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0002 - Die Totenkopf-Insel

0002 - Die Totenkopf-Insel

Titel: 0002 - Die Totenkopf-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sollte. Nur – gefunden hatte ihn bisher keiner.
    John hatte der Geschichte nie getraut. Sollte doch etwas Wahres daran sein?
    Der Oberinspektor hielt unbeirrt den Kurs.
    Das Licht war größer und intensiver geworden, hatte jetzt die Form eines Kreises angenommen, der hin und her wogte und dabei ständig seine Gestalt änderte.
    Und plötzlich bildete sich ein Totenschädel heraus.
    Er wuchs zu einer immensen Große an und schien die Sterne am Himmel zu berühren. Weit war das Maul des Schädels aufgerissen. John konnte in den feurig roten Schlund hineinblicken, er sah auch die riesigen Augenhöhlen, und ihn überkam ein unbehagliches Gefühl.
    Vor ihm war alles rot, wie in Blut getaucht.
    Captain Barrels Fanal!
    John Sinclair verspürte ein eisiges Rieseln auf seinem Rücken. Immer näher kam er dem häßlichen Maul. Es schien, als würde der Hubschrauber an einer Leine gezogen.
    Nebel hatte sich um den Schädel herum gebildet. Eine wabernde Watte, blutrot und im Innern mit langen Schlieren versehen.
    Unbeirrt flog der Hubschrauber auf den Schädel zu. Johns Hände hatten sich um die Steuerung verkrampft. Die Knöchel traten weiß hervor. Kalter Schweiß lag auf seiner Stirn.
    Jetzt! Jetzt mußte er in das Maul eintauchen.
    Der Sikorsky verschwand darin. Sekundenlang übergoß die blutrote Farbe den Hubschrauber, dann hatte John Sinclair den Schädel passiert.
    Tief atmete er ein. Noch befand er sich über dem Meer, sah aber die Insel als gewaltigen Klotz unter sich.
    John Sinclair sah auch den Betonbunker, die Festung des Basil Proctor. Auf dem Dach stand der Scheinwerfer. Die starke Lichtlanze drang in das Cockpit und blendete den Oberinspektor.
    John fluchte.
    Doch Sekunden später schon blieben ihm die Worte in der Kehle stecken. Das Geräusch ging ihm durch Mark und Bein.
    Tack… tack… tack…
    So ratterte nur eine Maschinenpistole.
    Und da hörte er auch schon die Einschläge. Kugeln jaulten durch das Blech, das Glas der Kanzel bekam Spinnenmuster. Zwei Geschosse pfiffen dicht an Johns Kopf vorbei.
    Der Geisterjäger duckte sich.
    Die Maschinenpistole hämmerte weiter. Wenn eines der Projektile den Tank traf, dann würde John nicht einmal mehr dazu kommen, ein letztes Gebet zu sprechen.
    Plötzlich sackte der schwere Sikorsky ab. Wie ein Stein stürzte er nach unten und legte sich gleichzeitig zur Seite. John verlor das Gleichgewicht und rollte über den Boden, genau auf den Ausstieg zu. Über sich an der Wand sah er eine rotweiße Rettungsweste.
    John Sinclair packte zu. Er riß die Weste an sich, als der Hubschrauber einen zweiten Schlag bekam. Er schmierte ab und drehte sich um die eigene Achse.
    John Sinclair wurde hin und her geschleudert. Er kam sich vor wie in einer Zentrifuge. Er wußte nicht mehr, wo oben oder unten war. Nur im Unterbewußtsein hörte er das harte Tacken der Maschinenpistole. Glas splitterte. Der Geisterjäger rutschte der Länge nach durch den Passagierraum, versuchte verzweifelt, sich festzuhalten, und stieß hart mit dem Kopf gegen ein Eisenstück.
    John hatte das Gefühl, sein Schädel stünde in Flammen. Nur nicht bewußtlos werden! schrie es in ihm. Mit Gewalt kämpfte er gegen die Ohnmacht an. Die Sekunden in dem abstürzenden Hubschrauber kamen ihm wie eine Ewigkeit vor.
    Dann der Aufprall.
    Wie ein Felsen klatschte die Maschine auf die Wasseroberfläche. John Sinclairs Körper wurde durchgeschüttelt. Er hatte nur noch einen Gedanken.
    Du mußt hier raus!
    Die schwere Maschine lag nicht still. Sie sank nicht, weil sich noch zuviel Luft innerhalb des Helicopters befand. Er wurde von den Wellen getragen. Die Wellen schaukelten ihn hin und her. Der Sikorsky war auf die Seite gekippt. Durch die zersplitterten Scheiben strömte ungehindert das Wasser ein.
    John Sinclair kämpfte gegen die Zeit. Er mußte schnellstens aus diesem Stahlsarg heraus.
    John hatte die Wogen der herannahenden Ohnmacht abgeschüttelt. Auf Händen und Füßen schob er sich dem Ausstieg entgegen. Das Fenster in der Einstiegstür war von den Kugeln der Maschinenpistole zersplittert. Lange spitze Scherben steckten in der Fassung.
    John versuchte, die Tür aufzudrucken.
    Es ging nicht. Das Schloß klemmte.
    Der Geisterjäger verbiß einen Fluch. Warm rieselte es an seiner Stirn herab. Er fuhr mit dem Handrücken über die Stelle, und als er ihn zurückzog, war er blutig.
    Wasser schwappte in den Hubschrauber. Er sank schon bedrohlich tiefer. John Sinclair winkelte den Arm an und schlug die Scherbenreste

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