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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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zeige
dir, wie es geht.«
»Glaubst du, das könnte eine Hilfe für Leute sein, die die Lö
cher nicht mehr so gut wie früher sehen können?«, fragte
Marthona.
»Ich denke schon«, erwiderte Ayla. »Lass mich die Sachen
holen.«
»Es wäre wohl besser, bis morgen zu warten, wenn mehr
Licht da ist. Im Schein des Feuers sieht man nicht so gut wie
im Sonnenlicht. Aber morgen musst du es mir vorführen.« »Du hast hier zweifellos für einige Aufregung gesorgt, Jonda
lar«, sagte Willamar. »Allein schon durch deine Rückkehr,
aber du hast ja mehr mit zurückgebracht als dich selbst. Ich
habe immer gesagt, dass Reisen neue Möglichkeiten eröffnet
und neue Ideen fördert.«
»Da hast du wohl Recht, Willamar«, sagte Jondalar. »Ich
muss dir aber ehrlich sagen, dass ich das Reisen leid bin. Ich
werde zufrieden sein, wenn ich lange Zeit zu Hause bleiben
kann.«
»Du kommst doch aber zum Sommertreffen, Jonde?«, fragte
Folara.
»Natürlich«, sagte Jondalar und legte den Arm um Ayla.
»Wir werden uns dort verbinden, meine Schwester. Der Weg
zum Sommertreffen ist ja, zumal nach der langen Reise, die wir
hinter uns haben, nicht allzu weit. Das Sommertreffen gehört
zum Zuhausesein. Da fällt mir ein, Willamar, dass Joharran
eine zusätzliche Jagd plant, ehe wir aufbrechen. Weißt du, wo
wir Tarnungen herbekommen? Ayla will mit auf die Jagd
kommen, und wir brauchen beide welche.«
»Ich bin sicher, wir finden da etwas«, sagte der Handelsmeis
ter.
»Ich habe ein Geweih übrig, für die Jagd auf Rotwild. Viele
Leute haben Häute und anderes, das sie verleihen könnten.« »Was sind Tarnungen?«, fragte Ayla. »Wir ziehen uns Häute
über und tragen manchmal Geweihe oder Hörner, damit wir
uns näher an eine Herde anschleichen können«, erklärte Wil
lamar. »Die Tiere sind Menschen gegenüber argwöhnisch, also
versuchen wir sie glauben zu machen, wir seien Tiere.« »Jondalar, vielleicht könnten wir die Pferde nehmen«, schlug
Ayla vor, »wie damals, als Winnie und ich den Mamutoi bei
der Wisentjagd halfen.« Zu Willamar gewandt fuhr sie fort:
»Wenn wir auf den Pferden sitzen, bemerkt uns das Wild nicht,
es nimmt nur die Pferde wahr. Wir kommen ganz dicht heran,
und mit den Speerschleudern waren wir oft sehr erfolgreich,
selbst wenn wir nur zu zweit zusammen mit Wolf jagten.« »Tiere zu Hilfe nehmen, um Tiere zu jagen?«, sagte Willa
mar. »Das habt ihr verschwiegen, als ich euch fragte, ob ihr
noch mehr Überraschungen bereit habt. Dachtet ihr, da gäbe es
nichts zu staunen?«
»Ich habe das Gefühl, dass sie nicht einmal selbst wissen, wie
viele Überraschungen sie noch für uns parat haben«, bemerkte
Marthona. Nach einer Pause fragte sie: »Möchte jemand noch
einen Kamillentee vor dem Schlafen?« Sie blickte zu Ayla.
»Ich finde, er wirkt sehr beruhigend und entspannend, und du
hast heute eine sehr lange Fragerunde durchstehen müssen.
Diese Clan-Leute sind viel interessanter, als ich je gedacht hät
te.«
Folara spitzte die Ohren. Über die lange Zusammenkunft war
viel geredet worden, und ihre Freundinnen hatten sie bedrängt,
ihnen doch einen Wink zu geben, was dort vor sich gehe. Sie
hatte erwidert, sie wisse auch nicht mehr als die anderen, dabei
aber durchblicken lassen, sie könne einfach nicht alles preisge
ben. Jetzt bekam sie zumindest eine gewisse Vorstellung davon, worum es bei der Zusammenkunft gegangen war. Sie hör
te aufmerksam zu, was Marthona zu sagen hatte.
»Sie scheinen durchaus viele gute Eigenschaften zu besitzen.
Sie kümmern sich um ihre Kranken, und für den Anführer
scheint das Wohlergehen seiner Leute an oberster Stelle zu
stehen. Ihre Medizinfrauen verfügen, nach Zelandonis Reakti
on zu urteilen, über ein recht umfangreiches Wissen. Ich habe
das Gefühl, Zelandoni wird noch mehr über ihre spirituellen
Anführer wissen wollen. Sie hätte dir sicher gern noch mehr
Fragen gestellt, Ayla, hielt sich aber zurück. Joharran war stär
ker an der allgemeinen Lebensweise der Leute interessiert.« Für einen Moment wurde es still in der Runde. Ayla sah sich
in Marthonas schönem Zuhause um und bemerkte in dem ge
dämpften, warmen Licht der Feuerstelle und der Talglampen
einige Einzelheiten, die ihr bis dahin noch nicht aufgefallen
waren. In der Art, wie die Behausung eingerichtet war, kam
das Wesen der Frau zum Ausdruck, und Ayla fühlte sich an die
Schönheit erinnert, mit der Ranec seinen Wohnraum im Lang
haus des Löwenlagers gestaltet hatte. Er war ein Künstler, der
sich aufs Schnitzen

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