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0008 - Der Werwolf

0008 - Der Werwolf

Titel: 0008 - Der Werwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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sagen. Ab und zu bringt einer einen Freund mit, doch den zähle ich nicht zu den Mitgliedern.«
    »Waren Sie bei allen Sitzungen dabei?«
    »Allerdings.«
    »Was passiert bei diesen Sitzungen.«
    »Nun, wir versuchen mit dem Jenseits Kontakt aufzunehmen.«
    »Gelingt es Ihnen?«
    Hathaway zuckte mit den Schultern.
    »Manchmal. Aber nicht immer. Es kommt dabei auf vielerlei Dinge an. Vor allem aber auf meine geistige Verfassung. Ich bin nämlich das Medium, müssen Sie wissen. Meine Freunde können nur durch mich mit drüben Kontakt bekommen. Aber was erzähle ich Ihnen. Wenn Sie Professor für Parapsychologie sind, wissen Sie darüber ja bestens Bescheid.«
    Zamorra trank den Saft aus.
    »Möchten Sie noch ein Glas?« fragte Hathaway aufmerksam.
    »Nein, vielen Dank.«
    Irgendwo im Haus war ganz kurz das Lachen eines Mädchens zu hören. Hathaway hatte zuvor gesagt, er wäre allein. Das machte Zamorra stutzig, aber er ließ es sich nicht anmerken.
    Er bemerkte jedoch, wie Hathaway zusammenzuckte und dann schnell zu ihm sah. Da sich Zamorra aber so gab, als hätte er das Lachen nicht gehört, entspannten sich Hathaways Züge sofort wieder.
    »Sie haben sich bestimmt schon Gedanken darüber gemacht, wie es zu diesen grauenvollen Morden gekommen sein könnte, Mr. Hathaway«, sagte der Professor.
    »Natürlich. Wenn man von solchen Dingen hört, grübelt man darüber nach.«
    »Welches Motiv könnte Ihrer Meinung nach hinter den Morden stecken?«
    Raffael Hathaway zuckte mit den Schultern.
    »Da bin ich leider überfragt. Ich kann beim besten Willen kein Motiv nennen. Prewitt, Candrix und Averall waren Männer, die niemandem etwas zuleide taten. Menschen, die durch und durch harmlos waren, wenn Sie verstehen, was ich damit sagen will. Niemand profitiert von ihrem Tod. Es ist mir ein Rätsel, warum sie sterben mußten.«
    »Haben Sie etwas dagegen, mir eine Mitgliederliste auszuhändigen, Mr. Hathaway?«
    Der Mann schaute Zamorra mißtrauisch an.
    »Wozu brauchen Sie die Liste?« Er lachte verlegen. »Sie müssen verstehen, ich will nicht, daß meine Freunde dadurch Unannehmlichkeiten kriegen.«
    »Da kann ich Sie beruhigen, Mr. Hathaway. Ich habe nicht im mindesten die Absicht, Ihren Freunden Unannehmlichkeiten zu bereiten. Ich werde sie lediglich konsultieren und ihnen ähnlich geartete Fragen stellen, wie ich sie hier vorbringe. Es steht Ihren Freunden selbstverständlich frei, mir zu antworten oder mich gar nicht erst zu empfangen. Schließlich bin ich kein Polizist und bin auf den guten Willen dieser Leute angewiesen.«
    »Sie werden von den anderen nicht mehr erfahren als von mir, Professor.«
    »Ich möchte Sie trotzdem um die Liste bitten.«
    »Meinetwegen«, sagte Raffael Hathaway, und er sah nicht gerade froh darüber aus, aber er wollte Zamorra keine Möglichkeit geben, irgendwo eine faule Stelle zu wittern. »Wenn Sie mit mir ins Haus kommen wollen, können wir das sofort erledigen«, meinte er hilfsbereit.
    Sie erhoben sich und gingen ins Haus.
    Rechts neben der Terrassentür stand ein Korb voller Wachsblumen.
    In einer breiten Glasvitrine lagen Hunderte von wunderbaren Muscheln und Steinen. Darüber standen Trachtenpuppen aus aller Herren Länder auf einem Regal.
    Hathaways Arbeitszimmer war vollgestopft mit Büchern. Bücher über Okkultismus, Schwarze Magie, Spiritismus und dergleichen mehr.
    Hathaway setzte sich an seinen Schreibtisch und notierte Namen und Anschriften der Mitglieder auf ein Blatt Papier, das er Zamorra reichte, nachdem er den Kugelschreiber weggelegt hatte.
    »So, Professor«, sagte er lächelnd und erhob sich wieder. »Ich hoffe, Sie damit zufriedengestellt zu haben.«
    Zamorra steckte den Zettel ein.
    Er hatte Hathaway nicht die ganze Wahrheit gesagt. Er wollte die Clubmitglieder nicht nur aufsuchen, um ihnen einige Fragen zu stellen.
    Er wollte sie vor allem warnen.
    Es war Raffael Hathaway anzusehen, daß er nun erwartete, Zamorra würde sich verabschieden. Doch der Professor wollte noch nicht gehen. Ein Anliegen hatte er noch.
    »Kann ich Ihnen sonst noch irgendwie helfen, Professor?« fragte Hathaway in seiner falschen Hilfsbereitschaft.
    »Ich glaube, ich werde Ihnen allmählich lästig…«
    »Aber ich bitte Sie…«
    »Einen Wunsch hätte ich noch«, sagte Zamorra.
    Hathaway kniff nervös die Augen zusammen.
    »Sprechen Sie ihn aus, Professor. Ich werde mich bemühen, ihn zu erfüllen, sofern ich dazu in der Lage bin.«
    »Oh, dazu sind Sie ganz gewiß in der Lage«, erwiderte

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