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0006 - In den Klauen der Mumie

0006 - In den Klauen der Mumie

Titel: 0006 - In den Klauen der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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verließen Zamorras Zimmer. Als sich die Tür hinter den beiden geschlossen hatte, holte der Professor sein silbernes Amulett aus dem Koffer.
    »Ich nehme an, Sie werden mir verbieten, mitzukommen, Chef«, sagte Nicole Duval schwach lächelnd.
    »Da nehmen Sie richtig an«, sagte Zamorra und nickte.
    »Was schlagen Sie statt dessen vor? Soll ich hier auf Sie warten?«
    »Ich habe einen besseren Vorschlag für Sie, Nicole.«
    »Da bin ich aber gespannt.«
    »Haben Sie sich den Magier ganz genau angesehen, Nicole?«
    »Ich denke ja.«
    »Was halten Sie von seiner Geschichte.«
    Nicole lachte.
    »Das fragen Sie ausgerechnet mich, Chef?«
    »Was halten Sie davon?«
    »Blanker Unsinn ist das, was der Mann uns da erzählt hat. Ich bin nach wie vor der Meinung, daß hier hinter diesen Bandagen ein verrückter Mörder steckt. Vielleicht ein Freund von Rush. Wer weiß.«
    »Ich möchte ihm seine Geschichte bis zu einem gewissen Grad glauben«, sagte Zamorra nachdenklich. »Aber seine Augen haben mir verraten, daß er immer noch gelogen hat. Es muß noch ein Geheimnis geben, das er selbst jetzt, wo die Mumie ihn töten wollte, nicht zu lüften wagt. Versuchen Sie herauszufinden, was das für ein Geheimnis ist, Nicole.«
    Die Sekretärin schaute den Professor verdattert an.
    »Ich? Ich soll das tun? Wie stellen Sie sich das vor, Chef? Ich kann stenografieren und maschineschreiben. Ich kann auch ab und zu an Ihrem Stil noch ein paar Korrekturen anbringen, aber ich bin keine Detektivin, wie - wie - wie Emma Peel zum Beispiel.«
    »Emma Peel ist keine Detektivin, sondern eine Agentin, Nicole.«
    »Also das ist aber nun wirklich vollkommen egal. Chef. Jedenfalls bin ich weder das eine noch das andere.«
    »Dann versuchen Sie es eben jetzt zu werden.«
    Das Mädchen griff sich seufzend an die Stirn.
    »Was für einen schwerwiegenden Mißgriff habe ich bloß getan, als ich mich um diesen Job bewarb.«
    »Hören Sie, Nicole«, sagte Zamorra schnell und eindringlich. »Wir haben nicht viel Zeit. Begeben Sie sich in Rush's Zimmer, und durchstöbern Sie es so gründlich wie Sie nur können. Bills Idee ist gar nicht so schlecht. Vielleicht erfahren wir so den letzten Rest von Mr. Rush's streng gehütetem Geheimnis.«
    »Und was passiert mit mir, wenn Rush mich dabei überrascht?«
    »Dann machen Sie ihm einfach schöne Augen. Sie können das. Und er fliegt auf Sie, ist Ihnen das noch nicht aufgefallen?«
    »Doch. Aber ich fliege nicht auf ihn.«
    »Manchmal ist man im Leben gezwungen, Dinge zu tun, die einem absolut gegen den Strich gehen. Tun Sie es trotzdem, Nicole. Um meinetwillen.«
    Noch einmal seufzte Nicole.
    »Was soll ich dazu noch sagen, wenn Sie mir so kommen, Chef? Sie sind verdammt unfair!«
    ***
    Jeremy Mature lehnte schwer atmend an einem Wagen. Bill Fleming und Richard Rush stützten ihn. Der alte Mann fuhr sich mit zitternder Hand über die schweißnasse Stirn. Zamorra trat zu ihnen, als der Parkplatzwächter sagte: »Ich habe die Mumie gesehen! Ich habe sie wirklich gesehen. Groß war sie und breit. Ich dachte, sie würde über mich herfallen und mich töten. Deshalb klappte ich zusammen. Aber sie kam nicht. Sie verschwand.«
    »Wohin?« fragte Bill Fleming, und Richard Rush wartete ungeduldig auf die Antwort.
    Der alte Mann zuckte die Schultern.
    »Ich weiß es nicht. Weiß es wirklich nicht. Ich lag doch auf dem Boden…«
    »Wie fühlen Sie sich?« fragte Bill.
    »Es kommt schon wieder alles langsam in Ordnung«, sagte der alte Mann und nickte. »Sie brauchen sich um mich keine Sorgen zu machen. Ich klappe zwar ab und zu mal zusammen, aber ganz und gar umwerfen kann mich eigentlich nichts.«
    Mature erzählte davon, daß die Mumie hier irgendwo das Fenster eines Wagens eingeschlagen hatte. Zamorra machte sich auf die Suche nach dem Wagen und fand ihn. Das Seitenfenster war zerschlagen. Das Sicherheitsglas lag in Tausenden von kleinen Teilchen auf dem Beifahrersitz und auch auf dem dunkelblauen Spannteppich, der den Wagenboden bedeckte. Weshalb hatte das Monster das getan? Aus Wut? War es wütend gewesen, weil es Richard Rush nicht erwischt hatte?
    In diesem Augenblick wünschte sich Professor Zamorra nichts so sehr, als dem Ungeheuer gegenüberzustehen.
    Er trug sein silbernes Amulett.
    Damit wollte er die mordende Bestie vernichten. Wo war sie?
    ***
    Das Theater wurde von innen und außen von Polizisten bewacht, um das Publikum, die Schauspieler und das Personal zu schützen. Zamorra hatte den Theaterdirektor Hank

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