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0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii

0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii

Titel: 0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Augen. »Das meistbesuchte Ferienparadies des Pazifik. Wenn wir unsere Arbeit getan haben, sollten wir uns das mal ansehen. Was haltet ihr von diesem Vorschlag?«
    »Hört sich recht viel versprechend an«, gab John schmunzelnd zurück. Sie standen in der Ankunftshalle des großen Flughafengebäudes. War das ein Gewimmel um sie herum. John zeigte auf die Schuhspitzen seiner beiden Freunde und sagte: »Paßt mal auf das Gepäck auf. Ich erkundige mich rasch, wann die nächste Maschine nach Kauai fliegt.« Er verschwand.
    Suko stellte das Gepäck nicht ab. Er befürchtete, daß es in diesem Trubel geklaut werden würde. Bill wollte hören, wie der Chinese über das bevorstehende Abenteuer dachte. Im Brustton vollster Überzeugung erwiderte darauf Suko: »John wird Moano vernichten.«
    Bill seufzte. »Das hoffe ich auch. Fragt sich nur, wie er das Kunststück fertig bringen wird.«
    John kehrte zurück. »In einer halben Stunde geht eine Maschine der Hawaiian Airlines nach Kauai. Flugzeit fünfundzwanzig Minuten. Oder sollen wir uns ein Air-Taxi nehmen?«
    Bill Conolly dachte an die Spesen, die er nicht zu hoch schrauben wollte, und schüttelte mit geschürzten Lippen den Kopf. »So eilig haben wir’s auch wieder nicht.«
    ***
    Pierre Hennessy musterte Isabel Snake mit unverhohlener Gier. »Du bist das schönste Mädchen weit und breit. Wie kommt es, daß ich dich noch nie gesehen habe?«
    »Ich bin heute zum erstenmal hier.«
    Hennessy lachte. »Du hast Glück, daß du beim erstenmal gleich an den richtigen Mann geraten bist. Ich bin nicht knauserig. Ich feilsche auch nicht um den Preis. Was du verlangst, kriegst du, und ich muß gestehen, wieviel auch immer du forderst, es ist zuwenig. Mutter Natur hat dich in ihrer besten Laune erschaffen. Wollen wir gleich gehen, oder soll ich dir erst noch einen Drink spendieren, um dich in Stimmung zu bringen?«
    Das Mädchen funkelte Hennessy geheimnisvoll an. »Ich bin in Stimmung.«
    Der Franzose nickte grinsend. »Um so besser. Dann wollen wir jetzt gleich ans Werk gehen.«
    Er nahm sie um die Mitte. Ein paar Männer grinsten ihn an, als er mit stolzgeschwellter Brust die kleine Bar verließ. Er las in ihren Augen, daß sie ihm dieses Girl neideten.
    Er hatte in Venezuela nach Erdöl gebohrt, auch in Kuwait und Saudi-Arabien. Überall hatte es Mädchen gegeben. Entweder waren sie ins Lager gekommen, oder man hatte sie in der nahe gelegenen Stadt aufgesucht, um in ihren Armen für eine Weile zu vergessen, was für ein armes Schwein man im Grunde genommen doch eigentlich war. Kein richtiges Zuhause. Keine Frau, keine Familie. Nur Arbeit. Und nachts die Einsamkeit, wenn das Geld alle war.
    Viele Mädchen hatten Pierre schon Liebe vorgeheuchelt, und er hatte ihnen dafür hinterher großzügig Geld aufs Bett geworfen. So waren die Spielregeln, an die sich Männer wie er zu halten hatten. So viele Mädchen waren schon mit ihm gegangen.
    Aber keine einzige war auch nur annähernd so schön gewesen wie Isabel Snake. Pierre bewohnte eine kleine Bretterhütte am Ende der Siedlung. Es war dunkel. Er und Isabel schritten an den erhellten Fenstern der Arbeiterquartiere vorbei. Jemand zupfte auf einer Gitarre. Ein anderer spielte wehmütige Weisen auf seiner Mundharmonika.
    »Kitschiger geht’s wirklich nicht mehr, was?« fragte Pierre das Mädchen. »Eine Szene wie aus einem Hollywoodschinken. Hier diese miesen engen Buden. Dahinter die rauschenden Palmen. Und über allem thront majestätisch der feuerspeiende Berg, der jederzeit seine Lava ausstoßen kann, unter der wir alle krepieren würden. Was meinst du, wird er’s tun?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Du bist nicht von hier, nicht wahr? Du bist keine Hawaiianerin. Du hast keine polynesischen Gesichtszüge.«
    »Ich bin trotzdem ein Kind dieser Insel«, behauptete Isabel.
    »Mit weißen Eltern, he?«
    »Ich habe keine Eltern.«
    »Vielleicht jetzt nicht mehr. Aber jeder Mensch hatte Vater und Mutter.« Hennessy grinste anzüglich. »Wer weiß. Vielleicht machen wir beide heute Nacht auch einen hübschen kleinen Jungen.« Sie erreichten Hennessys Hütte.
    Er wies auf die windschiefe Bude und meinte achselzuckend: »Es ist zwar kein Palast, aber da drinnen sind wir wenigstens allein und ungestört.« Triumph loderte in Isabels Augen. Allein und ungestört wollte sie mit dem Franzosen sein. Er öffnete ihr die Tür und ließ sie eintreten. Mit einem dumpfen Laut sprang die Propangasleuchte an, als er das Zündholz daran hielt. Sie

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