Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0002 - Die Totenkopf-Insel

0002 - Die Totenkopf-Insel

Titel: 0002 - Die Totenkopf-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hatte er für Naturschönheiten keinen Blick.
    John fürchtete, daß der Araber die Gefangenen als Geiseln genommen hatte. Wenn das tatsächlich der Fall war, dann sah es böse aus.
    Der Geisterjäger ahnte nicht, daß Ali bereits auf ihn lauerte. Und zwar an einer sehr günstigen Stelle.
    Der Weg, der vom Strand zum Bunker hinführte, war ziemlich schmal. Zur See hin fiel er flach ab, auf der anderen Seite jedoch wurde er von kantigen mannshohen Felsen abgeschirmt, die nach einigen Yards in ein Geröllfeld übergingen.
    Und zwischen den Felsen lauerte der Araber.
    Mit schußbereiter Maschinenpistole.
    Er hatte Johns Ankunft gesehen. Eiskalt wartete er ab. Die Waffe war durchgeladen und feuerbereit.
    John Sinclair hatte sich ein wenig erholt. Die Kleidung klebte ihm wie eine zweite Haut am Körper. Es war windig, und der Geisterjäger fror. Er wollte so schnell wie möglich zu den Gefangenen und eilte deswegen auf den schmalen Pfad zu, der zum Bunker führte.
    Und hier lauerte Ali.
    Noch immer pendelten die gnostische Gemme und das Kreuz auf seiner nackten Brust. Die Gemme – sie war aus Stein und zeigte eine Schlange, die sich selbst in den Schwanz biß – zeigte keine Reaktion. Demnach befand sich kein Dämon in unmittelbarer Nähe.
    Dafür Ali.
    Er sah John nicht, er hörte ihn. Und er orientierte sich nach den Geräuschen. Der Geisterjäger kam näher. Seine Schritte wurden lauter. Ali hörte den blondhaarigen Mann atmen.
    Da sprang er vor.
    Wie eine Raubkatze huschte er aus seiner Deckung. Er riß die Maschinenpistole hoch und drückte sofort ab.
    Selten zuvor in seinem Leben hatte John Sinclair so schnell reagiert. Er sah den Araber aus seiner Deckung springen und das Metall der Waffe blinken.
    John warf sich zur Seite.
    Das geschah so blitzschnell, daß Ali mit dem Lauf der Waffe gar nicht folgen konnte.
    Wuchtig prallte der Oberinspektor auf den felsigen unebenen Boden der Insel. Er rollte sich sofort herum. Schmerzhaft drang das häßliche Rattern der Maschinenpistole an seine Ohren.
    Die Geschosse jaulten gegen das Gestein, rissen faustgroße Stücke ab oder wurden als Querschläger durch die Luft getrieben. John spürte einen harten Schlag an der linken Schulter, rollte sich instinktiv weiter, hörte das häßliche Lachen des Arabers und flog mit dem Rücken gegen einen Felsen.
    Durch den hochgewirbelten Staub sah er Ali nur schleierhaft. Der Araber schwenkte die Waffe in seine Richtung.
    John hatte schon einen Stein gepackt. Er war etwa faustgroß, seine Finger umschlossen ihn gut.
    John Sinclair schleuderte den Stein im Liegen und mit aller Kraft.
    Und er traf.
    Der Araber bekam den Stein mitten in der Drehung mit. Genau unter dem Kinn wurde er getroffen. Ali torkelte zurück. Sein Kopf wurde ihm in den Nacken gerissen. Aber er hielt die Maschinenpistole fest umklammert, und instinktiv zogen seine Finger den Drücker durch. Die MP spuckte das mörderische Blei heraus. Ali, der das Gleichgewicht verloren hatte und taumelte, jagte die Projektile gegen einen Felsen, von dem die Kugeln als Querschläger zurückgeschleudert wurden.
    Zwei davon drangen in Alis Körper. Eine direkt in den Hals, die andere quer durch die Seite.
    Der Araber starb noch im Stehen. Er ließ die Maschinenpistole fallen, als wäre sie ein glühendes Stück Eisen. Dann machte er zwei unsichere Schritte auf John Sinclair zu, bis ihm die Beine wegknickten.
    Er schlug mit ausgestreckten Armen auf den Boden. Die Fingerspitzen berührten fast John Sinclairs Schuhe. Tief atmete der Geisterjäger ein. Das war haarscharf gewesen.
    John fühlte es warm an seiner Schulter herablaufen. Eine Kugel hatte ihn gestreift und ein daumenlanges Stück Fleisch aus dem Gewebe gerissen. Die Wunde brannte wie Feuer. Salzwasser – von Johns nasser Kleidung – war eingedrungen.
    Der Geisterjäger biß die Zähne zusammen. Trotz der kühlen Witterung perlten Schweißtropfen auf seiner Stirn. John holte ein feuchtes Taschentuch aus seiner Hosentasche, knüllte es zusammen und preßte es auf die Wunde.
    So kaputt oder so kaputt, dachte er.
    Erschöpft machte er sich auf den Weg zum Bunker. Er blickte nachdenklich auf die große, offenstehende Eingangstür.
    Hatte sich Captain Barrel ins Bunkerlabyrinth zurückgezogen?
    John hatte Alis Maschinenpistole mitgenommen. Einige Kugeln steckten noch im Magazin.
    Da tauchte ein Mann in der Tür auf. Sofort hob John die MP, ließ sie jedoch wieder sinken, als er den weißhaarigen Mann erkannte, der ihm auf dem

Weitere Kostenlose Bücher