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0008 - Die Venusbasis

Titel: 0008 - Die Venusbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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im Berg als einen feindlichen Stützpunkt betrachteten. Er würde also einen Fehler begehen, wenn er ihnen nun ohne weiteres Tür und Tor öffnen wollte. Er traf einige Vorbereitungen und schickte sich dann an, den Kontakt mit den Fremden herzustellen.
     
    *
     
    Eine Stunde verging, ohne, daß Tako wieder aufgetaucht wäre. Rhodan befiel Unruhe. In der Zwischenzeit war das Kodesignal von der GOOD HOPE angekommen und erwidert worden. An Bord des Schiffes schien alles in Ordnung zu sein. Noch bevor sie die Hochebene zum erstenmal betraten, hatten Rhodan und Crest vereinbart, daß die stündlichen Funkgespräche durch einfache Signale ersetzt würden. Ein kurzes Signal war wesentlich schwerer abzuhören und zu orten als ein ausgedehntes Gespräch.
    Aus demselben Grund war auch Tako nicht mit einem Funkgerät ausgerüstet Nur Anne Sloane mit ihrem telekinetischen Tastvermögen hatte ihm eine Zeitlang folgen können; aber seit mehr als fünfzig Minuten war er auch außerhalb ihrer Reichweite.
    Rhodan begann zu erkennen, daß er keine andere Möglichkeit hatte, als die GOOD HOPE herbeizurufen - gleichgültig, wie groß das Risiko war. Ihren starken Geräten mochte es, wenn sie sich überhaupt durchschlagen konnte, gelingen, den Widerstand der Wände zu brechen und einen Weg ins Innere des Berges zu bahnen. Der Entschluß war schwer, und Rhodan verbrachte Minuten damit, ihn vor sich selbst zu rechtfertigen.
    Schließlich setzte er sich an das Funkgerät und schickte sich an, Crest und Thora einen ausführlichen Bericht und die Bitte um Hilfe zu übermitteln. In diesem Augenblick stürzte Bull ins Zelt „Die Wand!" keuchte er. „Die Wand ist offen!"
    Rhodan kam hinter dem Gerät hervor und rannte an Bull vorbei hinaus. Jemand hatte einen Handscheinwerfer eingeschaltet und beleuchtete damit einen Teil der Wand. In der Mitte des Lichtflecks gähnte ein finsteres Loch. Rhodan zögerte nicht.
    „Fertigmachen zum Aufbruch!" dröhnte seine Stimme. „Lampen, Waffen und ein Funkgerät! Beeilt euch!"
    Er hatte keine Ahnung, wie die Öffnung in der Wand zustande gekommen war. Vielleicht hatte Tako den Öffnungsmechanismus der Türen gefunden, aber dann war schwer zu verstehen, warum er nicht zur verabreden Zeit zurückgekommen war. Trotzdem zögerte er nicht. Selbst wenn das Loch eine Falle war hatte seine Sieben-Mann-Gruppe mit ihren Waffen eine gute Chance dem Fremden gegenüber.
    Innerhalb von wenigen Minuten waren sie zum Aufbruch bereit. Der Sturm blies seine erste Bö über das Plateau hinweg, als sie, Rhodan an der Spitze, in das finstere Loch eindrangen. Dicht hinter Rhodan marschierte Anne Sloane. Rhodan hatte ihr aufgetragen, ihre „Fühler" nach allen Seiten auszustrecken und auf alles zu achten, was ihnen gefährlich werden könne. Anne konnte zwar nicht durch eine geschlossene Wand sehen; aber ihre telekinetische Begabung vermochte einen fehlenden „Tast"-Widerstand zu erkennen. Dann kam Manoli mit den drei Amerikanern, und am Schluß marschierte Reginald Bull.
    Im Licht des Scheinwerfers, den Rhodan mit seitwärts ausgestrecktem Arm trug, um niemandem ein Ziel zu bieten, kamen sie etwa dreißig Meter weit, dann flammte plötzlich und ohne vorherige Ankündigung milchiges, schattenloses Licht auf, das aus den Wänden zu kommen schien. Rhodan blieb abrupt stehen; aber außer dem Licht gab es keine Überraschung mehr.
    Wahrscheinlich hatten sie nur einen Kontakt überschritten. „Hier ist ein Seitengang", flüsterte Anne plötzlich, „und auf der anderen Seite auch einer!" Sie deutete auf die Wände zu beiden Seiten. „Leer?" fragte Rhodan mißtrauisch. Anne nickte. Rhodan verstand, daß er mit keinem der beiden Gänge etwas anfangen konnte. Ein Öffnungsmechanismus war hier ebenso wenig zu sehen wie draußen in dem Loch, durch das sie hereingekommen waren. Sie würden weiter geradeaus marschieren, bis sie an eine Abzweigung kamen, deren Mündung sich entgegenkommender zeigte als diese hier.
    Von nun an registrierte Anne regelmäßig verschlossene Seitengänge. Aus ihren Angaben konnte Rhodan sich allmählich ein Bild über den Aufbau der Anlage machen. Zunächst schienen Anne die Seitengänge mehr oder weniger gerade zu verlaufen, aber je weiter sie vordrangen, desto offensichtlicher wurde es, daß sie eine stetige Krümmung beschrieben. Rhodan zweifelte nicht mehr daran, daß die Bergfestung kreisförmig angelegt war. Es gab Radialgänge wie diesen, in dem sie marschierten, die auf den Mittelpunkt des Kreises

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