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0008 - Der Werwolf

0008 - Der Werwolf

Titel: 0008 - Der Werwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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denken Sie hin. Erstens wollen wir uns von den Polizisten nicht auslachen lassen, und zweitens haben wir Angst vor Hathaway. Was denken Sie, was der mit uns macht, wenn er erfährt, daß wir ihm die Polizei auf den Hals geschickt haben. Nein, nein. Wir informieren die Polizei nicht. Soll das jemand anders tun. Wir nicht.«
    »Was für Gestalten waren das?« erkundigte sich der Professor.
    Der Alte sagte mit glänzenden Augen: »Geister! Ich bin absolut sicher, daß es sich um Geister gehandelt hat. Hathaway tritt doch mit ihnen immer in Verbindung. Und sie kommen ihn besuchen. Denken Sie ja nicht, ich würde Ihnen da irgendwelchen Unfug erzählen. Ich weiß, was ich sage! Und es kommt nahezu nie vor, daß ich bewußt lüge! Wissen Sie, was für eine Meinung wir über Raffael Hathaway haben?«
    »Welche?«
    »Der Mann hat seine Seele dem Teufel verschrieben! Jawohl, dem Teufel!«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    Der Alte dämpfte seine Stimme, als befürchtete er, Hathaway könnte ihn hören.
    »Hathaway wohnt nun seit vier Jahren hier. Er hatte niemals Geld, konnte kaum die Miete für das Haus bezahlen. Wenn ihn seine Freunde nicht unterstützt hätten, wäre er längst aus dem Haus rausgeflogen. Seit etwa einem Monat ist bei ihm aber plötzlich der Reichtum ausgebrochen. Fast jeden Tag kommt ein Lieferwagen und bringt irgendein sündteures Stück in dieses Haus. Hathaway wirft nur so mit dem Geld um sich. Er leistet sich alles. Und er hat immer gleich mehrere Mädchen da. Eines hübscher als das andere. Sie wohnen tage- und wochenlang bei ihm. Und wenn er von ihnen genug hat, schickt er sie fort – und andere Mädchen kommen. Noch am selben Tag. In manchen Nächten werden in diesem Haus wahre Orgien gefeiert, sage ich Ihnen. Ein Handwerker, der in Hathaways Haus zu tun gehabt hatte, hat mir erzählt, daß er unten im Keller eine Folterkammer mit ganz scheußlichen Marterwerkzeugen eingerichtet hat. Manchmal quält dieser Teufel die Mädchen dort unten.«
    »Woher kommen diese Mädchen?« fragte Zamorra interessiert. Er erinnerte sich wieder an das Flüstern und Kichern, das er vernommen hatte.
    »Diese Mädchen nennen sich Hostessen«, sagte der Alte verächtlich.
    »Früher hat man sie Nutten genannt. Heute heißen sie Hostessen und werden durch eine Agentur vermittelt.« Er schüttelte den Kopf. »Eine Moral ist das heutzutage. Zum Kotzen. Gott schütze die Königin.«
    »Kennen Sie den Namen der Agentur, von der Hathaway seine Mädchen bezieht?« wollte der Professor wissen.
    »Die Agentur heißt ›Sweetheart‹.«
    Zamorra war mit der Auskunft zufrieden.
    Er fand noch einmal Worte der Bewunderung für die Rosen des Alten.
    Dann verabschiedete er sich.
    Ihm war eine sehr brauchbare Idee gekommen, und er trachtete, sein Hotel so schnell wie möglich zu erreichen…
    ***
    Sie aßen eine Zwiebelsuppe nach französischer Art. Hinterher ein Steak nach russischer Art, mit milder Rahmsoße und Pommes frites.
    Nicole Duval schaffte auch noch einen englischen Apfelkuchen mit Pastetenteig und Schlagsahne, und schließlich langten sie und der Professor bei Jamaica Coffee an.
    »Ist das wirklich Ihr Ernst, Chef?« fragte Nicole, nachdem abserviert worden war. »Ich soll mich diesem Raffael Hathaway als leichtes Mädchen anbieten?«
    »Ich kann Sie dazu natürlich nicht zwingen, Nicole, aber Sie würden mir einen sehr großen Gefallen erweisen.«
    »Ich glaube, so etwas liegt mir nicht, Chef.«
    »Sie brauchen ihm das leichte Mädchen ja nur vorzuspielen, Nicole. Er hat immer ein paar Mädchen in seinem Haus. Sie wären also nicht allein.«
    »Was ist nun, wenn er mich ins Bett schleppen will?«
    »Dann klagen Sie über eine fürchterliche Migräne.«
    »Die anderen Mädchen werden sofort merken, was mit mir los ist.«
    »Sie müssen Ihre Rolle selbstverständlich auch diesen Mädchen gegenüber gut spielen«, sagte Professor Zamorra. »Ich verspreche mir von einer ständigen Überwachung dieses Mannes einiges. Er ist nicht sauber. Irgendwie hat er mit diesen Morden zu tun, und ich möchte herausfinden, wie weit er damit zu tun hat.«
    »Sie meinen, ich soll für Sie herausfinden, wie weit er damit zu tun hat«, stellte Nicole Duval trocken richtig.
    »Werden Sie es tun?« fragte Zamorra drängend.
    Nicole schaute ihn nachdenklich an.
    »Wie gefährlich ist der Job, Chef?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Ich habe keine Ahnung. Vielleicht entpuppt sich Hathaway wider Erwarten als völlig harmlos.«
    »Das sagen Sie jetzt

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