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0007 - Das Horror-Schloß im Spessart

0007 - Das Horror-Schloß im Spessart

Titel: 0007 - Das Horror-Schloß im Spessart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schrank, das Bett mit dem Kranken, ein Nachttisch, eine Lampe.
    Der Irre rollte mit den Augen, als er die beiden Männer ins Zimmer treten sah. Er war wirklich gut verpackt. Die Zwangsjacke reichte ihm bis zum Hals.
    Will Mallmann und der Arzt blieben neben dem Bett stehen. Der Kommissar beugte sich vor.
    »Können Sie mich hören, Herr…?« Der Irre fletschte die Zähne. Das war die ganze Antwort.
    Doktor Schneider schüttelte den Kopf. »Ich habe Ihnen doch gesagt, Herr Kommissar, aus dem werden Sie nichts Vernünftiges herausbekommen. Glauben Sie mir.«
    Mallmann winkte ab. Er ließ sich nicht beirren. »Wo waren Sie?« fragte er. »Sagen Sie es mir. Bitte. Was ist geschehen?«
    Der Irre runzelte die Stirn. Für einen winzigen Augenblick bekamen seine Augen wieder einen klaren Blick. »Die Mädchen«, flüsterte er. »Sie waren eine Wucht. Der Striptease… ich… ich habe gewonnen.«
    »Was haben Sie gewonnen?« drängte Mallmann.
    Die Augen des Kranken tränten. Plötzlich begann der Mann zu brüllen. »Der Teufel!« schrie er. »Der Teufel!« Er röhrte, verschluckte sich und spie aus. Sein Gesicht erstarrte zur Grimasse. Der Mund klaffte auf. Röchelnde Laute drangen über seine Lippen.
    Doktor Schneider legte seine Hand auf Will Mallmanns Schulter. »Es hat wohl keinen Zweck mehr«, sagte er leise. »Kommen Sie! Ich werde ihm eine Spritze geben lassen.«
    Die beiden Männer verließen das Zimmer. Will Mallmann warf noch einen letzten Blick auf den Kranken.
    Nein, es bestand keine Möglichkeit, daß er aus dem Mann etwas Vernünftiges herausbekommen würde.
    Draußen auf dem Gang fragte der Arzt: »Nun, Herr Kommissar, geben Sie mir recht?«
    Mallmann nickte. »Zum Teil schon, trotzdem bin ich weiterhin davon überzeugt, daß dieser Patient etwas durchgemacht hat, das uns auf die Spur eines Verbrechens bringen kann. Ich werde den Fall nicht mehr aus der Hand geben. Wir lassen eine Aufnahme von dem Irren machen und das Foto in den Zeitungen abbilden. Irgend jemand wird sich sicher melden, der diesen Mann kennt. Dann kennen wir wenigstens seine Identität.«
    »Dagegen habe ich nichts«, erwiderte der Arzt. »Und dann?«
    Mallmann lächelte. »Dann, Herr Doktor Schneider, sind Sie – beinahe hätte ich gesagt aus dem Schneider. Was danach kommt, ist unsere Sache. Ich werde den Fall nicht allein bearbeiten, sondern einen Mann hinzuziehen, der auf seinem Gebiet eine Kapazität ist. Es gab bisher noch keinen Fall, den dieser Mann nicht gelöst hat.«
    »Und wie heißt Ihr Wunderknabe?« fragte der Arzt spöttisch.
    »Oberinspektor John Sinclair!«
    Der Arzt hob die Schultern. »Nie gehört den Namen.«
    Mallmann lächelte. »Das glaube ich schon. Aber Sie werden ihn sicherlich noch kennenlernen, den berühmten Geisterjäger…«
    ***
    Der Mann, der sich an diesem Samstagvormittag gegen zehn Uhr müde aus dem Bett quälte, war John Sinclair. Der Oberinspektor blieb auf der Bettkante sitzen, gähnte und schüttelte den Kopf. Obwohl er zwölf Stunden geschlafen hatte, fühlte er sich keineswegs frisch. Er hatte zu lange in Morpheus’ Armen gelegen.
    John stand auf und reckte sich. In seinem zerknitterten Schlafanzug sah er wahrhaftig nicht aus wie ein erfolgreicher Geisterjäger und Dämonenbekämpfer, aber John Sinclair war auch nur ein Mensch wie jeder andere. Mit Fehlern und vielen Schwächen.
    Gähnend schlurfte John in Richtung Dusche. Er stieg aus dem Schlafanzug, hüpfte in das Duschbecken, stellte die Brause an und schrie auf.
    »Verflucht!« Hastig drehte John den Kran wieder ab. Er hatte in Gedanken das eiskalte Wasser aufgedreht.
    Da schrillte das Telefon.
    »Nein, verdammt«, schimpfte John. »Kann man denn nicht mal in Ruhe duschen?«
    Das Telefon war stärker. Der Seifenschaum lief flockig an Brust und Beinen herab, als John Sinclair zum Telefon ging.
    »Ja!« bellte er.
    »Guten Morgen, großer Geisterjäger«, vernahm er eine ihm wohl bekannte Frauenstimme. »Ich hoffe, du hast nicht vergessen, daß wir heute verabredet waren. Und zwar um zehn Uhr, mein Lieber.«
    »Ach du Schande«, erwiderte John, »das hatte ich tatsächlich schon vergessen, Jane.«
    Am anderen Ende der Leitung ertönte ein empörtes Schnaufen. »Jetzt erzähl mir nur noch, du bist gerade erst aufgestanden.«
    »So ist es, große Detektivin«, sagte der Geisterjäger. »Und da ich hier im Adamskostüm stehe und du mich von meiner Morgentoilette abhältst, kannst du auch gleich vorbeikommen und mir das Frühstück machen. Dann

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