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0001 - Unternehmen Stardust

Titel: 0001 - Unternehmen Stardust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.H.Scheer
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hatte Pounder daran gedacht, seinen vier Risikopiloten über Sprechfunk einen kleinen Wink zu geben.
    Es hatte sich aber als unmöglich erwiesen, da plötzlich einige unauffällig gekleidete Männer in der Funkzentrale erschienen waren.
    Pounder konnte sich darauf keinen Vers machen. Die Techniker und Wissenschaftler waren nervös, der militärische Sicherheitschef von Nevada-Space-Port vorübergehend außer Gefecht gesetzt.
    „Was wollen Sie nun schon wieder?" regte sich Pounder auf. „Sie sehen doch, daß die STARDUST planmäßig landet."
    „Eben nicht mehr!" betonte Mercant. Das freundliche Lächeln verschwand.
    „Abweichung, sehen Sie selbst. Was soll das bedeuten, General?"
    Pounder wirbelte herum. Da kam auch schon der beunruhigende Bescheid des Fernsteuer-Computers. Lampen flammten auf, das kräftige Summen erstarb.
    „Kontakt unterbrochen", plärrte die mechanische Stimme, „Pilot übernimmt Rakete in manuelle Steuerung."
    „Ist Rhodan wahnsinnig geworden!" brüllte Pounder außer sich. Mit weiten Sätzen jagte er zum Mikrofon hinüber. Die Bildfläche war leer. Rhodan hatte auch hier abgeschaltet.
    „Rhodan, General Pounder spricht. Was soll das bedeuten? Warum unterbrechen Sie die Fernsteuerung? Rhodan, melden Sie sich! Rhodan...!"
    Es erfolgte keine Antwort. Der General verfärbte sich. Hilflos starrte er den näherkommenden Geheimdienstchef an. Alan D. Mercant hatte jeden Humor verloren, Grimm schimmerte in seinen blauen Augen.
    „Sehen Sie!" sagte er kalt, „Ich habe es geahnt. Etwas stimmt nicht. Alarmieren Sie die Luftabwehr. Wenn Rhodan nicht sofort den Kurs ändert, lasse ich das Feuer eröffnen. Erklären Sie ihm, daß er in seiner geringen Höhe für unsere neuen Abwehrgeschosse unbedingt erreichbar ist."
    Im gleichen Augenblick piepste das Notsignal der STARDUST aus dem Empfänger. Es war ein ganz normales SOS, ohne jede Kodebezeichnung. Immer wieder kamen die Funkzeichen durch. Im Hauptquartier der Nevada-Fields kam die erste Panik auf. Männer sahen sich sprachlos an. Weshalb funkte Rhodan das internationale Notsignal? Er hatte viele andere Möglichkeiten, eine wahrhaftige Notlage durchzugeben. Der Sprechfunk hatte dazu genügt. Weshalb gab er SOS - und das auf der internationalen Frequenz?
    Allan D. Mercant begann zu handeln. Mit einigen Befehlen loste er den kontinentalen Alarm aus.
    Die seit Wochen unter Alarmstufe eins stehenden Männer der Raketenabwehr rannten zu ihren Gefechtspositionen. Zu der Zeit hing die STARDUST mit unverminderter Fahrt über der nordsibirischen Taimyr-Halbinsel.
    Da änderte sich ihr Kurs erneut. Unter unablässiger Ausstrahlung des Notrufes ging Rhodan auf Südkurs. Er überflog Sibirien.
    Im Hauptquartier des östlichen Oberbefehlshabers wurde im allerletzten Augenblick der bereits erteilte Feuerbefehl rückgängig gemacht. Man hatte erkannt, daß es sich um die harmlose STARDUST handelte. Eine Hand zog sich vom roten Schalter zurück. Es hätte nicht viel gefehlt, und siebentausend atomare Fernkampfraketen wären in den Himmel georgelt.
    Es war die Situation für den Krieg aus „Mißverständnis" gewesen. Marschall Petronskij blickte stumm auf die Schirme seiner Infrarot-Stationen. Die STARDUST zog mit einer wahnwitzigen Fahrt mit Kurs Süd über Sibirien hinweg. Dabei kam sie immer tiefer. Supercomputer berechneten den wahrscheinlichen Landepunkt. Wenn die amerikanische Rakete Kurs und Fallgeschwindigkeit beibehielt, mußte sie in der Nähe der mongolisch-chinesischen Grenze inmitten der Zentral-Gobi den Boden berühren. Marschall Petronskij hätte das Schiff ohne besondere Schwierigkeiten abschießen können. Er, der klar denkende Rechner, verzichtete darauf.
    Dafür begannen die Großsender seines Hauptquartiers zu arbeiten. Er erteilte persönlich die Befehle.
    Der Kommandeur des 22. Sibirischen Armeekorps erhielt detaillierte Anweisungen. Minuten später bekamen die Divisionskommandeure noch präzisere Spezialbefehle. Besonders die 86. vollmotorisierte Grenzwach-Division im Raum Obotuin-Chure und Goshun-Salzsee wurde in Marsch gesetzt.
    Die 4. Mongolische Luftlandedivision unter Generalleutnant Chudak bekam Einsatzalarm.
    Damit hatte Marschall Petronskij alles getan, um die amerikanische Mondrakete abzufangen, vorausgesetzt, sie kam noch innerhalb der Mongolei auf den Boden.
    Wenn sie jenseits der Grenze auf dem Hoheitsgebiet der Asiatischen Föderation zur Landung ansetzte, würden wohl einige ernsthafte Probleme auftauchen. Der Marschall

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