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001 - Wenn sie aus den Gräbern steigen...

001 - Wenn sie aus den Gräbern steigen...

Titel: 001 - Wenn sie aus den Gräbern steigen... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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vergessen.
    Ich eilte durch den finsteren Wald, erreichte die hohe Mauer, die das Schloß umgab, blieb davor stehen und lud erst mal meinen Revolver nach. Ich steckte die Waffe in die Schulterhalfter und ließ das Jackett offen.
    Vorsichtig lief ich an der Mauer entlang. Sie war zu hoch zum überklettern. Deshalb suchte ich nach einem Tor oder einer Tür.
    Und ich fand eine Tür. Sie stand einladend weit offen.
    Wurde ich erwartet?
    Hatten die vier Zombies Tucker Peckinpah durch diese Tür zum Schloß gebracht?
    Gespannt trat ich ein. Die Tür war nicht magisch gesichert. Es wäre mir aufgefallen. Ich paßte höllisch auf, wohin ich trat, und ich schaute mich immer wieder um, damit mich kein Angreifer von hinten überraschen konnte. Jetzt hätte ich Augen im Hinterkopf gut gebrauchen können.
    Nebelschlieren umkrochen meine Beine wie körperlose Hunde, die mich beschnupperten. Ich näherte mich einer Zypressengruppe und damit auch dem Friedhof der Zombies.
    Ein verwilderter Gottesacker, der seit langem schon nicht mehr benützt wurde. Die Toten, die Rufus aus den Gräbern geholt hatte, hätten unter der Erde längst verwest sein müssen, aber dazu war es nicht gekommen. Die Leichen waren von der schwarzen Macht von Anfang an dazu bestimmt gewesen, irgendwann einmal wiederaufzustehen. Ihre Rückkehr mußte von langer Hand geplant gewesen sein.
    Ich las die Grabsteininschriften, soweit sie noch zu entziffern waren. Die Toten waren drei- und vierhundert Jahre alt. Deshalb lösten sie sich auf, wenn meine Silberkugel sie traf.
    Ich sah mir jedes aufgebrochene Grab an, und ich war froh, in keinem Tucker Peckinpah liegen zu sehen. Auf dem Friedhof der Zombies war er also noch nicht gelandet. Aber durfte ich noch hoffen? Würde sich Rufus genügend Zeit lassen, ihm das Leben zu nehmen?
    Mein Blick richtete sich auf das mächtige Schloß. Jene Menschen, die es errichtet hatten, hatten Großartiges geleistet. Zinnen, Erker, Giebel, ein Wehrgang, der Wehrturm – und all das wirkte absolut nicht antiquiert.
    Peckinpah, die Zombies und auch Rufus befanden sich allem Anschein nach in diesem Schloß. Folglich mußte auch ich hinein. Unbewußt schlug ich denselben Weg ein, den Professor Hale und sein Schüler gewählt hatten, und ich war gespannt, was für eine Situation ich im Schloß vorfinden würde.
    ***
    Bernard Hale hielt unwillkürlich den Atem an. »Jetzt wird es kritisch!« flüsterte er seinem Schüler zu. »Ich habe gehofft, sie würden uns nicht so schnell entdecken.«
    Die Zombies rückten näher.
    Ihre bleichen Gesichter waren haßverzerrt. Mordlust glitzerte in ihren Augen. Der PSI-Professor nahm seine Gnostische Gemme ab.
    Er wickelte den Lederriemen um sein Handgelenk und hielt den Untoten die steinerne Waffe nervös entgegen.
    Die Zombies knurrten.
    »Sie wagen sich nicht heran«, sagte Bernard Hale heiser. »Sehen Sie, Chao Kai? Sie haben nicht den Mut, uns anzugreifen. Vielleicht sollten wir unsere Überlegenheit voll ausspielen.«
    »Was haben Sie vor, Professor?«
    »Wir greifen die lebenden Leichen an.«
    »Okay.«
    Der PSI-Professor machte einen raschen Schritt vorwärts. Er hielt die Gnostische Gemme hoch, und die Zombies wichen zurück.
    Auch Chao Kai blieb nicht stehen. Er holte mit dem Morgenstern aus und ließ die Stachelkugel durch die Luft sausen, doch der Wiedergänger machte einen raschen Schritt zur Seite, und dann stürzte er sich schnaufend auf den Chinesen.
    Chao Kai empfing ihn mit einem Karatetritt. Der Zombie steckte den Tritt wie nichts weg. Sein Faustschlag traf schmerzhaft die Brust des Chinesen. Chao Kai schlug sofort wieder mit dem Morgenstern zu.
    Diesmal traf er die Schulter des untoten Gegners.
    Der alte, brüchige Stoff, der die Zombieschulter bedeckte, zerriß.
    Die Stacheln fügten dem Untoten eine häßliche Wunde zu, doch das hinderte ihn nicht daran, Chao Kai noch vehementer anzugreifen.
    Ein zweiter Zombie kam heran.
    Chao Kai setzte den Dämonenbanner, den er in der linken Faust hielt, ein. Er traf damit eine Zombievisage, und die Wirkung gab ihm Auftrieb. Der Wiedergänger stieß einen gurgelnden Laut aus.
    Er faßte sich mit der bleichen Hand zitternd an die getroffene Stelle und sackte auf die Knie.
    Sogleich schwang Chao Kai den Morgenstern wieder hoch und ließ ihn auf den Schädel des Zombies herabsausen. Doch erneut kam es zu keinem Treffer, denn Zombie Nummer zwei fing den Morgenstern kurz davor ab.
    Der Untote und der Chinese kämpften verbissen um die Waffe.
    Zur

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