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0008 - Die Venusbasis

Titel: 0008 - Die Venusbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Blickrichtung irritierte ihn. „Sir! Dort!" Des Leutnants Arm schoß nach oben. Freyt wirbelte herum. Aus zusammengekniffenen Augen erkannte er am schwärzen Firmament einen glitzernden Punkt, der sich mit erheblicher Geschwindigkeit bewegte. „Die Fremden!" zischte Nyssen. „Welche Fremden?" „Die IVs - die Insekten!" Freyt zögerte. „Nyssen! Setzen Sie sich an Ihre Kanonen! Schießen Sie erst auf Befehl!" rief er. „In Ordnung, Sir."
    Nyssen schoß davon. „Leutnant, wir bleiben hier. Drinnen haben wir nichts mehr verloren." Deringhouse nickte, ohne seinen Blick von dem blitzenden Punkt zu nehmen.
    Der Punkt zog über das Wrack der GREYHOUND dahin, beschrieb einen Bogen und kehrte zurück. „Er geht tiefer!" sagte der Leutnant. „Nyssen, wie hoch?" Nyssens Antwort kam prompt: „Wenn meine Geräte noch in Ordnung sind, achtzig Kilometer, Sir." „Wie viele Geschosse können Sie mit der Notleitung auf einmal abschieß-en?" „Zwei, Sir." „Gut. Dann feuern Sie!"
    Die Ausstoßrohre der Kampfraketen lagen inzwischen ebenso horizontal wie das ganze Schiff. Der Boden zitterte leicht, und das Wrack neigte sich auf die Seite, als Nyssen abschoß, aber die beiden Projektile stiegen trotz ungünstiger Anfangsrichtung in einem engen Boden steil in den Himmel hinauf.
     
    *
     
    „Kein Zweifel!" antwortete Rhodan hart. „Sie sind entweder übergeschnappt, oder sie..."
    Er wandte sich um. Er sah, daß Thora sich am Geschützstand zu schaffen machte. Eine Spur zu hastig.
    „Thora!"
    Thora hieb mit der flachen Hand auf einen Kippschalter. Rhodan mit seinem weiten Sprung kam zu spät. Er packte sie grob an der Schulter und schleuderte sie beiseite. Mit einem zornigen Schrei stürzte sie auf den Boden. Rhodan kippte den Schalter zurück.
    „Bully!"
    „Ja, Chef! Sie schoß mit einem Desintegrator. Der Punkt ist weg."
    Manoli meldete: „Achtung, Abwehr!"
    Die beiden Kampfraketen waren herangekommen. Der Schutzschild-Schirm änderte ihren Kurs. Ungefährlich schossen sie an dem Schiff vorbei und verschwanden im Raum.
    Thora richtete sich vom Boden auf.
    „Sie vergessen niemals wieder", sagte Rhodan ruhig und gefährlich leise, „daß auch Sie auf meinen Feuerbefehl zu warten haben. Ich werde Sie dafür zur Rechenschaft ziehen, wenn den Leuten dort unten etwas geschehen ist."
    Thora stand ihm gegenüber.
    „Sie werden gar nichts!" zischte sie. „Wir sind angegriffen worden, und ich wehre mich jedesmal, wenn man mich angreift!"
    „Angreifen nennen Sie das? Seitdem ich Sie kenne, machen Sie sich über die unterentwickelte irdische Technik lustig, und jetzt fühlen Sie sich von derselben Technik bedroht?"
    „Sie haben meinen Kreuzer vernichtet!"
    „Weil Sie unfähig waren, ihn zu schützen!" bellte Rhodan. „Dieses Schiff wehrt jede irdische Waffe mühelos ab, und das wußten Sie!"
    Thora schwieg. Das Rot ihrer Augen blitzte zwischen fast geschlossenen Lidern hindurch. „In Ordnung" sagte Rhodan mit Müdigkeit in der Stimme, „wir landen!"
     
    *
     
    Nyssens Schrei brachte sie zur Besinnung. „Mein Gott, was ist das?" Sie hatten den Lauf der Raketen verfolgt, um die Explosion zu beobachten Jetzt rissen sie die Köpfe herum und starrten auf die geräuschlose Änderung, die sich mit dem Wrack ihres Schiffes vollzog.
    Freyt sah Brocken sich aus der Außenhaut lösen, langsam zu Boden fallen und mitten im Flug zu Staub werden. Bevor er auch nur rein optisch begriffen hatte, was da vor sich ging, hatte sich mehr als die Hälfte des Wracks in Staub verwandelt.
    Deringhouse stöhnte, und das brachte Freyt wieder zur Besinnung. „Rühren Sie sich nicht!" Nyssen antwortete: „In Ordnung, Chef. Ich warte." Mein Gott, dachte Freyt bestürzt, wir haben die Falschen angegriffen!
    Die Erde war über die Waffen, die den Arkoniden zur Verfügung standen, inzwischen gut genug informiert, daß Freyt die Art der Zerstörung identifizieren konnte, die sich an seinem Schiff vollzog. Der Einfluß eines elektrischen Feldes, in seiner Mikrostruktur den Feldern nachgebildet, die die Moleküle eines festen Stoffes im Kristallverband festhielten, zersetzten den Kristall und machten die Moleküle frei. Was übrigblieb, war ein dünnes Gas aus denselben Bestandteilen, aus denen zuvor die feste Materie bestanden hatte.
    Deringhouse starrte mit weit nach vorn gerecktem Kopf auf das Werk der Zerstörung. Die Wände der GREYHOUND zerfielen, bis nichts mehr von ihnen übrig war. Das Ganze hatte vier oder fünf Sekunden gedauert. Der

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