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0004 - Damona, Dienerin des Satans

0004 - Damona, Dienerin des Satans

Titel: 0004 - Damona, Dienerin des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Schere blieb in seinem Rücken.
    Die Frauen begannen, das Grab zuzuschaufeln. Der Regen fiel noch immer wie eine wahre Sintflut vom Himmel. In kleinen Bächen rann das Wasser den aufgeworfenen Lehmhügel hinab und spülte den braunen Schlamm auf den Rasen zu. Die Blätter der Bäume bogen sich unter der nassen Last. Es war kalt geworden. Viel zu kalt für die Jahreszeit. Schließlich schrieb man erst August.
    Der Lehm war durch das aufgenommene Wasser noch schwerer geworden. Die ungewohnte Arbeit zehrte an den Kräften der Frauen. Schließlich hatten sie es geschafft. Mit den Füßen trampelten sie das makabre Grab flach.
    Lucille reichte die beiden Schaufeln ihrer Tochter. Dann nickte sie und sagte: »Das wär’s wohl. Bring die Dinger weg, ich kümmere mich um deine Schwester.«
    »Was hast du mit Teresa vor?« fragte sie.
    »Ich bringe sie erst einmal ins Haus. Wenn sie aus ihrer Ohnmacht erwacht, werde ich mit ihr reden. Mal sehen, auf welche Seite sie sich stellt.«
    »Und wenn sie Schwierigkeiten macht?« Damonas Frage klang lauernd.
    Lucille de Lorca lächelte eisig. Sie deutete auf den zweiten Baum. »Daneben ist noch Platz«, sagte sie gefühllos.
    Damona begann zu lachen. Es hörte sich an wie das Gelächter des Teufels…
    ***
    Die nadelfeinen Strahlen der Dusche waren kochendheiß. Im Nu breitete sich der Dampf in der kleinen Kabine aus. Das Fenster beschlug. Tropfen sammelten sich und liefen an der Scheibe entlang.
    Teresa drehte den Hahn für das kalte Wasser auf. Augenblicklich wurde die Temperatur des Wassers angenehm.
    Das Girl zog sich aus. Es ließ den verdreckten Morgenmantel zu Boden gleiten und schälte sich aus dem langen klatschnassen Nachthemd. Wie Gott sie erschaffen hatte, stand sie vor dem Spiegel.
    Sie konnte mit ihrer Figur zufrieden sein. Teresa war eine voller blühte Schönheit.
    Doch jetzt war das hübsche Gesicht von Angst gezeichnet. Noch immer zitterte sie.
    Der Schock war hart gewesen. Sie hatte ihren toten Vater gesehen, und obwohl es niemand zugeben wollte, war sie davon überzeugt, daß ihr Vater ermordet worden war.
    Von wem?
    Damona hatte ihn schon immer gehaßt. Genau wie Lucille, ihre Mutter. Der Vater wollte die gefährlichen Spiele nicht mitmachen, die diese beiden Frauen trieben.
    Und auch Teresa war dagegen. Jetzt hatte ihre Mutter ihr eine Galgenfrist gegeben, die in achtundvierzig Stunden ablaufen würde.
    Zwei Tage – dann mußte sie sich entschieden haben.
    Teresa stieg unter die Dusche. Das jetzt angenehm temperierte Wasser perlte über ihre glatte weiche Haut. Mit Duschschaum rieb sich Teresa ihren Körper ein. Der Schaum belebte und machte munter.
    Achtundvierzig Stunden Galgenfrist!
    Teresa wußte, daß man sie nicht aus dem Haus lassen würde.
    Sie war eine Gefangene. Und sie konnte nichts dagegen tun. Die Macht ihrer Mutter und der Schwester war zu groß.
    Das Mädchen drehte sich unter den feinen Strahlen der Brause. Doch das Wasser vertrieb nicht die trüben Gedanken. Immer wieder kam ihr der Vater in den Sinn. Er hatte als einziger zu ihr gehalten.
    Teresa dachte daran, daß sie in die Uni mußte. In drei Wochen fing das neue Semester an. Sie studierte Theaterwissenschaft. Ihre Schwester tat nichts. Sie war nach ihrer Schulzeit zu Hause geblieben.
    Teresa wußte, daß Damona übernatürliche Fähigkeiten besaß. Sie hatte einmal gesehen, wie Gegenstände im Zimmer herumgeflogen waren, ohne daß sie jemand berührt hatte. Die Mutter hatte Teresa damals erklärt, daß Damona diese Gegenstände nur durch Hilfe ihrer Geisteskraft bewegt habe.
    Teleportation nannte man so etwas!
    Wieder kehrten Teresas Gedanken zur Uni zurück. Und damit auch zu Will Purdy, ihrem Freund. Sie war mit dem jungen Chemiestudenten schon ein halbes Jahr befreundet, und sie war sehr in ihn verliebt. Will wußte zwar, wo sie wohnte, war aber noch kein einziges Mal im Haus gewesen. Teresa hatte sich nicht getraut, den jungen Mann ihren Eltern und der Schwester vorzustellen.
    Doch irgendwie mußte sie Will eine Nachricht zukommen lassen.
    Aber wie…
    Ihre Gedanken wurden durch ein spöttisches Lachen unterbrochen, das selbst das Rauschen der Brause übertönte.
    Erschreckt trat Teresa einen Schritt vor. Die Strahlen prasselten jetzt auf ihren Rücken.
    Damona hatte das Bad betreten. Sie stand vor der kleinen Duschkabine und hatte ebenfalls nichts mehr an. Ihr hagerer Körper war mit rotem Flaum bewachsen der Mund war spöttisch verzogen, und in den Augen lag ein seltsames

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