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001 - Wenn sie aus den Gräbern steigen...

001 - Wenn sie aus den Gräbern steigen...

Titel: 001 - Wenn sie aus den Gräbern steigen... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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preßte Maud heiser hervor. Ihr Mann mußte den Verstand verloren haben. Er hatte acht Leichen im Verlies gefunden – und war übergeschnappt. »Martin, merkst du nicht, in was für einer schrecklichen Gefahr wir uns befinden? Wir müssen schleunigst raus aus diesem Schloß.«
    Weaver schüttelte den Kopf. »Nein, Maud. Unser Platz ist von nun an hier.«
    »Begreifst du denn nicht? Rufus bringt uns auch noch um… Wo ist er eigentlich? Wieso zeigt er sich nicht?«
    »Rufus hat das Schloß verlassen.«
    »Hast du das gesehen?«
    »Ja.«
    »Um so besser, dann können wir…«
    » Ich nehme jetzt seinen Platz ein. Ich werde die Aufgaben, die er mir übertragen hat, voll erfüllen, und du wirst mir dabei helfen.«
    »Niemals, Martin. Ich weiß nicht, von welchen Aufgaben du sprichst. Ich weiß aber, daß ich mich von Rufus nicht als Werkzeug benützen lasse! Ich verlasse dieses Schloß jetzt. Entweder mit dir oder ohne dich!«
    Martin Weaver grinste. »Versuch es.«
    »Das werde ich. Aber das eine sage ich dir, Martin Weaver! Wenn du mich jetzt im Stich läßt, sind wir geschiedene Leute!«
    Maud wandte sich zornig um. Ihre Augen schwammen in Tränen. Daß Martin einmal nicht zu ihr stehen würde, hätte sie für unmöglich gehalten. Sein ausgeprägtes Pflichtbewußtsein konnte nicht daran schuld sein. Was war es? Was hielt ihn auf diesem unheimlichen Schloß zurück?
    Maud erreichte die Tür. Der Bruch zwischen ihr und Martin würde sich nicht mehr kitten lassen. Wenn ihm alles andere wichtiger war als seine Ehe, dann hatte sie, Maud, bei ihm nichts mehr verloren. Sie würde lange brauchen, um darüber hinwegzukommen, aber verzeihen würde sie Martin Weaver nie.
    Wütend riß sie die Tür auf.
    Aber sie konnte das Schloß nicht verlassen. Etwas nagelte sie auf der Stelle fest. Sie hörte Martin hohntriefend lachen. Was um alles in der Welt hatte ihn so sehr verändert?
    Ein Windstoß traf die Tür und warf sie mit einem lauten Knall zu.
    Maud wirbelte herum. Martin stand zwei Schritte von ihr entfernt.
    »Du bleibst hier«, sagte er mit kratziger Stimme. »Wir werden Rufus während seiner Abwesenheit gemeinsam vertreten. Er will es so.«
    »Es ist mir egal, was dieser Mann will!« schrie Maud.
    »Du wirst ihm gehorchen.«
    »Niemals. Ich denke nicht daran.«
    »Du wirst deine Meinung so wie ich ändern. Das geht im Handumdrehen, Maud.«
    Maud musterte ihren Mann besorgt. »Martin, was hat er mit dir gemacht?«
    Martin Weaver streckte seine Hände aus. Maud sah plötzlich Skelettfinger.
    »Martin, mein Gott…«
    Eine unheimliche Kraft ging von den Knochenfingern aus. Auch Maud wurde plötzlich von einer hell strahlenden Aura eingehüllt, und ein Teil von Rufus ging auch auf sie über. Es war ihr unmöglich, sich dagegen zu wehren. Sie mußte es geschehen lassen.
    Für einen kurzen Moment nahm auch sie Rufus’ Aussehen an.
    Dann wurde sie wieder zur Frau.
    Aber der Dämon befand sich von diesem Zeitpunkt an in ihr.
    ***
    Stella Gallagher blieb nicht da stehen, wo Tony Ballard sie stehengelassen hatte. Auch sie eilte zur Treppe, aber sie wagte nicht so schnell hinaufzurennen wie der Detektiv.
    Ihr Herz hämmerte wild gegen die Rippen. Das Gepolter war eindeutig Kampflärm. Die Zombies mußten zurückgekehrt sein.
    Wen wollten sie sich diesmal holen? Tucker Peckinpah? Vater?
    Mutter?
    Stellas Nerven waren bis zum Zerreißen angespannt. Sie wartete auf den ersten Schuß, doch es knallte nicht. Wieso kam Tony Ballard nicht dazu, seine Waffe abzufeuern?
    Lief oben irgend etwas schief?
    Stella erreichte das obere Ende der Treppe. Sie sah eine offene Zimmertür. Peckinpah! schoß es dem schwarzhaarigen Mädchen durch den Kopf. Tony Ballard war nicht zu sehen. Er mußte sich in Peckinpahs Zimmer befinden. Aber um Himmels willen, warum schoß er denn immer noch nicht?
    Das Gepolter verstummte. Nichts war mehr zu hören. Stella wunderte sich, wieso ihre Eltern nicht aus ihrem Zimmer kamen.
    Schliefen die beiden so fest, daß sie das Gepolter nicht hörten?
    Stella zitterte.
    Sie biß sich auf die Unterlippe, schlich zaghaft auf die Zimmertür zu. Was würde sie gleich sehen? Erwarteten die Zombies sie? Stella ballte die Hände zu Fäusten. Drei Schritte noch. Ihr Herz raste schon. Zwei Schritte. Der Mut drohte sie zu verlassen. Wenn Tony Ballard Schiffbruch erlitten hatte, wenn die Zombies ihn getötet hatten, was dann? Ein Schritt noch.
    Und dann sah sie den Detektiv.
    Er lag auf dem Boden, mit dem Gesicht nach unten, den Colt

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