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0002 - Die Totenkopf-Insel

0002 - Die Totenkopf-Insel

Titel: 0002 - Die Totenkopf-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Barrel konnte er nirgendwo entdecken.
    Viel Zeit blieb dem Geisterjäger nicht mehr.
    Er wandte sich um.
    »Runter vom Deck!« schrie er den verängstigten Gefangenen zu.
    Der Weißhaarige nahm die Initiative in die Hand. Er scheuchte die Menschen auf die Reling. Von dort aus sprangen sie kurzerhand ins Wasser.
    Die Geisterpiraten aber ließen sich nicht aufhalten. Howard schwang eine alte Muskete. Er stieß wilde Flüche aus, als er sich John Sinclair näherte.
    Der Geisterjäger drehte sich.
    Und da flammte der magische Strahl wieder auf. Wie ein blendender Blitz fuhr er in die Reihen der lebenden Toten.
    Schreie, Flüche, Stöhnen – es war die Hölle!
    Und dann hörte John ein häßliches Knirschen. Sein Kopf ruckte hoch. Er sah, wie sich der Hauptmast senkte. Der magische Strahl hatte ihn zerschnitten.
    Der Mast kippte.
    Viel zu schnell.
    Auch in John Sinclairs Augen leuchtete plötzlich die Panik. Er schaffte es nicht mehr zu entkommen. Der riesige Mast würde ihn zerschmettern.
    Die Geisterpiraten stimmten ein panisches Angstgeschrei an. Als wäre eine Bombe in ihrem Pulk explodiert, so stoben sie auseinander, und konnten dem knickenden Mast doch nicht entkommen.
    Mit Brachialgewalt brach er über ihnen zusammen.
    John hatte sich auf den Boden geworfen, erwartete den tödlichen Druck, doch nichts geschah.
    Er sah den Mast zwar stürzen, sah auch, wie die Geisterpiraten unter ihm zusammenbrachen, doch durch ihn fiel er hindurch, als ob der Mast aus Watte wäre.
    Plötzlich glaubte John Sinclair zu schweben. Das Schiff, die Piraten, die entsetzten Gesichter, sie wurden verschwommener, lösten sich vor seinen Augen auf.
    Dann näherte sich eine riesige Nebelwolke, die sich mit dem immer noch über dem Wasser schwebenden Totenkopf vereinigte.
    Aus dem Totenschädel bildete sich ein Gesicht.
    Zwei Hörner auf der hohen Stirn, ein grinsendes Gebiß – der Teufel!
    Der Satan persönlich holte den Rest der Geisterpiraten!
    John war von dem Anblick geschockt. Sekundenlang nur, dann war das Bild verschwunden. Wieder einmal hatte John Sinclair seinen Urgegner, hatte er Asmodis, den Inbegriff des Bösen überhaupt, erblickt.
    Dann war der seltsame Spuk vorbei.
    John fühlte plötzlich, wie er fiel. Er stürzte. Immer tiefer, immer tiefer und…
    Wie ein Pfeil tauchte er in das kalte Wasser des Atlantiks. Automatisch begann der Oberinspektor, Schwimmbewegungen zu machen, tauchte auf und schnappte nach Luft.
    Er schüttelte sich die Haare aus dem Gesicht. Im Osten schob sich das erste Grau der Morgendämmerung schüchtern über den Horizont.
    John Sinclair sah die Insel vor sich. Sie war nicht mit untergegangen, denn sie war real.
    Und noch etwas sah John.
    Die Barkasse mit den Flüchtlingen. Aber auch sie löste sich langsam auf. John hörte die Rufe der Menschen, glaubte aber, sie schon an Land in Sicherheit zu sehen.
    Trotzdem war der Geisterjäger beunruhigt. Zwei Personen waren entkommen.
    Captain Barrel, der Kapitän des Geisterschiffes. Und der Araber, der Basil Proctor umgebracht hatte.
    Von dem Millionär sah John auch keine Spur. Er war mit seinem Rollstuhl in den Tiefen des Meeres versunken. Neben dem Dämonenschatz hatte er sein nasses Grab gefunden.
    John Sinclair schwamm mit hastigen Bewegungen auf die Insel zu.
    Noch war der Kampf nicht zu Ende…
    ***
    »Rudert, zum Teufel. Rudert!« Der Weißhaarige hatte das Kommando übernommen und feuerte die unfreiwilligen Passagiere an. Aber das Anfeuern wäre nicht nötig gewesen. Die gepeinigten Menschen gaben das Letzte. Niemand sah mehr zurück. Keiner von ihnen warf einen Blick auf das Geisterschiff, das dem Untergang geweiht war.
    Die lange hohe Dünung trug das Boot auf die Insel zu. Ein erster heller Streifen kündigte die Morgendämmerung an. Niemand der im Boot Sitzenden wußte, was ihnen die nächsten vierundzwanzig Stunden bringen wurden. Aber sie waren auch zu erschöpft, um darüber nachzudenken. Mechanisch bewegten sie die Ruder.
    Die Klippen tauchten auf.
    Die Männer an den Rudern waren ungeübt. Eine lange Welle schob das Boot geradewegs auf einen der braungrauen Buckel zu.
    »Vorsicht!«
    Zu spät.
    Der Bug des Bootes schrammte über die Klippen. Zwei Ruder brachen ab. Die Männer hielten auf einmal nur noch Stiele in den Händen.
    Hart wurde das Boot herumgestoßen. Ein tückischer Strudel packte es und wirbelte es einmal um die eigene Achse.
    Die Menschen fielen übereinander. Nur der Mann mit den weißen Haaren behielt die Übersicht. Er sah

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