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0002 - Die dritte Macht

Titel: 0002 - Die dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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hatte ich ähnliche Gedanken, aber ich wagte es nicht, sie auszusprechen. Jetzt stimme ich zu."
    Klein und der Chinese sahen erwartungsvoll den Russen an. Kosnow war stehengeblieben. Er erwiderte ihren Blick.
    „Ich fürchte, die Salzgewinnung lohnt sich am Schwarzen Meer schon eher. Wir werden unsere Zelte hier abbrechen."
    Sie lachten alle drei. Und dann reichten sie sich die Hände.
     
    5.
     
    Hongkong glich einem Heerlager, als die Privatjacht FRISCHE BRISE in den Hafen einlief.
    Bully hatte den Antigrav ausgeschaltet, hielt ihn jedoch griffbereit, um im Falle eines Angriffes gewappnet zu sein. Haggard hatte der Besatzung der Jacht Anweisung gegeben, eine freie Pier anzulaufen.
    Die beiden Männer standen vorn am Bug auf Deck.
    „Sieht doch ein bißchen brenzlig aus, meine ich", murmelte der Arzt skeptisch. „Wie sollen wir da an Land gehen, ohne geschnappt zu werden. Die ganze Welt weiß jetzt schon, daß wir hier sind."
    „Na und?" tat Bully erstaunt.
    Er spielte mit dem Psychostrahler.
    „Mit dem Ding hier kann ich die ganze Stadt in einen gesunden Schlaf versetzen. Ich kann jedem einzelnen Bewohner, jedem Soldaten einen Befehl erteilen, den er unbedingt befolgt. Nein, ich sehe keinen Grund zur Beunruhigung. Schon gar nicht, weil man hier keine taktischen Atomwaffen einsetzen kann, das einzige, was uns gefährlich werden könnte."
    „Und wie wollen wir mein Labor an Land bringen? Wie Ihre Ersatzteile verladen und in die Wüste Gobi schaffen?"
    „Kommt Zeit, kommt Rat", besänftigte ihn Bully. „Lassen wir den Hafenkommandanten kommen, sobald wir anlegen. Warum haben Sie übrigens Ihr Riesenlabor mitgenommen? Ich wollte Sie schon die ganze Zeit über danach fragen."
     „Riesenlabor? Es handelt sich um ein transportables Kleinlabor mit modernsten Untersuchungsgeräten, OP-lnstrumenten, Stoffwechselanalysatoren und Medikamentenproben aller Art. Sie müssen bedenken, daß wir es mit einem biologisch abweichenden Lebewesen zu tun haben, das vielleicht ganz anders reagiert, als wir es gewohnt sind. Eine Röntgenanlage ist ebenfalls vorhanden, dazu die …"
    „Und ich dachte", unterbrach ihn Bully mit einem Seufzer, „ich wäre mit einer gewöhnlichen Spritze und einigen Ampullen Serum ausgekommen."
    „Irrtum, mein lieber Bull. Aber sehen Sie doch dort, die Panzer am Kai. Sie warten nur darauf, unsere Jacht zu versenken."
    „Unsinn! Das hätten sie schon längst versuchen können. Die wissen genau, daß ich sie dann in die Luft gehen lasse - im wahrsten Sinn des Wortes. So, die Jacht ist vertäut, und nun werde ich mal meine Zaubertüte anwenden."
    Er richtete den Strahler mit halber Stärke gegen das flachgestreckte Gebäude am Hauptkai und dachte intensiv: Der Hafenkommandant soll sofort zu Pier sieben kommen! Hafenkommandant zu Pier sieben! Es ist dringend. Jacht FRISCHE BRISE.
    Hätte Bully gesehen, was er mit seinem Gedankenbefehl erreichte, er hätte sich wahrscheinlich vor Lachen gekrümmt. So aber entging ihm das wahrhaft amüsante Schauspiel. In dem Verwaltungsgebäude arbeiteten nämlich an die zweihundert Angestellte. Jeder einzelne von ihnen empfand es plötzlich als seine Pflicht, den Hafenkommandanten darauf aufmerksam zu machen, daß er sofort zu Pier sieben müsse, wo die Jacht FRISCHE BRISE auf ihn warte. Da aber der Kommandant selbst bereits auf dem Weg war, seinem inneren Befehl zu folgen, mußte er sich unterwegs seiner gesamten Belegschaft erwehren, die ihn nur aufhielt.
    „Ich weiß, ich weiß", rief er so laut, daß es alle hören konnten, eilte hinaus auf den Kai, drängte sich durch die Massen auf ihn einstürmender Hafenarbeiter, die ihm ebenfalls mitzuteilen gedachten, daß er sofort zu Pier sieben eilen solle, wo eine Jacht...
    Atemlos erreichte er die Jacht. Unterwegs gesellte sich wortlos der Kommandant der Panzertruppen zu ihm. Gemeinsam bestiegen die beiden Männer die schmale Gangway, die inzwischen ausgelegt worden war.
    Bully hatte den eingeschalteten Strahler so gelegt, daß er die Pier und das Oberdeck bestrich. Man sah ihn nicht, aber er wirkte.
    Haggard konnte seine Unruhe nicht ganz verbergen, aber Bully trat den beiden Besuchern unbefangen entgegen.
    „Ich freue mich über Ihren Besuch", sagte er ehrlich überzeugt. „Und ich danke Ihnen für die großartige Truppenparade, die Sie zu meinen Ehren veranstaltet haben. Das war aber nicht nötig. Hafenkommandant, ich benötige in zwei Stunden zwanzig Arbeiter, die meine Ladung löschen. Wollen Sie das

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