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0006 - In den Klauen der Mumie

0006 - In den Klauen der Mumie

Titel: 0006 - In den Klauen der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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ihm die Finger abzureißen. Er pendelte in dieser furchterregenden, schwindelnden Höhe hin und her, riß sich hoch - und seine Füße fanden Halt. Er keuchte die Sprossen benommen nach oben.
    Der Tod hatte einen Aufschub bekommen.
    Doch noch war Richard Rush weit davon entfernt, gerettet zu sein.
    Die Mumie folgte ihm. Sie kletterte zumindest ebenso schnell wie er die Leiter hoch. Atemlos langte er auf dem flachen Dach des Hotels an. Die Erschöpfung war inzwischen so stark angewachsen, daß er sich am liebsten hingeworfen hätte und liegengeblieben wäre.
    Doch das rasselnde Atmen der schrecklichen Mumie trieb ihn weiter. Noch war nichts gewonnen.
    ***
    »Und wie willst du nun vorgehen?« erkundigte sich Bill Fleming. Er nippte an seinem Bourbon. Die Eiswürfel in seinem Glas klangen wie ein Glockenspiel.
    »Ich werde zu Richard Rush gehen und ihn in die Mangel nehmen, wie das so schön heißt«, sagte Professor Zamorra.
    »Denken Sie, daß Sie ihn weichkriegen, Chef?« fragte Nicole Duval.
    Zamorra lächelte.
    »Das kommt auf den Versuch an.«
    Barbara Blake blickte auf ihre goldene Armbanduhr. Es war eine modern geformte Automatik mit Datumfenster.
    »Ich muß jetzt gehen.«
    Bill erhob sich.
    »Ich bringe Sie selbstverständlich nach Hause, Barbara.«
    Die Schauspielerin schüttelte den Kopf.
    »Bitte, bemühen Sie sich nicht, Bill. Ich nehme ein Taxi.«
    »Aber es macht mir nichts aus…«
    »Ich glaube, es ist besser, wenn Professor Zamorra nicht allein zu diesem Richard Rush geht. Zwei Männer können mehr erfahren als einer.«
    Sie lächelte zum Abschied in die Runde und ging dann. Bill setzte sich wieder.
    »Nett«, sagte Professor Zamorra, und es war wirklich reiner Zufall, daß er dabei ausgerechnet auf das schaukelnde Hinterteil der attraktiven Schauspielerin blickte. »Wirklich nett.«
    »Sie sollten sich schämen, einem Mädchen derart lüstern nachzusehen!« sagte Nicole ärgerlich. »Das ist ja geradezu eine Beleidigung für mich.«
    »Für Sie?« fragte Zamorra lächelnd.
    »Es wäre eine Beleidigung für jedes Mädchen, das sich in Ihrer Gesellschaft befindet. Das tut man einfach nicht, wenn man auch nur einen Funken Anstand im…«
    »Schon gut! Schon gut, Nicole«, unterbrach Zamorra seine aufgebrachte Sekretärin. »Es soll nicht mehr vorkommen. Ich wußte nicht, daß Sie so zartfühlend sind.«
    Nicole schoß mit den Augen einen glühenden Blitz ab.
    »Das wußten Sie nicht?«
    »Findet ihr nicht, daß ihr eure Energien besser für Richard Rush aufheben solltet?« fuhr nun Bill Fleming mit einem amüsierten Grinsen dazwischen.
    Zamorra nickte, »Ja. Gehen wir zu Rush. Kommen Sie mit, Nicole?«
    »Natürlich komme ich mit«, erwiderte das Mädchen spitz. »Denken Sie, es würde mir Spaß machen, allein hier zu sitzen und zu trinken?«
    ***
    Der große runde Bandagenkopf tauchte langsam hinter dem Dachrand auf. Rush war hinter einem mannshohen Betonaufbau in Deckung gegangen. Zitternd beobachtete er nun, wie die Mumie die restlichen Leitersprossen hochkletterte und dann mit einem schnellen Satz auf das Flachdach des Hotels sprang.
    Hoch aufgerichtet stand der unheimliche Mörder da. Rush atmete schnell, und er fragte sich, ob es ihm gelingen würde, diesem Monster zu entkommen, oder ob ihn die Mumie letztlich doch noch erwischen würde.
    Schaurig war der Kerl anzusehen. Er hatte breite Schultern. Die dicke Bandagenauflage machte die Schultern noch klobiger. Er hatte einen massigen gelenkigen Körper und stämmige Beine. Furchterregend glühten die roten Augen durch den Verband.
    Suchend bewegte das Monster den Kopf.
    Dann kam es langsam auf den Betonaufbau zu. Es gab nur dieses eine Versteck für Richard Rush.
    Das Monster ging mit schweren Schritten rechts um den Aufbau herum. Rush wich vorsichtig nach links zurück. Sie umrundeten den Aufbau zweimal. Da verlor das Ungeheuer die Geduld. Es stieß einen markerschütternden Knurrlaut aus und jagte wütend um den Aufbau herum.
    Rush konnte nicht schnell genug zurückweichen und sah sich nun erneut dem schrecklichen Mörder gegenüber.
    Die Mumie schlug nach ihm. Ihre Faust traf ihn in den Magen. Er klappte ächzend zusammen und wurde nach hinten gerissen. Um nicht zu fallen und um die Balance zu halten, mußte er mehrere Schritte zurückgehen.
    Dabei gelangte er hart an den Rand des Daches.
    Die Mumie setzte sofort nach, wollte ihn vom Dach stoßen, doch Rush federte hastig zur Seite. Beinahe wäre das Monster über den Dachrand gekippt. Rush hatte

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