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0009 - Im Würgegriff der roten Masken

0009 - Im Würgegriff der roten Masken

Titel: 0009 - Im Würgegriff der roten Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf dem Rücken. Seine Hacken hämmerten gegen den Boden.
    Aber er gab nicht auf.
    Mit seiner Höllenkraft schaffte er es, sich aufzurichten, saß jetzt und stierte Suko an.
    Es war ein Ringen mit Blicken.
    Der Chinese hoffte, daß Octupus nicht mehr die Kraft finden würde, sich auf ihn zu stürzen, und der Vampir bemühte sich, diesen Menschen doch noch zu einem Untoten zu machen.
    Er ließ sich wieder zur Seite fallen, rollte sich dann auf den Bauch und kroch wie ein Rekrut in der Ausbildung ohne Zuhilfenahme der Arme auf den Chinesen zu.
    Zoll für Zoll kam er näher!
    Aus seinem weit geöffneten Maul drang ein häßliches Fauchen. Er wollte einfach nicht aufgeben, jetzt, wo das Opfer so nah war.
    Schräg robbte er auf Suko zu, näherte sich immer mehr dessen Hals, um den tödlichen Vampirbiß anzubringen.
    Suko fragte sich, wie lange er noch Zeit hatte.
    Zehn Sekunden, zwanzig…
    Knurrende Geräusche, heulen, jammern – der Vampir vereinigte sie zu einem einzigen grauenhaften Inferno.
    Schon roch Suko die modrige Ausstrahlung, da begann der Untote gräßlich zu schreien und verstummte dann jäh.
    Auf dem Boden blieb er liegen. Die Augen schienen aus den Höhlen zu dringen.
    Wieder das Knirschen und Schaben.
    Octupus wurde zu Stein.
    Sein Unterkörper, bis hoch zum Magen, war fest und starr. Das geschah genau in dem Moment, als John dem dritten Vampir den Garaus machte.
    Suko sah den verzweifelten Kampf des Vampirs mit an. Er, der durch seine Diener wieder zum Leben erweckt worden war, gelangte wieder in den Urzustand zurück.
    Octupus wurde zu einer Statue.
    Die Versteinerung schritt rasch fort. Dadurch, daß John auch den letzten Untoten erschossen hatte, wurde auch der obere Teil des Körpers zu einer festen, grauen Steinmasse.
    Die Gesichtszüge, schrecklich verzerrt, schienen einzufrieren. Mit offenem Maul, die nadelspitzen Zähne gebleckt, blieb Octupus liegen.
    Er rührte sich nicht mehr.
    Octupus war völlig versteinert!
    Und Suko spürte, daß er sich wieder bewegen konnte. Der Bannstrahl des Octupus hatte sich gelöst. Das Kribbeln setzte bei Suko in den Fingerspitzen ein, glitt höher, fuhr durch die Arme und nahm von seinem gesamten Körper Besitz.
    Plötzlich tauchte John Sinclairs Gesicht oben am Rand der Luke auf. Der Geisterjäger grinste, doch das konnte Suko nicht sehen. Er hörte nur Johns Stimme.
    »Das habe ich gerne«, sagte der Geisterjäger, »während ich mich mit Vampiren herumschlage, ruhst du dich aus.«
    Der Chinese hob den Oberkörper an, drehte den Kopf und erwiderte: »Du hast wohl lange nicht mehr mit einem Krankenpfleger geflirtet, was?«
    ***
    Eine Stunde später.
    Die zwanzig Freiwilligen standen vor der Ruine. Gemeinsam mit ihnen hatten John und Suko die Statue ins Freie gehievt. Sie lag auf dem Rücken, vor den Füßen der Männer.
    John machte den Vorschlag, Octupus im Sumpf zu versenken. Die Männer waren einverstanden.
    In einer langen Reihe zogen sie in den Sumpf hinein. Schritt für Schritt bewegten sie sich durch die drückende Nebelwand. Keiner sprach ein Wort. Doch die Menschen waren erleichtert, das merkte man ihren Gesichtern an. Ein grausamer Fluch war von ihnen genommen.
    Irgendwann hob der Anführer die Hand.
    Die Prozession kam ins Stocken.
    Suko, John und zwei andere Männer trugen die Statue. Kalt und leblos fühlte sich der Stein an. Es war kaum vorstellbar, daß Octupus vor kurzem noch gelebt hatte.
    »Hier werfen wir sie in den Sumpf!« rief der Mann.
    Die vier Männer wandten sich nach rechts. Undeutlich sah John einen Schilfgürtel, in dem es schmatzte und gluckerte.
    Die Männer aus dem Dorf begannen zu beten, während John und seine Helfer schwungvoll ausholten und auf das Kommando des Geisterjägers hin die Statue losließen.
    Octupus flog in den Schilfgürtel hinein, durchbrach ihn und klatschte in das brackige Wasser, wo er langsam versank.
    Nichts war mehr von ihm zu sehen.
    »Möge der Herrgott dafür sorgen, daß er niemals wieder zurückkehrt«, hörte John Sinclair einen der Männer sagen.
    Und dieser Meinung war der Geisterjäger auch.
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 7 »Das Horror-Schloß im Spessart«

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