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0002 - Die Totenkopf-Insel

0002 - Die Totenkopf-Insel

Titel: 0002 - Die Totenkopf-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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abermals vernahm.
    »Los, holt ihn an Bord!«
    »Ja, er ist mit diesem fliegenden Vogel gekommen!«
    »Alle Mann an die Ruder!«
    Ich glaube, ich spinne, dachte der Geisterjäger. Er hörte Männer sprechen, sah aber niemanden. Langsam wurde es ihm doch mulmig zumute. John schwamm schneller. Er versuchte, möglichst rasch auf die Insel zu kommen.
    Wieder packten ihn die ersten Ausläufer der Brandung und schleuderten ihn ein Stück zurück.
    »Rudert schneller, ihr lahmen Krähen!«
    Der Geisterjäger vernahm die Stimmen dicht hinter sich. Er hörte auch, wie Ruder ins Wasser getaucht wurden.
    Dann ein rauhes Lachen. »Ja, gleich haben wir ihn, den Bastard!« Wieder hastige Ruderschläge. »Mehr backbord! Schlagt ihm jetzt noch nicht den Schädel ein.«
    John wurde es unheimlich. Die Männer waren da, das hörte er genau.
    Und blitzartig erinnerte er sich an Captain Barrel und das gesunkene Schiff.
    Waren vielleicht die Geister der Schiffsbesatzung hinter ihm her?
    Es gab für ihn keine andere Erklärung.
    Plötzlich spürte er einen harten Schlag am Rücken. Unwillkürlich schrie er auf. Wasser drang in seinen Mund. Er mußte husten. Eine nicht sichtbare Enterstange hatte sich in der Kleidung des Geisterjägers verhakt.
    »Holt ihn an Bord!«
    Es war ein unheimliches Bild, als John, von unsichtbaren Händen gezogen, an Bord gehievt wurde. Er spürte schwielige Fäuste, und dann warf man ihn hart auf die Planken des Bootes.
    So hatte sich der Oberinspektor seinen Einsatz nicht vorgestellt.
    Er war Gefangener der Geisterpiraten…
    ***
    Mit beiden Händen hielt Ali den Scheinwerfer umklammert. Dann drehte er an der Kurbel, und der breite Strahl glitt über die endlos scheinende Wasserfläche.
    Nichts.
    Der Kerl, der den Hubschrauber geflogen hatte, war verschwunden. Ali zog eine Grimasse. Einen Fluch ausstoßen konnte er nicht, denn er war stumm.
    Neben dem Scheinwerfer stand die Maschinenpistole. Sie war an einem drehbaren Gestell befestigt, und zwar so, daß die Waffe einen guten Streuwinkel besaß. Trotzdem hatte Ali den Geisterjäger nicht erwischt. Und das ärgerte ihn.
    Der Befehl, den Hubschrauber abzuschießen, war von Basil Proctor gekommen. Der Pilot hatte auf die Anrufe nicht mit dem entsprechenden Codewort reagiert. Proctor war mißtrauisch wie ein alter Wolf. Ehe er ein Risiko einging, schoß er lieber. Und auf Ali war in solchen Sachen immer hundertprozentig Verlaß.
    Doch diesmal hatte er Pech gehabt.
    Minutenlang noch suchte er die Oberfläche der weiten Wasserwüste ab. Ohne Erfolg. Der Fremde blieb verschwunden. Dafür sah Ali die Schwimmweste auf den Wellen schaukeln.
    Ali grinste. Sofort kam ihm der Verdacht, daß der Pilot ertrunken sein konnte. Vielleicht hatte ihn doch eine Kugel erwischt, und Ali hatte es gar nicht bemerkt.
    Er schaltete den Scheinwerfer aus. Aus dem Einstieg zum Bunker drang die Stimme des Millionärs.
    »Ali! Komm runter!«
    Der Araber gehorchte. Leichtfüßig huschte er über die Stufen.
    Basil Proctor wartete unten in seinem Rollstuhl. Sein Blick verhieß nichts Gutes. Proctor hatte die Hände um die Lehnen des Sessels verkrallt. Das Licht an der Decke ließ seinen kahlen Schädel glänzen.
    Proctor schien an Alis Gesicht abzulesen, daß etwas nicht stimmte. »Du hast ihn nicht erwischt?« fragte er böse.
    Ali schüttelte den Kopf.
    Proctors ohnehin schon häßliches Gesicht verzog sich noch widerlicher. Seine rechte Hand fuhr unter die Decke, die über seinen Beinen lag, und kam mit einer kurzstieligen Peitsche hervor.
    In Alis Augen flackerte Angst.
    Basil Proctor grinste gemein. Die Peitsche hatte zwar einen kurzen Griff, aber eine mehr als zwei Yards lange Lederschnur. Sie war am Ende mit kleinen Eisenkügelchen gefüllt.
    Proctor beherrschte die Peitsche meisterhaft.
    Aus dem Handgelenk schlug er zu.
    Der Araber blieb stehen wie ein Denkmal. Zehn Schläge nahm er mit unbewegtem Gesicht hin, dann hörte Proctor auf.
    »Beim nächstenmal triffst du besser!« zischte er. Das Marterinstrument verschwand wieder unter der Decke.
    Ali wankte. Seine Kleidung war zerfetzt. Oberkörper und Gesicht waren gleich schwer gezeichnet. Dicke Bluttropfen vereinigten sich zu kleinen Bächen, die seinen Körper hinunterrannen.
    »Verschwinde!« befahl Proctor.
    Ali schlich aus dem Raum. Dabei mußte er sich an der Wand abstützen. Er wäre sonst gefallen.
    Basil Proctor drehte den Stuhl. Er schaltete den Motor ein und verließ den Raum durch die offene Stahlschiebetür.
    Proctor war

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