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0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii

0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii

Titel: 0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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ich für Sie tun?«
    »Oh, eine ganze Menge…«
    John schmunzelte. »Hat man vergeblich versucht, Ihnen die Mengenlehre einzubläuen?«
    Powell stand nicht der Sinn nach Gags. Seine Brauen zogen sich zusammen. Er seufzte schwer. Für John ein Zeichen dafür, daß Powells Magenbeschwerden wieder stärker geworden waren. Der Superintendent sah seinen besten Mann kurz an und begann: »Ein neuer Auftrag wartet auf Sie, John.«
    »Worum geht es?«
    »Alles schön der Reihe nach. Ihr Job wird Sie diesmal nach Übersee führen.« Es war – wie bereits erwähnt – nicht das erste Mal, daß John Sinclair außerhalb Englands aktiv wurde. Er hatte das entweder auf eigene Faust getan, oder in Powells Auftrag. Letzteres meist dann, wenn es galt, britische Interessen im Ausland zu wahren.
    »Wohin soll die Reise gehen?« erkundigte sich John Sinclair tatendurstig. Er war kein Federfuchs. Er haßte jeglichen Papierkram, und wenn er stundenlang hinter seinem Schreibtisch zu sitzen hatte – was gottlob nicht oft der Fall war –, hatte er das Gefühl, Würmer in den Beinen zu haben.
    »Hawaii«, sagte der Superintendent kurz.
    Die präzisere Erklärung folgte sogleich: »Im allgemeinen versteht man unter den Hawaii-Inseln nur die zwischen dem 161. und 155. Grad westlicher Länge und dem 19. und 22. Grad nördlicher Breite gelegenen sieben bewohnten Hauptinseln Oahu, Hawaii, Lanai, Maui, Kauai, Niihau und Molokai. Die Insel, auf der Sie sich umsehen sollen, ist das Eiland Kauai. Auf dieser Insel wütet der Vulkan Moano. Ein britisches Fotografenehepaar hatte die wahnwitzige Idee, in den Krater dieses feuerspeienden Berges hinabzusteigen und dort unten sensationelle Bilder zu machen. Man hat die beiden mehrfach gewarnt, doch sie schlugen alle gut gemeinten Warnungen in den Wind. Sie ließen sich nicht einmal von dieser Geschichte abschrecken, die man sich vom Moano-Vulkan erzählt…«
    John horchte auf. »Was für eine Geschichte, Chef?«
    »Moano, das ist nicht nur der Name des Vulkans. Das ist gleichzeitig auch der Name eines Feuerdämons, der darin leben soll. Es gibt da eine Legende: Die Eingeborenen erzählen, daß Moano, der Dämon des Feuers, auf diese Insel gekommen ist, um eine trockene Stelle zu suchen, auf der er sein teuflisches Feuer entfachen konnte. Er fand seine Wohnstatt in jenem Vulkan, von dem ich Ihnen erzählte. Das Ehepaar Reggie und Nathaniel Renner kletterte in den Krater hinunter. Seither werden sie vermißt. Kann sein, daß sie nicht mehr leben. Kann aber auch sein, daß sie Gefangene dieses Dämons sind. Sie, John, werden herausfinden, was mit Reggie und Nathaniel Renner geschehen ist. Wenn sie noch am Leben sind, müssen Sie sie aus der Gewalt des Dämons befreien. Leben die beiden nicht mehr, dann teilen Sie gewiß mit mir die Auffassung, daß es nur ein Segen für die Menschheit sein kann, wenn man Moano, den Feuerdämon, vernichtet.« Das hörte sich verdammt einfach an.
    John machte sich aber nichts vor. Er wußte, daß dies einer seiner schwierigsten Fälle werden würde. Er hatte so etwas immer schon vorher im Gefühl, und er hatte sich noch selten getäuscht…
    ***
    Dumpfe Trommelschläge hallten durch die große Höhle. In ihrer Mitte schlugen aus der steinernen Feuerstelle rotglühende Flammen. Flötenmusik, Schrill. Eine Beleidigung für das menschliche Ohr. Zahlreiche Dissonanzen jagten einem kalte Schauer über den Rücken. Ein paar Eingeborene waren gekommen, um Zarrambo, dem Medizinmann, bei seinem spukhaften Feuertanz zuzusehen. Sie alle waren Mitglieder der Vulkan-Sekte, sie verehrten und beteten zu Moano, dem Dämon. Er war ihr Leitbild. Ihm zu Ehren taten sie Böses. Seine verderbliche Kraft verherrlichten sie. Und jeder Eingeborene versuchte, nach Moanos ungeschriebenen Gesetzen zu leben. Harmlose Übertretungen ließ Moano durchgehen. Schwerere Vergehen wurden jedoch mit dem Tod bestraft. Zarrambo, der erste Diener des Feuerdämons, vollstreckte diese Todesurteile unverzüglich.
    Zarrambo war ein riesiger Polynesier mit kupferfarbener Haut und stählernen Muskeln. Er war nackt bis auf einen Schurz aus Palmenblättern, und vor seinem Gesicht trug er eine aus Holz geschnitzte Maske, die mit grellen Farben bemalt war und eine grauenerregende Fratze darstellte.
    »So sieht Moano aus«, behauptete Zarrambo, obgleich auch er dem Feuerdämon noch nicht von Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden hatte. Die Eingeborenen hockten an der Höhlenwand im Lotussitz. Die Musik mit ihren

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