0009 - Im Würgegriff der roten Masken
griff Octupus zu. Er riß Suko hoch, und daran merkte der Chinese, welch eine Kraft in dem Dämon steckte. Er selbst hatte Octupus in seinem Zustand nichts entgegenzusetzen.
Der Dämon schleuderte Suko auf die offenstehende Falltür zu. Der Chinese sah die Öffnung auf sich zukommen, wollte sich noch festhalten, doch nicht einmal den kleinen Finger konnte er bewegen.
Hilflos rollte er über den Rand und fiel in die Tiefe.
***
Wuchtig prallte Suko auf den harten Boden. Ein stechender Schmerz zog durch seinen Rücken.
Schwach nur sah er über sich das Gesicht des Dämons am Rand der Falltür auftauchen.
Dann schwang sich Octupus in die Tiefe. Obwohl er nur eine Hand benutzte, waren seine Bewegungen gleitend und voller Kraft.
Dicht neben Suko kam er auf.
Das Gesicht mit der grauen, pergamentartigen Haut verzog sich. Fleischlose Lippen wurden zurückgezogen. Suko sah die überlangen Vampirhauer, deren Spitzen Ähnlichkeit mit Dolchen hatten.
Schmerzlich wurde es Suko bewußt, daß er noch immer Johns Beretta in den Fingern hielt. Die Waffe jedoch war für ihn völlig wertlos geworden. Um keinen Zoll bekam er den Arm vom Boden hoch.
Octupus weidete sich an seiner Hilflosigkeit. Er schlich um Suko herum, stieß dabei magische Beschwörungsformeln aus und bewegte seine klauenartigen Finger auf und nieder.
Der Tod griff nach dem Chinesen. Der Tod in Gestalt des Dämons Octupus, der sich auf die Knie gleiten ließ und seinen Oberkörper zu Suko niederbeugte.
Wieder versuchte es Suko. Aber er schaffte es nicht, sich zur Seite zu rollen.
Diese magische Lähmung war grausam.
Obwohl Octupus nichts in seiner rechten Hand hielt, hatte er es doch geschafft, den Chinesen zu lähmen. Allein durch die magische Kraft seines Geistes.
Knurrend beugte sich der uralte Vampir zu Suko nieder. Weit hatte er sein Maul aufgerissen. Nur noch eine Handbreit befanden sich die Hauer von Sukos Kehle entfernt. Die Chancen des Chinesen waren auf Null gesunken…
***
Die beiden Fledermäuse hatten die Schwingen eng an die Körper gepreßt. Sie wollten sich nicht durch das Rauschen der Flügel verraten. Blitzschnell pfiffen sie heran, nahmen den Geisterjäger in die Zange – und…
John merkte im letzten Augenblick, was gespielt wurde. Aus den Augenwinkeln nahm er die beiden Bestien wahr, sah, daß er es nicht mehr schaffte, den rettenden Eingang zu erreichen und warf sich kurzerhand zu Boden.
Die Bestien rauschten über ihn hinweg.
Haarscharf nur wischten die Krallen an John Sinclairs Gesicht vorbei. Die beiden Fledermäuse stiegen hoch, drehten eine Schleife, um abermals anzugreifen.
John Sinclair rollte sich auf dem Boden liegend herum. Er brachte den rechten Arm mit der Waffe in die richtige Schußposition und drückte ab.
Pfffttt! Wieder war dieses satte Geräusch Begleitmusik für den todbringenden Bolzen.
Dumpf bohrte er sich in den Hals der Fledermaus.
John Sinclair war ein Meisterschütze. Nicht zum erstenmal kämpfte er gegen Riesenfledermäuse. Er sah noch, wie das Tier praktisch in der Luft verendete. Es trudelte zu Boden und stieß noch einen letzten krächzenden Schrei aus.
John warf sich herum und hielt nach der zweiten Fledermaus Ausschau. Sie war verschwunden.
Der Geisterjäger sprang auf die Füße.
Da sah er die zweite Bestie schattenhaft hinter seinem Bentley auftauchen. Sie machte sich zum Flug bereit und ließ auch die Vorsicht außer acht. Der Tod ihres Artgenossen mußte sie aus dem Konzept gebracht haben.
Der Geisterjäger zielte wie auf dem Schießstand.
Zweimal drückte er ab.
Beide Bolzen drangen dicht nebeneinander in den Körper der Fledermaus ein, schüttelten sie durch und zerstörten ihr unseliges Leben.
John Sinclair atmete auf.
Doch in der nächsten Sekunde riß ihn ein grauenhaftes Stöhnen aus seiner Erleichterung.
Das Stöhnen war hinter ihm aus der Ruine gedrungen.
Siedendheiß fiel John Sinclair sein Freund Suko ein.
***
Urplötzlich verzerrte sich das Gesicht des Vampirs. Es wurde zu einer gräßlichen Fratze. Suko blickte in den Rachen hinein, aus dem ein schmerzerfülltes Stöhnen drang.
Die rechte Hand, die Suko an der Schulter festhielt, knirschte häßlich. Der Chinese vernahm ein splitterndes Geräusch und sah, wie Octupus zur Seite kippte.
Schwer angeschlagen fiel er auf den Boden.
Auch seinen rechten Arm konnte er nicht mehr benutzen. Er war zu Stein geworden!
Octupus heulte auf.
Laute, wie Suko sie noch nie vernommen hatte, drangen aus dem Maul des Vampirs. Er lag
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