fügte Jondalar hinzu.
»Das ist wahr«, sagte Willamar. »Wie vielen Leuten habt ihr
hier schon von den Brennsteinen erzählt?«
»Ich bin noch nicht dazu gekommen«, sagte Jondalar, »aber
Zelandoni weiß es von Folara.«
»Und woher wusstest du es?«, fragte Marthona sie. »Von Ay
la. Ich habe gesehen, wie sie einen benutzt«, erklärte Folara,
»gestern, als du heimgekommen bist, Willamar.«
»Aber Zelandoni selbst hat es nicht gesehen?«, fragte Willa
mar, und auf seinem Gesicht erschien ein Grinsen. »Ich glaube
nicht«, sagte Folara.
»Das wird ein Spaß! Ich kann es kaum erwarten, bis ich ihr
das vorführe!«, sagte Willamar. »Sie wird staunen wie ein
Kind, aber versuchen, sich nichts anmerken zu lassen.« »Ja, das wird amüsant«, sagte Jondalar, und auch sein Mund
verzog sich in Vorfreude. »Es ist nicht einfach, diese Frau in
Erstaunen zu versetzen.«
»Das liegt daran, dass sie so viel weiß«, sagte Marthona.
»Vielleicht hast du, Ayla, sie aber schon mehr verblüfft, als dir
klar ist.«
»Das stimmt«, sagte Willamar. »Ihr habt sie beide zum Stau
nen gebracht. Habt ihr denn noch mehr Überraschungen parat,
von denen ihr uns bislang noch nichts erzählt habt?« »Du wirst sicher große Augen machen, wenn wir morgen die
Speerschleuder vorführen«, sagte Jondalar. »Du kannst dir
nicht vorstellen, wie gut Ayla mit einer Steinschleuder umge
hen kann. Und vielleicht ist es nicht so bedeutsam für dich,
aber ich habe einige vortreffliche neue Techniken der Feuer
steinbearbeitung gelernt. Sogar Dalanar war beeindruckt.« »Wenn Dalanar beeindruckt war, dann werde ich es auch
sein«, entgegnete Willamar.
»Und dann ist da noch der Fadenzieher«, sagte Ayla. »Fadenzieher?«, fragte Marthona.
»Ja, zum Nähen. Ich habe mich immer schwer getan, eine
dünne Schnur oder einen Sehnenfaden durch ein mit einer Ahle
gestochenes Loch zu ziehen. Dann kam mir ein Einfall, und das
ganze Löwenlager half mir, den ersten Fadenzieher anzuferti
gen. Wenn du möchtest, hole ich meine Nähsachen und

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