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0002 - Die dritte Macht

Titel: 0002 - Die dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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sagte sie etwas und nickte. Dann erlosch das Bild.
    Der Schirm wurde dunkel.
    Crest blieb noch fünf Sekunden bewegungslos vor dem Gerät sitzen, ehe er sich erhob. Er seufzte.
    „Im Augenblick wird sie tun, was ich ihr befahl. Aber später, das ahne ich bereits, werden wir Schwierigkeiten mit ihr haben. Sie hält sich an die alten Gesetze, ohne die Notwendigkeit einer Änderung anzuerkennen. Sie wird sich wehren, wenn es darum geht, unsere Rassen einander näherzubringen."
    „Vielleicht könnte ich mich mit ihr einmal ein paar Minuten lang mit dem Psychostrahler in der Hand unterhalten", schlug Bully entschlossen vor. „Sie wird dann so brav wie die Offiziere der asiatischen Armee."
    „Wir haben einen Schutz gegen die Wirkung des Strahlers", zerstörte Crest die Hoffnungen Bullys. „Nein, sie wird aber eines Tages einsehen müssen, wo die Zukunft ihrer Rasse liegt. Jedenfalls ist sie jetzt über unsere Lage orientiert. Sie riet mir, in ein kleines Raumboot umzusteigen, das sie entsenden wolle. Danach wollte sie den Energiestrahl kreuz und quer über die Erde wandern lassen. Ich konnte sie jedoch davon überzeugen, daß damit nichts erreicht würde. In erster Linie, machte ich ihr klar, stehe meine Heilung im Vordergrund. Und nicht nur die meine, denn ich nehme an, unsere ganze Rasse leidet an Leukämie infolge Degenerierung. Ich muß also allein aus diesem Grunde bleiben. Thora wird morgen mit dem Beiboot des Kugelraumers über die Geschehnisse wachen. In einer stabilen Kreisbahn wird sie in tausend Kilometer Höhe die Erde umkreisen. Ein ständig erneuertes Absorptionsfeld wird jede Atomexplosion verhindern. Störeinflüsse werden Raketen von ihren Bahnen ablenken und ins Meer stürzen lassen. Der kleinere Energiestrahl wird etwa angreifende Luftflottenverbände zur Landung zwingen. Abzapfkraftlinien werden die Energieversorgung unterbrechen und den Funkverkehr lahmlegen.
    Sie können völlig beruhigt sein, meine Herren, es wird keinen Krieg geben, und wenn alle drei Machtblöcke der Erde ihn wollten. Morgen bereits werden wir mit den Regierungen verhandeln - und sie werden uns anerkennen müssen."
    „Und bis dahin?" fragte Perry können wir nichts tun als warten."
    Eric Manoli legte Crest die Hand auf die Schulter.
    „Bitte, Crest, legen Sie sich nun wieder hin. Sie müssen jede Anstrengung vermeiden. Wenn morgen alles vorüber ist, wird Doktor Haggard Sie untersuchen. Ich bin davon überzeugt, daß er Ihnen helfen kann."
    Crest lächelte dankbar.
    „Wenn er es nicht vermag, dann niemand."
    Sie blickten ihm nach. Bully folgte ihm und half, die Decken auf dem Bett zu ordnen.
    Haggard blickte Manoli fragend an.
    „Was konnten Sie bei ihm feststellen? Hatten Sie überhaupt die Gelegenheit, ihn zu untersuchen und eine Diagnose zu stellen?"
    „Kommen Sie mit in meine Behelfskabine. Dort werde ich Ihnen in aller Ruhe meine bisherigen Beobachtungen mitteilen. Gemeinsam sollte es uns gelingen, ihn wiederherzustellen. Im Augenblick besteht keine Gefahr für ihn."
    Perry blieb allein in der Zentrale zurück.
    Er sah durch die Beobachtungskuppel hinauf in den nächtlichen Himmel. Die Sterne leuchteten in selten gesehener Klarheit. Der abnehmende Mond senkte sich gegen den Horizont. In ein oder zwei Stunden würde er untergegangen sein.
    Morgen fiel die letzte Entscheidung. Wenn nichts die Welt von der Macht der Arkoniden überzeugen konnte, so würde es der morgige Tag tun. Denn nichts war schwerer, als einen Krieg zu verhindern, zu dem sich die Verantwortlichen der verzweifelten Menschheit einmal entschlossen hatten.
    Er blieb, bis der Mond versunken war. Da fror ihn plötzlich. Ihm war, als sei mit dem Mond auch das Gesicht einer Frau verschwunden, das schöne Gesicht einer Frau mit hellen Haaren und rotgoldenen Augen...
     
    *
     
    Die gigantische Maschinerie lief an. Seit Jahren hatte sie auf diesen Augenblick gewartet. Tausende von Übungen für den Ernstfall hatten bewiesen, daß sie reibungslos lief. Ein Druck auf den Knopf genügte, um die nicht mehr aufzuhaltende Kettenreaktion auszulösen. Peking - 12 Uhr mittags ... Der Präsident der AF nickte Marschall Lao Lin-To zu, der für den dimittierten Marschall Roon den Oberbefehl über sämtliche Streitkräfte übernommen hatte.
    Lao nahm den Hörer des Telefons ab, das durch eine direkte Leitung mit dem Einsatzkommando verbunden war.
    „Dort Siebengestirn? Die Geschwader starten sofort. Einsatzstufe eins. Raketenabschußbasen West: Feuerbefehl mit Reichweite

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