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0008 - Der Werwolf

0008 - Der Werwolf

Titel: 0008 - Der Werwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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kümmern, die sich mit den Spiritistenzirkeln in London befaßt«, sagte Professor Zamorra.
    Logada zog den Aston Martin in eine enge Kurve hinein, überholte zwei Lastwagen und bog dann links ab.
    Als er an der nächsten Ampel halten mußte, wandte er sich dem Professor zu.
    »Ich habe die Serie ausgegraben und von Anfang bis Ende durchgelesen. Ich habe auch mit dem Kollegen gesprochen, der die Serie geschrieben hat.«
    »Was ist dabei herausgekommen?«
    »Sie interessiert der Zirkel von Raffael Hathaway, nicht wahr?«
    »Ja.«
    Die Ampel sprang auf Grün.
    Logada trat das Gaspedal nach unten. Der starke Motor kam schnell auf Touren. Der Wagen sprang förmlich über die Kreuzung, zischte an einer Tankstelle vorbei und jagte die nächste Schnellstraße in nördlicher Richtung hoch.
    »Über den Zirkel ist nicht viel zu berichten«, sagte Phil Logada.
    »Hathaway hat ihn in seinem Haus etabliert. Der Club hat nur wenige Mitglieder. Etwa fünfzehn, die aber nicht regelmäßig kommen. Interessant ist, was mein Kollege über Raffael Hathaway zu erzählen wußte. Der Mann ist vorbestraft. Er war in mehrere Betrügereien und Schlägereien mit Körperverletzung verwickelt. Der Kerl ist also alles andere als sauber.«
    Zamorra dachte angestrengt nach.
    Ein Krimineller führte einen Spiritistenzirkel. Und zwei seiner Clubmitglieder waren bisher auf eine recht seltsame Weise ums Leben gekommen. Daß auch Rex Averall diesem Zirkel angehört hatte, wußte Zamorra zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Aber er vermutete es, denn Averall war genauso gestorben wie Prewitt und Candrix.
    Zamorra wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Logada hart auf die Bremse tippte.
    Die Pneus kreischten.
    Sie waren da.
    Zwei Streifenwagen standen vor Averalls Haus. Das Fahrzeug der Mordkommission war ebenfalls da.
    ***
    Der Werwolf schnellte über den Zaun und schaute sich mit seinen flammenden Augen hastig um. Niemand konnte ihn sehen.
    Mit raschen Schritten näherte er sich dem Haus, das er verlassen hatte, um den lockenden Klängen der Spieluhr zu folgen.
    Er erreichte die efeuumrankte Hausfassade, schnellte daran hoch und kletterte zu jenem Fenster hinauf, aus dem er vor einigen Stunden geklettert war, um sich zu Rex Averall zu begeben.
    Er keuchte.
    Die rote Zunge hing weit aus seinem scheußlichen Maul. An seinem zotteligen Fell klebte das dunkle Blut seines Opfers, das er so brutal gerissen hatte.
    Über das Fensterbrett federte der Werwolf in sein Zimmer.
    Leise knurrend leckte er sich über die Pfoten. Hechelnd warf er sich auf das Bett. Ein konvulsivisches Zucken lief durch seinen muskulösen Körper.
    Dann setzte die Rückverwandlung ein.
    Die gefährlichen Krallen verschwanden, wurden zu harmlosen Fingern. Das Fell lichtete sich auf den Handrücken und verschwand schließlich ganz.
    Nun bildete sich auch die furchtbare Wolfsschnauze zurück. Die Augen traten weiter vor. Aus den schrecklichen Reißzähnen wurden normale Zähne.
    Bald sah er aus wie ein harmloser Mensch, der sich in einem Trancezustand befand.
    Ein tiefer, zufriedener Seufzer entrang sich seiner Brust.
    Sobald das krampfartige Zucken aufgehört hatte, richtete er sich auf. Er verließ das Bett und trat vor den Wandspiegel, um sich darin zu betrachten.
    Dabei fiel ihm auf, daß sein Hemd einige Blutspritzer abbekommen hatte.
    Schnell knöpfte er es auf. Er zog es aus, rollte es hastig zu einem Bündel zusammen und warf es in den Schrank. Morgen würde er es chemisch reinigen lassen. Er würde von Nasenbluten sprechen, und niemand würde einen Grund haben, ihm nicht zu glauben…
    ***
    Horace McNee war nicht gerade sehr erbaut darüber, zu dieser späten Stunde Phil Logada zu sehen. Noch dazu in Averalls Haus.
    Doch der Inspektor beherrschte sich und ließ die boshaften Bemerkungen, die er sonst immer vom Stapel ließ, wenn er des Reporters ansichtig wurde, in seiner Galle stecken.
    Nun sah Zamorra zum erstenmal selbst ein Opfer des Werwolfs.
    Für ihn bestand kein Zweifel, daß diese scheußlichen Verletzungen von einem solchen Untier hervorgerufen worden waren.
    Mrs. Averall war zutiefst erschüttert.
    Niedergeschlagen saß sie in einem Sessel. Sie bewegte sich nicht, saß da wie eine Statue und starrte mit einer Miene, die einem das Herz brechen konnte, verzweifelt auf den Boden.
    Jetzt schaffte man den zerfleischten Leichnam aus dem Haus.
    Denise bekam es nicht mit.
    Detective Inspector McNee sagte zu Zamorra: »Sie hat uns von einer Spieluhr erzählt, die ihr Mann ins Haus

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