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0003 - Die Teufelsklause

0003 - Die Teufelsklause

Titel: 0003 - Die Teufelsklause Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Judy war seine eigene Tochter…
    ***
    »Wenn Sie meine ehrliche Meinung hören wollen, Chef, so begeistert bin ich von dem Schloß gar nicht.«
    Professor Zamorra, der gerade in seine Smokingjacke schlüpfen wollte, wandte sich um.
    »Haben Sie vor, zu kündigen, Nicole?«
    Nicole Duval schüttelte den Kopf. »Was wollen Sie denn ohne mich machen?« fragte sie ein wenig schnippisch.
    Zamorra knöpfte sein Jackett zu. Dabei schaute er Nicole lächelnd an. »Ich würde mich wahrscheinlich auf eine einsame Insel verziehen und dort in Selbstmitleid vergehen.«
    Nicole lachte. Es war ein perlendes, silberhelles Lachen. Es paßte einfach zu Nicole Duval, Zamorras Sekretärin.
    Nicole war eine Frau, wie man sie selten findet. Schlank, kapriziös, voller Esprit. Eben eine typische Französin, obwohl sie die meiste Zeit ihres Lebens in New York verbracht hatte.
    Nicole trug an diesem Abend ein kaminrotes langes Abendkleid, das die Taille stark betonte und die Figur hervorragend zur Geltung brachte. Die dunkelbraunen Haare - bei Nicole wußte man nie, welche Haarfarbe sie am nächsten Tag tragen würde - flossen in weichen Wellen bis auf die Schultern und umrahmten ein Gesicht, auf das manche Filmschauspielerinnen neidisch gewesen wären. Um den Hals trug Nicole eine schlichte, jedoch wertvolle Perlenkette.
    Professor Zamorra und seine Sekretärin waren bei einem französischen Diplomaten zum Dinner eingeladen. Der Mann interessierte sich brennend für Zamorras Forschungen auf dem Gebiet der Parapsychologie und hatte sogar vor, ein Buch zu veröffentlichen. Professor Zamorra sollte ihm dabei Hilfestellung leisten.
    Zamorra war ein Mann in den besten Jahren. Er hatte schon einen großen Teil der Welt gesehen, auch mehrere Fachbücher geschrieben und jetzt das Château de Montagne von einem verstorbenen Onkel geerbt. Professor Zamorra hatte sein Erbe noch nicht richtig angetreten, da war er schon in eine grauenhafte Auseinandersetzung mit Dämonen und Geistern geraten. Es ging bei diesem Kampf um ein Amulett, das Professor Zamorra zum Glück in seine Hand bringen konnten. [1]
    Das lag nun schon einige Wochen zurück. Aber Zamorra war inzwischen davon überzeugt, daß es Dämonen gab. Und daß er sie vernichten mußte.
    Nicole Duval strich sich mit einer anmutigen Bewegung eine Haarsträhne aus der Stirn und knüpfte an Zamorras Antwort an. »Wie ich Sie kenne, Chef, würden Sie auf der einsamen Insel bald auch wieder Ihre komischen Dämonen aufspüren und sich mit ihnen anlegen.«
    Zamorras Gesicht verschloß sich. »Damit treibt man keine Scherze, Nicole.«
    Nicole stemmte beide Arme in die Hüften und blickte ihren Chef spöttisch an. »Irgendwann werde ich Ihnen noch den Dämonenglauben austreiben. Verlassen Sie sich darauf und dann…«
    Das Telefon auf Zamorras antikem Schreibtisch klingelte dezent.
    »Nanu?« wunderte er sich, »wer kann das denn noch sein?«
    »Gehen Sie doch gar nicht ran, Chef.«
    »Sie haben Humor, Nicole.«
    »Ja, bitte?« meldete sich Professor Zamorra.
    »Entschuldigen Sie die Störung, Herr Professor. Aber hier im Dorf liegt ein Päckchen für Sie.«
    »Nun mal der Reihe nach, lieber Freund. Wer sind Sie überhaupt?«
    »Pardon, Professor. Mein Name ist Lucien Combrie. Ich bin gewissermaßen der Posthalter im Dorf. Das Päckchen scheint sehr dringend zu sein. Soll ich es Ihnen bringen? Ich komme sowieso in die Nähe Ihres Schlosses und da…«
    Der Mann brach ab. Anscheinend wußte er nicht, was er noch weiter sagen sollte.
    Zamorra blickte auf seine Uhr. Eigentlich hätten sie ja jetzt losfahren müssen - aber er hatte das unbestimmte Gefühl, daß mit dem Päckchen etwas auf ihn zukommen würde.
    Zamorra blickte Nicole an.
    »Wir sagen ab, Chef?«
    Zamorra nickte lächelnd.
    »Hallo, Professor, sind Sie noch dran?« tönte die Stimme aus dem Hörer.
    »Natürlich, Monsieur Combrie. Sie können übrigens vorbeikommen und mir dieses Päckchen bringen.«
    »Sehr wohl, Professor. Es dauert nicht lange.«
    Gedankenverloren zündete sich Zamorra eine Zigarette an, während Nicole dem Diplomaten absagte. Es war wie damals, als er kurz vor der Entdeckung des Amuletts gestanden hatte. Das gleiche Gefühl, die gleichen unbekannten Strömungen, die Gefahr verhießen.
    »Ihr Bekannter war nicht gerade begeistert, Chef«, sagte Nicole.
    »Wie bitte?«
    Nicole wiederholte den Satz.
    »Pardon«, lächelte Zamorra, »ich war in Gedanken.«
    Nicole runzelte die Stirn. »Da wird sich doch nicht wieder etwas

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