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0002 - Die Totenkopf-Insel

0002 - Die Totenkopf-Insel

Titel: 0002 - Die Totenkopf-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aus dem Fenster. Dann zog er sich durch die Öffnung ins Freie. Die Schwimmweste umklammerte er mit der anderen Hand. Kaum tauchte John mit dem Oberkörper aus dem zerstörten Fenster, als ihm eine Welle salzigen Wassers ins Gesicht schwappte.
    Der Oberinspektor keuchte und spuckte. Die Woge ging über ihn hinweg und schon rollte die nächste heran.
    Aber da war John schon draußen. Er rollte sich über den Hubschrauber ab und tauchte in die graue Wasserfläche ein.
    Die Weste blähte sich automatisch auf, als sie mit dem Wasser in Berührung kam. John Sinclair wurde wieder an die Oberfläche getrieben. Mit hastigen Kraulstößen versuchte er, von dem Hubschrauber wegzukommen, um nicht in den lebensgefährlichen Strudel zu geraten, den die sinkende Maschine entstehen ließ.
    John kraulte wie selten in seinem Leben. Die Weste war ihm dabei keine große Hilfe.
    Und dann hörte er in seinem Rücken ein Schmatzen und Gurgeln. Obwohl er schon eine recht beachtliche Strecke hinter sich gebracht hatte, erfaßte ihn der Sog doch noch.
    John strampelte dagegen an und schaffte es auch, dem Strudel zu entkommen.
    Aber nicht dem verdammten Scheinwerfer.
    Wie von Geisterhand bewegt, strich er über die Wasseroberfläche. Sekundenlang schien er sich an dem Strudel festzusaugen, dann wanderte er weiter.
    Genau auf John Sinclair zu.
    Der Geisterjäger versuchte zu tauchen, doch die Weste hinderte ihn daran.
    Und schon wurde er unter Feuer genommen.
    Tack… tack… tack…
    Wie er das verdammte Geräusch haßte! Zu beiden Seiten spritzten Wasserfontänen auf. Es peitschte, wenn die Kugeln in das Wasser zischten. Gnadenlos hielt der Scheinwerfer den Geisterjäger fest. Er mußte auf einem drehbaren Gestell stehen und konnte John Sinclair so überall hin folgen.
    Der Oberinspektor griff schließlich zum letzten rettenden Mittel. Er löste die Schwimmweste. Glatt rutschte sie von seinem Körper, und in der nächsten Sekunde war John Sinclair unter Wasser.
    Fast senkrecht tauchte er in die Tiefe.
    Es wurde rasch dunkel. Dort, wo der Scheinwerfer die Wasseroberfläche traf, schimmerte es hell. Der Geisterjäger schwamm tiefer. Die Kugeln der Maschinenpistole konnten ihn jetzt nicht mehr erreichen.
    Aber ihm wurde die Luft knapp.
    Er mußte unbedingt auftauchen, um neuen Sauerstoff zu tanken.
    Schräg schwamm John Sinclair der Oberfläche zu. Er hatte die Augen aufgerissen und orientierte sich danach, wo er den hellen Schimmer über die Wasseroberfläche zucken sah.
    John schwamm entgegengesetzt. Seine Lungen drohten zu platzen. Die letzten beiden Yards schoß er wie eine Rakete hoch. Er riß den Mund auf und schnappte gierig nach Luft.
    Der Scheinwerferstrahl glitt in einiger Entfernung vorbei. John wurde noch nicht einmal von den Ausläufern gestreift.
    Das Schießen hatte aufgehört. Seit der heimtückische Schütze kein Ziel mehr sah, sparte er Munition.
    Aber aufgegeben hatte er noch nicht. Der helle Kegel wanderte langsam wieder in Johns Richtung.
    John tauchte abermals. Er drehte unter Wasser, schwamm nicht auf das offene Meer hinaus, sondern auf die Insel zu. Wahrscheinlich würde man ihn dort am wenigsten vermuten.
    Allzu lange hielt er es nicht unter Wasser aus. Er mußte wieder hoch, saugte Luft in seine malträtierten Lungen.
    Jetzt war der Lichtschein schon so weit entfernt, daß John nicht mehr unter Wasser mußte. Er konnte normal schwimmen.
    Die Dünung unterstützte ihn. In langen Wellen trieb sie ihn auf die kleine Insel zu. Es war nicht völlig dunkel. Der Mond gab genügend Licht, um sich orientieren zu können. John sah die Insel wie einen dunklen Streifen. Er konnte auch die Umrisse des Bunkers erkennen, nur den Kerl auf dem Dach sah er nicht.
    John geriet in die Nähe der Brandung. Rücklaufende Wellen trieben ihn immer wieder in die alte Position.
    John mußte dagegen ankämpfen. Seine Schwimmbewegungen wurden kräftiger.
    Er kraulte jetzt und bemühte sich, so wenig Wasser wie möglich zu schlucken. Seine nassen Kleider ließen seine Bewegungen schwerfällig werden.
    Klippen tauchten auf.
    Wie Buckel ragten sie aus der Wasseroberfläche. John mußte höllisch achtgeben, daß er sich an dem scharfen Gestein nicht die Haut aufriß. Und plötzlich hörte er Stimmen!
    Unwillkürlich hielt John Sinclair mit den Schwimmbewegungen ein. Er ließ sich treiben und lauschte.
    Bis auf das Rauschen der Brandung war nichts zu hören.
    John glaubte schon an eine Halluzination und wollte weiterschwimmen, als er die Stimmen

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