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0002 - Die Totenkopf-Insel

0002 - Die Totenkopf-Insel

Titel: 0002 - Die Totenkopf-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die anderen ein. Ehe der Pirat sich versah, hatten seine Kumpane ihn gepackt, hochgehoben und in das Meer geworfen.
    Schreiend versank er in den Wellen. Nur wenig später wurde sein Skelett ans Ufer gespült. Zwischen zwei schmalen Felsen blieb es hängen. Eine makabre Mahnung für die Nachwelt.
    Basil Proctor hatte der Szene mit unbewegtem Gesicht zugesehen. Er zuckte auch mit keiner Wimper, als jetzt die übrigen fünf Männer auf ihn zukamen.
    Howard, der Steuermann, war ihr Anführer.
    Dicht vor dem Millionär blieb er stehen. »Es ist aus!« schrie er Basil Proctor ins Gesicht. »Wir bekommen die Mannschaft nicht zusammen. Du hast versagt!«
    Proctor hob abwehrend die gekrümmten Finger. »Nein!« heulte er, »ich habe…«
    »Halt den Mund!«
    Howard schlug mit der flachen Hand in das häßliche Gesicht des Millionärs. Der Schlag war so hart, daß Proctor mit seinem Rollstuhl beinahe umgekippt wäre. Er konnte sich im letzten Augenblick noch fangen.
    Howard lachte. »Das war nur ein Vorgeschmack von dem, was dir noch zusteht. Und jetzt bring uns zu den Gefangenen. Los, beeil dich!«
    Proctor drehte den Rollstuhl. Dann glitt er wieder in das Innere des Gebäudes hinein.
    Die Männer folgten ihm.
    Howard ging an der Spitze.
    Die Piraten hatten ihre Waffen gezogen. Die Säbel und Degen blinkten im kalten Licht der Leuchtstoffröhren. Stiefelabsätze knallten auf den Betonboden, so daß es sich anhörte, als würde geschossen.
    Die fünf Männer waren wild aussehende Gestalten. Zwei von ihnen hatten knallrote Kopftücher um ihre Schädel geschlungen. Ein anderer trug einen goldenen Ring im linken Ohrläppchen. Außerdem steckten vier Messer in seinem Gürtel.
    Vor einem Fahrstuhl blieben sie stehen. Der Lift lag in einer schmalen Nische. Eine Knopftafel leuchtete auf, als der Fahrstuhl nach oben schoß.
    Niemand der Männer sah Ali, den Araber. Er peilte hinter einer Gangecke hervor, und ein teuflisches Grinsen umspielte seine strichdünnen Lippen.
    Der Fahrstuhl öffnete sich.
    Die Kabine war groß genug, um alle aufzunehmen.
    Sanft schlossen sich die beiden Hälften der Tür. Dann zischte der Lift in die Tiefe.
    Unten befand sich wieder ein Gang. Er endete vor einer Tür, hinter der das Gewölbe der Gefangenen lag.
    Per Fernsteuerung schwang die Tür zur Seite.
    Dann betraten die Unheimlichen das felsige Gefängnis, in dem die Menschen wie eingeschüchterte Tiere hockten und dumpf und apathisch vor sich hinstarrten. Sie hatten nach Adam Prestons Tod sämtliche Hoffnungen aufgegeben.
    Jemand hatte den Mut gefaßt und den Kopf des Toten beiseite geschafft. Niemand mehr sollte in die gebrochenen Augen starren.
    Die fünf Geisterpiraten verteilten sich rasch in dem Gewölbe. Sie bauten sich so auf, daß sie jeden Gefangenen im Auge behalten konnten.
    Basil Proctor blieb mit dem Rollstuhl an der Tür. Ihm war gar nicht wohl in seiner Haut. Die Wange brannte von dem Schlag, und der Schweiß strömte ihm aus allen Poren.
    Howard übernahm das Kommando. »Los, hoch mit euch!« herrschte er die Gefangenen an.
    Keine Reaktion.
    Mit ängstlichen Blicken starrten die Menschen auf die bleichen Geisterpiraten.
    In Howard stieg der Zorn hoch. Er war es gewohnt, daß man seine Befehle sofort befolgte. So etwas war ihm noch nie vorgekommen. Mit einer wütenden Gebärde riß er den Degen aus der Scheide. Die Klinge wischte durch die Luft und fuhr auf Cliff Kelland zu.
    Mrs. Kelland schrie.
    Ihr Schrei mischte sich mit dem klatschenden Geräusch, das entstand, als die flache Seite des Degens auf Cliff Kellands Wange traf.
    Kelland zuckte zusammen. Seine Haut war ein wenig aufgeplatzt. Ein paar Blutstropfen quollen aus der Wunde. Sie sahen auf der hellen Haut aus wie dunkelrote Perlen.
    Howard drehte sich im Kreis und schwang dabei seine Waffe. »Noch jemand?« fragte er höhnisch.
    Niemand antwortete.
    Der Steuermann lachte.
    »Los, du als erste!« schrie er und zog Linda Grey an den Haaren hoch. Die junge Frau stöhnte.
    Nathan Grey stand auf und wollte ihr zu Hilfe eilen, doch einer der Piraten stellte sich ihm in den Weg. Die Spitze seines Messers zeigte genau auf Greys Brust.
    Schreckensbleich wankte der Mann zurück.
    Howard hatte Linda Grey losgelassen. Sie und der Weißhaarige machten den Anfang und stolperten zur Tür. Als der Mann mit den weißen Haaren Basil Proctor passierte, zischte er ihm seinen Haß ins Gesicht. »Man sollte Sie vierteilen, Sie Schwein. Schließlich waren Sie es, der uns die Sache eingebrockt

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