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0010 - Ich gegen alle

0010 - Ich gegen alle

Titel: 0010 - Ich gegen alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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schrien bereits: »Ja!«
    »Schön«, fuhr Vanbought fort, »ursprünglich wollten wir achtzehn Mann das Geschäft allein machen. Das war sicher nicht richtig, und wir haben es eingesehen. Wir haben euch eure Waffen wiedergegeben. Ich werde zur Canadian Ground Inc. oder zu irgendeiner anderen Gesellschaft gehen, und ich werde ihr nicht achtzehn, sondern zweiundsechzig abgesteckte und zugelassene Claims im Sun-Valley-Gebirge anbieten. Und ich werde ihr zweiundsechzig abgestempelte uranhaltige Gesteinsproben vorlegen. Vielleicht werden sie nicht das Dreifache von zwei Millionen Dollar zahlen, aber sie werden vier oder auch nur drei Millionen herausrücken, jedenfalls genug, um uns alle reich zu machen. — Wir werden alle gemeinsam gehen, und wir werden gemeinsam kassieren, was uns schon lange zusteht.«
    Ich glaube, jetzt gab es keinen unter den Schürfern mehr, der nicht ›Ja!‹ brüllte und ›Machen wir!‹ und Ähnliches.
    Und jetzt erst kam er auf das, was er wirklich von ihnen wollte.
    »Wir könnten schon längs unterwegs sein«, rief er, »wenn nicht dieser Bursche dort, der von sich behauptet, er wäre ein amerikanischer Polizist, uns verbieten will, das Camp zu verlassen. Er hat Blacky the Noone erschossen, er hat Bauber und Greath niedergeschlagen, er hat mit Kugeln verhindert, daß wir das Lager verlassen. Er wäre imstande, jeden einzelnen von uns niederzuschießen, nur um seinen Willen durchzusetzen. Wollt ihr euch das gefallen lassen, wenn es um sechzigtausend Dollar für jeden von euch geht?«
    Mir langte es. Mir stieg der rote Zorn in den Kopf.
    »Schluß!« brüllte ich, und Randolph Vanbought klappte den Mund zu.
    »Ich hab’ keine sechzigtausend Dollar für jeden von euch zu bieten, aber ich garantiere eine weiße Weste für einen jeden Mann, der noch nicht bis zu diesem Augenblick mit Vanbought das gleiche Spiel gespielt hat. Er verspricht euch Reichtum durch Betrug. Er will die uranhaltigen Gesteinsproben aus Hughs Claim als die euren deklarieren und abstempeln. Hört zu, ich verstehe nichts davon, wie so etwas vor sich geht, aber ich denke mir, daß der nächste Behördenchef diese Zertifikate ausstellt. Der nächste Behördenchef war Sheriff Peter Lambert, aber Lambert ist nicht mehr hier, und wenn Vanbought solche Bescheinigungen ausstellen kann, dann bedeutete das, daß er sich in den Besitz von des Sheriffs Stempel und des Sheriffs Papieren gesetzt hat. Dann bedeutet es, daß Randolph Vanbought den Sheriff getötet hat. Dann ist die Grundlage eures Reichtums nicht nur Betrug, dann ist es Mord.«
    Ich pumpte die Lungen voll Luft.
    »Er hat selbst zugegeben, daß er euch einmal übers Ohr hauen wollte. Glaubt ihr, er wird es nicht zum zweitenmal versuchen? Er und seine Leute werden mit uns nicht fertig. Jetzt sollt ihr ihm die Kastanien aus dem Feuer holen. Das ist der einzige Grund, warum er euch plötzlich beteiligen will. Und jetzt«, brüllte ich, »geht mir aus dem Weg, denn ich werde Randolph Vanbought verhaften, und wenn er eine einzige Bewegung macht, dann schieße ich nicht mehr daneben, sondern treffe ihn!«
    »Ich biete euch sechzigtausend Dollar!« schrie Vanbought mit überkippender Stimme. »Wollt ihr euch von einem hergelaufenen Amerikaner darum bringen lassen?«
    »Aus dem Weg!« schnauzte ich die vier Schürfer an, die mir den Zutritt zu dem Gangster verwehren wollten. Sie blickten unsicher zu Boden, aber sie wichen nicht.
    »Noch eins, G-man«, sagte Vanbought hastig. »Ich lasse mich nicht von dir verhaften. Versuch es! Es fällt dann mehr als ein Schuß, und es ist nicht sicher, wen diese Schüsse treffen, vielleicht manchen, der noch nichts mit der Sache zu tun hat.«
    Der Kerl war ein höllisch kluger Junge. Er sagte genau den richtigen Satz, der allein mich davon abbringen konnte, jetzt und sofort zu handeln. Wir schießen in New York auf keinen Gangster, der über eine Straße türmt, wenn Unschuldige dabei gefährdet werden können, und noch war der größte Teil der Männer hier unschuldig. Ich zögerte, mir den Weg zu Vanbought freizuboxen.
    Sicher hätte ich es doch versucht, an ihn heranzukommen, wenn in diesem Augenblick nicht eine ruhige heisere Stimme gesagt hätte: »Augenblick mal. Kann ich auch mal ein Wort reden?«
    Aus dem Hintergrund schob sich eine kleine, krummbeinige Gestalt nach vorn: Glenford Hughs.
    Er baute sich vor mir auf, grinste mich an und kicherte: »Am besten trollen Sie sich in Ihre Hütte, G-man, und lassen mich das hier erledigen. Ich

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