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0007 - Invasion aus dem All

Titel: 0007 - Invasion aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Psychostrahler könnten gegen sie etwas ausrichten."
    „Geglaubt habe ich es schon, aber nicht gewußt", machte ihn Perry auf einen sehr wichtigen Unterschied aufmerksam, der zwischen Terranern und Arkoniden bestand. Die Verwandlung eines Glaubens in Wissen erforderte eine Energie, die die Arkoniden nicht mehr besaßen.
    Thora starrte voll Ekel auf die reglose Reihe der leblosen Körper. Ihre Hand mit dem Energiestrahler zitterte. Perry ahnte ihre Absicht.
    „Nein, noch nicht, Thora", warnte er sie. „Damit beschwören wir eine schreckliche Gefahr herauf. Wenn wir diese Körper vernichten, es sind übrigens genau zweiundzwanzig, jagen wir zweiundzwanzig entmaterialisierte Menschen in das Nichts. In ihre eigenen Körper können sie nur dann zurück, wenn die IVs ihn verlassen. Das aber werden diese nicht tun, da sie keine Zuflucht mehr besitzen. Wir können erst dann den Körper eines IV zerstören, wenn sein Geist zurückgekehrt ist. Dann allerdings dürfen wir nicht zögern."
    „Zweiundzwanzig Menschen...?" dehnte Thora ihre Worte. „Sind sie eine gewonnene Schlacht nicht wert?"
    „Wenn ihr Opfer den Ausgang der Schlacht bestimmte", gab Perry düster zu. „Aber darum geht es ja nicht. Ich will verhindern, daß zweiundzwanzig entkörperte IVs ihr Unwesen auf der Erde treiben.
    Verstehen Sie das? Es muß jemand hierbleiben, der die Rückkehr der IVs beobachtet. Sobald er bemerkt, daß sich einer der Körper hier bewegt, muß er ihn vernichten."
    Langsam nickte Thora. Sie begann zu begreifen. Der Ekel in ihren Augen versank, an seine Stelle trat etwas anderes. Perry hatte das schon einmal an ihr bemerkt. Anerkennung war es, und Hochachtung.
    Hochachtung - vor wem? fragte sich Perry. Vor ihm oder vor der Menschheit? Das wäre ein gewaltiger Fortschritt, mehr wert als die gewonnene Schlacht gegen die Invasoren. Vielleicht aber täuschte das ungewisse Licht der Höhle. Immerhin wäre es denkbar, daß Thora ihre Einstellung änderte. Die Einsicht eines Fehlers ist ja nur dem Intelligenten vorbehalten - und Thora war zweifellos intelligent.
    „Wer bleibt hier?" fragte sie zweifelnd. Perry lächelte. „Ich denke, Bully wäre der richtige Mann dazu ..."
    Weiter kam er nicht. Bully stieß einen grauenerregenden Schrei aus und deutete auf eine der Insektengestalten, die sich zu rühren begann. Das unheimliche Wesen richtete sich halb auf und starrte mit seinen glänzenden Augen ausdruckslos in das grelle Licht von Bullys zitternder Lampe. Perry berührte leicht Thoras Arm.
    „Wenn Sie wollen, Thora, können Sie es - vernichten. Denken Sie daran, die IVs gehören zu den Todfeinden Ihres Volkes. Wenn wir sie nicht aufhalten, werden sie eines Tages Ihr Imperium überfluten und die Macht der Arkoniden zum Einsturz bringen. Schrecken Sie nicht vor dem Unvermeidlichen zurück - noch vor wenigen Sekunden hatten Sie keinen anderen Wunsch."
    Die Arkonidin hob zögernd ihre Waffe und richtete sie auf die Riesenwespe, deren schwarze Augen ohne Verständnis in das grelle Licht starrten. Es lag soviel Grauen und Drohung in dem Anblick, daß Thora ohne Anstrengung ihren Entschluß in die Tat umsetzen konnte.
    Der leicht violett gefärbte Strahl der nicht voll eingesetzten Waffe überbrückte den Zwischenraum und traf auf den Leib der Bestie. Der plötzliche Schmerz riß den IV aus seiner anfänglichen Lethargie. Aber jede Initiative kam zu spät. Er hatte nicht einmal mehr Zeit, dem wartenden Ovalschiff jenseits der irdischen Atmosphäre eine Warnung zu senden.
    In dem Brustpanzer entstand ein glühendes Loch, dann sackte der Insektenkörper in sich zusammen. Thora ließ den Strahler sinken.
    „Nun?" machte Perry ungerührt.
    „Es war - grauenhaft", gab sie zu und reichte Perry den Strahler. „Ein zweites Mal brächte ich es nicht fertig."
    „Es wird noch einundzwanzigmal notwendig sein", erwiderte Perry und nahm die Waffe, um sie an Bully weiterzugeben, der sie sichtlich ungern in Empfang nahm. „Du weißt, was du zu tun hast."
    „Ich bleibe nicht allein hier!" protestierte Bully.
    „Tako bleibt ebenfalls", tröstete Perry.
    „Schwacher Trost", meckerte Bully. „Wenn ihm der Boden zu heiß unter den Füßen wird, macht er einen von seinen Hopsern und ist draußen."
    Dann nahm er den Strahler doch mit grimmigem Gesicht in die Faust, hielt in der anderen den Scheinwerfer und ließ ihn langsam über die reglosen Insekten gleiten.
    „Unsere Aufgabe ist noch nicht beendet", sagte Perry, bevor er sich zum Verlassen der Höhle

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