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0002 - Die Totenkopf-Insel

0002 - Die Totenkopf-Insel

Titel: 0002 - Die Totenkopf-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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innerlich aufgewühlt. Er spürte, daß seine Chancen sanken. Daß Rick Terry nicht den Hubschrauber geflogen hatte, war das erste Anzeichen gewesen. Terry mußte von dem fremden Piloten überwältigt worden sein. Aber wer war dieser unbekannte Pilot? Und aus welchem Grund hatte er die Insel angeflogen?
    War er ein Polizist? War man ihm, Proctor, schon auf der Spur? Auf einmal hoffte der Millionär, daß der Unbekannte den Anschlag überlebt hatte. Proctor wollte gern vor dessen Tod noch mit ihm reden.
    Er fuhr einen schmalen Gang entlang, hielt vor einer Stahltür, betätigte die Fernsteuerung und wartete, bis die Tür langsam nach innen aufgeschwungen war.
    Noch ein Problem lag Basil Proctor schwer im Magen.
    Es ging um die Mannschaft!
    Sie sollte in dieser Nacht komplett sein, doch das war jetzt nicht mehr möglich. Der Unbekannte hatte allein in dem Hubschrauber gesessen. Wie würde Captain Barrel reagieren? Würde er sich noch einmal auf einen späteren Zeitpunkt vertrösten lassen, oder würde er den Kontakt mit Basil Proctor einfach abbrechen?
    Das wäre schlimm, denn dann müßte Proctor sein Leben lang als Kretin herumlaufen – falls die Geisterpiraten ihn nicht vorher töteten.
    Mit diesen düsteren Zukunftsaussichten rollte Proctor in sein Privatzimmer.
    Hinter ihm schwang die Tür wieder zu.
    Der Raum war eine Mischung aus elektronischer Werkstatt und Wohnzimmer. In der einen Hälfte standen die Konsolen mit den eingebauten Monitoren. Ein großes Pult mit unzähligen Knöpfen und Schaltern bildete das Herz des Bunkers. Von hier aus konnte Proctor schalten und walten. Er ließ Türen auf- und zuklappen, und er konnte alles überwachen.
    Auch den Luftraum.
    Dafür sorgte ein Radargerät, das ebenfalls auf der Insel installiert war. Ja, alles wäre in bester Ordnung gewesen, wenn es diesen fremden Piloten nicht gäbe…
    ***
    Der Geisterjäger spürte die Planken unter seinem Rücken und sah sie nicht.
    Er vernahm die Stimmen der Männer und konnte keinen erkennen.
    Er lag mitten auf dem Wasser, doch die Wellen berührten ihn nicht.
    Es war paradox, unmöglich, unheimlich.
    Und trotzdem Realität.
    John Sinclair befand sich in der Hand von Unsichtbaren. Sie unterhielten sich über ihn.
    »Er würde in die Mannschaft passen«, meinte einer.
    »Ja, er ist groß und kräftig.«
    »Ich bin gespannt, was Captain Barrel dazu sagt.«
    Captain Barrel! Jetzt war John Sinclair sicher, daß er sich tatsächlich in den Händen dieses Piratenkapitäns befand. Verzweifelt versuchte er, sich an die Geschichte zu erinnern. Barrel war mit irgendeiner wertvollen Ladung, die für das englische Königshaus bestimmt war, aus Indien gekommen. Vor der Küste war sein Schiff in einen mörderischen Sturm geraten. Die Cornwall Love, die dem Atlantik und dem Pazifik getrotzt hatte, war in der Verlängerung des Kanals gesunken. Es war kaum zu fassen. Man hatte damals von übernatürlichen Kräften gemunkelt, denn von Mannschaft und Schiff war nie etwas gefunden worden. Als ob die Hölle das Schiff verschluckt hätte.
    Die Mannschaft war zwar ertrunken, aber sie hatte nicht die ewige Ruhe gefunden. Die Männer existierten in einem Schattenreich, in einer Welt zwischen dem Diesseits und dem Jenseits. Sie waren verflucht, und wenn nicht jemand den Fluch brach, würden sie bis ans Ende aller Zeiten über die Meere geistern müssen.
    So ungefähr folgerte John Sinclair. Er ahnte nicht, wie nahe er der Wahrheit damit kam.
    Das Boot begann zu schwanken. Dann hörte John harte Schritte. Und einen Befehl.
    »Legt euch in die Ruder, ihr lahmen Krücken! Oder meine Peitsche wird euch die Arme schneller machen. Wir wollen den Captain nicht warten lassen.«
    Das Boot nahm mehr Fahrt auf.
    Eine harte unsichtbare Hand packte John Sinclair und hob ihn hoch. John hing in der Luft. Er wollte die Hand zur Seite schlagen, doch er fühlte keinen Widerstand.
    Der Kerl lachte.
    Es klang schaurig, triumphierend und gemein. John Sinclair, dessen Kleidung naß am Körper klebte, geriet in Panik. Diese Geisterpiraten konnten ihn töten, ohne daß er davon etwas merkte. Jemand konnte vor ihm stehen und ihm ein Schwert oder einen Degen in die Brust rammen.
    Ein erschreckender Gedanke.
    Die Wellen klatschten gegen die unsichtbare Bordwand. Spritzwasser traf den Geisterjäger. Salzig biß es ihm in die Augen. Er wischte das Wasser weg.
    Der Kerl, der ihn gepackt hatte, lachte. »Ich bin Howard, der Steuermann!« rief er mit Stentorstimme. »Merk dir den Namen gut,

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