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0009 - Hilfe für die Erde

Titel: 0009 - Hilfe für die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. W. Shols
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Am sichersten aber fühlen sich die IVs, wenn der eigene und der übernommene Körper möglichst wenig voneinander entfernt sind."
    „Das wäre also Ihre Erklärung dafür, daß wir in der Umgebung nach IV-Körpern suchen sollen?"
    „Ganz recht. Wenn sie sich in Sicherheit wiegen, werden sie sich möglichst dicht bei ihrem Gastkörper ein Versteck für den eigenen suchen. Man kann im Schnitt mit zweihundert Metern Radius für einen solchen Bereich rechnen. In anderen Fällen hat man allerdings auch schon beobachtet, daß sich IVs mehrere tausend Kilometer mit ihrem Übernommenen entfernten."
    „Können sie auch dann noch zurück?"
    „Mit entsprechender Kraftanstrengung. Besonders schwierig haben sie es, wenn ihr Gastkörper mit dem Leben bedroht wird. Der Tod desselben würde auch ihren Tod bedeuten. Denn der IV kann nicht von einem Menschen auf den anderen überspringen. Er muß zunächst immer wieder in seinen eigenen Körper zurück, und zwar, solange der Übernommene lebt. Wenn Sie also einen IV-besessenen Menschen töten, stirbt auch der IV."
    „Hoffen wir, daß Sie recht haben", sagte Bully skeptisch.
    „Sie haben keinen Grund, an meiner Erklärung zu zweifeln", entgegnete Crest.
    „Ich bin nicht boshaft. Aber Sie haben sich schon einmal getäuscht, als Sie alles zu sehr aus der arkonidischen Perspektive sahen. Sie haben behauptet, ein übernommener Mensch, dessen Ich wieder in seinen natürlichen Körper zurückkehrt, müsse wahnsinnig werden."
    „Das betraf Menschen und Arkoniden, zwischen deren Mentalität ein gewaltiger Unterschied besteht. Solange wir aber die IVs an sich beurteilen, dürfen Sie sich getrost auf meine Kenntnisse verlassen."
     
    *
     
    Das Auftauchen der GOOD HOPE verursachte in der Menschenansammlung bei Posten siebenunddreißig einige Aufregung. Die klare Trennung zwischen den beiden Fronten war schon beim Zusammenbrechen des Gerüstes nicht mehr vorhanden gewesen. Jetzt schien das gemeinsame schlechte Gewissen der Leute sie wieder zu einen. Denn hinter der Arkonidenkugel versteckte sich eine besondere Autorität.
    Rhodan setzte auf und bat Thora, das Schiff startbereit zu halten. Dann musterte er Bull und winkte ihm zu.
    „Komm, Bully! Aber sei vorsichtig mit dem Neutralisator. Wende nur schmale, konzentrierte Strahlen an, und auch das nur, wenn du keine andere Möglichkeit mehr hast. Ich möchte nicht, daß ein weites Gebiet in dem unsere Neubauten stehen, plötzlich ohne Erdanziehung ist. Wenn alle Deckenlasten ihre Statik verlieren, brauchen wir mehrere Wochen für die Aufräumungsarbeiten."
    „Keine Sorge, mein Junge!" Bully grinste kollegial. „Ich glaube nicht, daß wir die Dinger anwenden müssen. Ich trage sie eigentlich nur zur inneren Beruhigung."
    Sie traten vor das Schiff. Die Menge war ein Stück zurückgewichen und stand da wie eine Mauer. Rhodan ging auf sie zu. Reginald Bull folgte ihm.
    „Tausend fremde Gesichter!" stöhnte er im Gehen.
    Rhodan dachte das gleiche. Die meisten dieser Männer waren während ihrer Venusexpedition hier eingestellt worden. Die meisten von ihnen sahen auch Perry Rhodan zum erstenmal. Es war eine Welle von Ehrfurcht, Mißtrauen und Unsicherheit, die ihm entgegenschlug. Sogar falsche und hinterhältige Gedanken mochten dabei sein. Doch Rhodan und Bull gingen unbeirrt weiter. Schon jetzt, bei einer Entfernung von fünfzig Metern, begann ein geistiges Duell, schon jetzt mußten die beiden ersten Männer der Dritten Macht beweisen, daß sie auch die Autorität besaßen, die sie auf Grund ihrer Stellung verkörperten.
    Perry Rhodan trieb das begonnene Spiel sogleich auf die Spitze. Er wußte, daß es jetzt kaum eine Möglichkeit gab, den Bogen zu überspannen. Er machte nicht halt, als er die Menge erreichte. Er schritt weiter wie ein Roboter, und Reginald Bull folgte ihm mit der gleichen Konsequenz. Die Mauer wich zurück. Niemand berührte die beiden, und es entstand eine schmale Gasse. Dann hielt Rhodan an.
    „Wer ist hier der Sektionschef?"
    Schweigen. Rhodan blickte auf den Erstbesten.
    „Können Sie nicht reden?"
    „Professor Morton, Sir?" stotterte der Mann und sah sich unsicher um.
    „Ich wünsche, Herrn Professor Morton zu sprechen!" sagte Rhodan laut vernehmlich. „Machen Sie bitte Platz!"
    Im Hintergrund entstand eine Bewegung. Man ließ den Sektionsleiter ohne Schwierigkeiten durch.
    „Guten Tag, Professor! Ich bin Perry Rhodan. Sagen Sie, was los ist."
    „Ich kann es nicht erklären, Sir. Das Ganze scheint ein

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