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0008 - Der Werwolf

0008 - Der Werwolf

Titel: 0008 - Der Werwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Tod, den er nun nicht mehr verhindern konnte.
    ***
    Denise Averall kam gutgelaunt um elf Uhr nachts nach Hause. Im Haus brannte noch Licht. Rex war also noch auf und wartete auf sie.
    Denise bemühte ihren Mann nicht, sondern schloß die Tür selbst auf. Möglicherweise saß er vor dem Fernsehgerät, oder er bastelte an der Spieluhr herum, die seltsamerweise von selbst zu spielen angefangen hatte.
    Solch einem Geheimnis wollte Rex natürlich auf den Grund gehen.
    Bestimmt hatte er die Uhr nach einer Weile zerlegt, um zu sehen, wieso sie nicht sofort abgelaufen war, als er sie aufgezogen hatte.
    Es war ein vergnüglicher Abend gewesen, und Denise fühlte sich herrlich.
    Nachdem sie nun die Tür aufgeschlossen hatte, trat sie ein.
    Ein süßlicher Geruch schwebte ihr aus dem Wohnzimmer entgegen.
    Es war kein Parfüm.
    Sie kannte diesen Geruch.
    So riecht Blut, dachte sie.
    Denise war eine Zeitlang im Krankenhaus gewesen und hatte da als Hilfsschwester gearbeitet.
    Stirnrunzelnd stellte sie die Handtasche in der Diele ab und begab sich ins Wohnzimmer.
    »Ich bin wieder da!« rief sie lächelnd.
    Sie drückte die halb offenstehende Tür beiseite und trat ein.
    In diesem Augenblick sprang sie das Grauen an.
    Sie faßte sich in panischer Bestürzung an die Schläfen. Ihr hübsches Gesicht verzerrte sich vor Entsetzen. Sie stieß einen markerschütternden Schrei aus.
    Was sie sah, war so schrecklich, daß sich ihr Verstand weigerte, es zu begreifen.
    Ein Orkan schien durch das Zimmer gefegt zu sein. Doch das wäre halb so schlimm gewesen.
    Schlimm war das Blut.
    Und den schlimmsten Anblick stellte Rex Averall dar.
    Er hatte nicht mehr viel von einem Menschen an sich.
    Ein wahnsinniger Kampf mußte hier getobt haben.
    Der Anblick war zuviel für Denise Averall. Sie wankte, faßte sich an das schmerzende Herz, taumelte aus dem Wohnzimmer und übergab sich auf der Toilette.
    Es dauerte eine halbe Stunde, bis sie den Willen und die Kraft aufbrachte, die Polizei zu verständigen. Ihre Stimme war kaum zu hören, und die Worte waren so schlecht zu verstehen, daß sie der Polizeibeamte, der den Anruf entgegennahm, bitten mußte, das Ganze zu wiederholen.
    Sie tat es mit wirren Worten. Sie brachte alles durcheinander, ohne es zu merken. Sie war einfach nicht in der Lage, klipp und klar zu sagen, was geschehen war. Sie sprach von der Spieluhr, die plötzlich nicht mehr da war, sie sprach von Paula, von Rex, vom Blut.
    Dann legte sie auf, ohne die Zusage des Beamten abzuwarten, daß er jemanden zu ihr schicken würde.
    ***
    »Je später die Gäste, desto härter die Reste«, sagte Phil Logada grinsend.
    Er stand mit einem Spitzbubenlächeln vor Professor Zamorras Hotelzimmertür und genoß es sichtlich, Zamorra beim Zubettgehen gestört zu haben. »Sie wollten doch nicht etwa schon unter die Decke kriechen, Professor«, meinte er grinsend. »Wir haben eine wunderbare Nacht, und mein Aston Martin wartet mit einer wahren Ungeduld darauf, uns beide ein wenig spazierenzufahren.«
    »Kommen Sie herein!« sagte Zamorra. »Es ist gleich zwölf. Was wollen Sie?«
    »Ich konnte nicht einschlafen und habe noch ein wenig Polizeifunk gehört, um mich zu zerstreuen. Raten Sie mal, was dabei hängengeblieben ist.«
    Zamorras Augen weiteten sich.
    »Um Himmels willen, sagen Sie bloß nicht…«
    Der Reporter nickte mit zusammengepreßten Kiefern.
    »Doch, Professor. Der Werwolf hat wieder zugeschlagen.«
    »Wann? Wo?«
    »Der Mann heißt Rex Averall. Ich bin auf dem Weg zu seinem Haus und dachte, Sie würden gern mitkommen.«
    Zamorra kleidete sich hastig an und sagte, nachdem er die Schuhe an den Füßen hatte: »Ich bin fertig. Wir können gehen.«
    Sie verließen das nächtliche Hotel.
    Augenblicke später saßen sie in dem Aston Martin des Reporters.
    Der Motor knurrte auf. Der Wagen zischte los.
    Während der Fahrt erzählte Zamorra, wie die Angelegenheit mit Jack Procter verlaufen war.
    »Mann, Sie haben Horace McNee dazu gekriegt, daß er sie zu Procter mitnahm?« sagte Phil Logada erstaunt. »Wissen Sie, was Sie in meinen Augen sind?«
    »Was?«
    »Ein Tausendsassa. McNee kann Amateure nicht ausstehen.«
    »Ich habe ihm gründlich den Kopf gewaschen«, sagte Zamorra.
    »Das hat gewirkt. Er hat eingesehen, daß es besser ist, miteinander als gegeneinander zu arbeiten.«
    »Hätte nie gedacht, daß dieser verdammte Dickschädel jemals etwas einsehen würde«, sagte der Reporter kopfschüttelnd.
    »Sie wollten sich doch um die Artikelserie

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