0003 - Die strahlende Kuppel
Funke, nachdem wir in einem jahrzehntelangen Kalten Krieg genügend Sprengstoff angehäuft hatten."
Der östliche Abwehrchef schien nervös zu werden. Tonlos entgegnete er: „General Pounder - mir scheint, als sähen Sie Perry Rhodan nach wie vor als das verhätschelte Sorgenkind im Rahmen Ihres Raumfahrtprogramms an. Ich darf Sie darüber belehren, daß auch wir nicht mit einer neuen Machtgruppe einverstanden sind, die plötzlich auf der Erde auftaucht. Ganz abgesehen von der juristischen Situation, die ich mehr als unhaltbar nennen möchte, geht es nicht an, daß wir uns zu Befehlsempfängern degradieren lassen. Wer gibt uns die Garantie, daß mit Rhodan nicht ein weltbeherrschender Imperator entsteht? Noch ist er klein, praktisch unbeweglich und in einer rätselhaften Schutzhülle gefangen. Es dürfte an der Zeit sein, die wissenschaftliche und industrielle Macht aller Großmächte gegen Rhodan einzusetzen. Zuvor sollten wir erfahren, wer hinter ihm steht. Wir bezweifeln die Angaben der IIA!"
Allan D. Mercant zeigte ein humorloses Schmunzeln. Er erhob sich bedächtig.
„Ich habe Sie ins Hauptquartier der IIA gebeten, um Sie mit den letzten Unterlagen meiner Organisation vertraut zu machen. Alle bekannten Fakten wurden dem größten und leistungsfähigsten Computer der Erde übergeben. Um die Ermittlung guter Endergebnisse nicht noch mehr zu erschweren, verzichteten wir darauf, den Rechner nach dem Wert oder Unwert einer überlegenen Technologie im Besitz eines erdgeborenen Menschen zu befragen. Es bleibt daher das Problem offen, ob Rhodan den friedfertigen Aufpasser über das Weiterkommen der gesamten Menschheit zu spielen gedenkt oder ob er dazu neigt, mit Hilfe einer überlegenen Technik dem Imperialismus zu huldigen."
„Genau das!" fuhr Kosselow auf. „Was sonst sollte ihn zu dem Vorgehen bewegen?"
„Gedulden Sie sich", sagte Mercant mit eisiger Höflichkeit. „So sehr ich persönlich unsere Zusammenkunft begrüße, was übrigens jeder friedliebende und vernünftige Mensch tun sollte, so sehr verurteile ich das ungesetzliche Treiben eines Mannes, der als Major der Space Force startete, um als Diktator auf der Erde zu landen. Ich lasse es dahingestellt, ob Rhodan der von Angstträumen geplagten Menschheit nun einen Gefallen getan hat oder nicht. Fest steht, daß er einen Atomkrieg verhinderte. In dieser Hinsicht muß ich General Pounder beipflichten. Alle bekannten Kernreaktionen sind unmöglich geworden. Wir sind zu einer zwangsläufigen Einheit gekommen, die ich als zarte Anfangsbande einer beginnenden Koalition zwischen den Großmächten bezeichnen möchte. Wir stehen in unserer Gesamtheit gegen einen Mann. Das, und nur das sind die wichtigen Tatsachen, die wir hier zu berücksichtigen haben. Die Fragen nach jenen Dingen, die auf dem Mond zweifellos geschehen sind, haben uns wochenlang beschäftigt, Rhodans Angaben sind Ihnen bekannt. Sie haben den Funkverkehr zwischen dem amerikanischen Department of Space und Major Rhodan abgehört. Demnach bleibt Rhodan bei seiner Behauptung, er hätte auf dem Mond das verlassene Erbe einer weit überlegenen Fremdrasse entdeckt und es sich im Interesse der Menschheit angeeignet. Er lehnt es ab, die Entdeckungen einer irdischen Regierung auszuliefern. Im streng rechtlichen Sinne, hat sich Rhodan damit des Hochverrates an seiner Nation schuldig gemacht. Ursachen und Wirkung sind jedoch zweierlei. Die gewohnten Maßstäbe unserer Rechtsprechung können hier nicht mehr angewandt werden, zumal Perry Rhodan Rang und Staatsbürgerschaft abgelegt hat. Er ist demnach staatenlos, nennt sich Weltbürger und lehnt irdische Gerichte als für ihn nicht zuständig ab."
„Eine juristisch unhaltbare Situation!" fuhr Kosselow auf.
„Selbstverständlich", bestätigte Mercant. „Mehr als das. Sie ist völlig verworren. Darüber zu urteilen haben wir aber noch Zeit, wenn wir praktisch gegen Rhodan vorgehen können. Vorläufig bleiben nur die Worte, die in unserer Situation fruchtlos sind. Beschäftigen wir uns also mit den Tatsachen."
Mercant setzte sich. Ein kurzer Wink. Eine große Bildfläche leuchtete auf. Der Start des bemannten Mondschiffes STARDUST wurde vorgeführt.
Die Fernsehberichte des Schiffes liefen über den Schirm. Schließlich kamen die Landungsvorbereitungen mit Aufnahmen der Bordapparatur. Die Bilder der bemannten Weltraumstation FREEDOM 1 wurden eingeblendet. Es waren hochwertige Telefilme und Reliefaufzeichnungen der Infrarotortung. Rhodans letzte
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