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0010 - Ich gegen alle

0010 - Ich gegen alle

Titel: 0010 - Ich gegen alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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über hierbleiben. Wo ist der Sheriff Lambert?«
    Eisiges Schweigen. Einer von ihnen, ein großer Rotbärtiger, spuckte aus, drehte sich um und ging weg. Zehn folgten seinem Beispiel.
    »Wir sind vorhin beschossen worden, als wir herauf wollten«, fuhr ich fort. »Wer war das, der sein Schießeisen nicht im Zaum halten konnte?«
    Es war, als spräche ich gegen eine Mauer. Ganz allmählich fing ich an zu kochen.
    »Wer von euch ist Amerikaner?« fragte ich scharf.
    Noch einmal verkrümelten sich gemächlich fünfzehn oder zwanzig.
    Ich tat einen Schritt auf den Rest zu.
    »Wer Amerikaner ist, will ich wissen!«
    Die letzten drehten sich um, steckten die Hände in die Taschen und wollten zu den Häusern schlendern. Mir reichte es. Ich griff zu, packte den ersten, der mir zwischen die Finger geriet, an seinem dreckigen Kragen, drehte ihn herum und schüttelte ihn.
    »Freund«, schnauzte ich ihn an, »wenn die anderen nicht reden wollen, so wirst du ihr Sprecher sein.« Alle waren sie stehengeblieben, als ich mir den einen griff. Ich konnte es nicht sehen, aber ich wußte, daß Phil jetzt ganz ruhig die Hand an den Kolben seines Gewehrs gelegt hatte.
    Der Bursche, der mir zwischen die Finger geraten war, war eine ziemlich mickrige Type mit einem Bart, der aussah, als hätten ihn die Ratten zerfressen. Er legte seine schmierigen Pfoten an meine Hände und versuchte seinen Hals zu befreien. Ich schüttelte ihn kräftiger, und er unterließ seine Versuche.
    »Also«, sagte ich. »Wo ist Sheriff Lambert?«
    »Weiß nicht«, ächzte er.
    »Wo?« fragte ich noch einmal.
    »Im Gebirge«, stöhnte er.
    »Warum wird auf uns geschossen?«
    »Weiß nicht.«
    »Warum?«
    »Jerry«, sagte Phil hinter mir mit einem leisen Ton von Warnung in der Stimme. »Links!«
    Ich hob den Kopf und blickte nach links. Dort ragten in einiger Entfernung zwei bizarre Felsblöcke in die Höhe, und aus der engen Schlucht zwischen ihnen kam jetzt ein Gruppe von Männern, schätzungsweise an die zwanzig. Sie waren vielleicht fünfhundert Yard entfernt. Ich ließ den Mann los und trat an Phils Seite.
    Die Männer kamen schnell näher. An ihrer Spitze ging ein großer schlanker Bursche, der einen Stetson trug. Außerdem war er mit einer hellbraunen Rentierjacke bekleidet, deren gefütterten Kragen er über die Ohren hochgestellt hatte.
    In einer Entfernung von hundert Yard gab er der Gruppe ein Zeichen. Sie blieb stehen, und er ging allein weiter. Die Leute, die auf sein Kommando zu hören schienen, waren alle bewaffnet, aber nur einige trugen Gewehre über der Schulter. Die meisten schleppten Hacken, Schaufeln, einer sogar ein Meßgerät.
    Ich ging dem Mann mit dem Stetson entgegen, während Phil es vorzog, seine Gefährten im Auge zu behalten.
    Als wir uns trafen, lächelte der Mann und streckte mir die Hand hin. Im Gegensatz zu allen anderen war er völlig glatt rasiert, einen kleinen schwarzen Schnurrbart auf der Oberlippe abgerechnet.
    »Hallo!« sagte er. »Willkommen in Sun Valley Camp, vorausgesetzt, daß Sie nicht nach Uran suchen wollen. Wir hörten das Flugzeug, aber wir kamen nicht rechtzeitig genug aus dem Felsen heraus, um ihm noch zu winken. Ich heiße Vanbought, Randolph Vanbought.«
    »Sie scheinen der einzige Mann zu sein, der hier bereit ist, mit einem Fremden zu sprechen, Mr. Vanbought. Mein Name ist Cotton.«
    Vanbought lachte und zeigte eine Reihe kräftiger Zähne. Er konnte höchstens fünfunddreißig Jahre alt sein.
    »Das ist kein Wunder. Jeder, der hier auftaucht, wird von den Männern unfreundlich behandelt, denn jeder ist ein Konkurrent, der das Uran finden könnte, das sie bisher noch nicht gefunden haben.«
    »Empfang mit Schüssen finde ich zu unfreundlich«, antwortete ich.
    »Sind Sie beschossen worden?«
    »Haben Sie das denn nicht gehört?«
    »Nein. Ich sagte schon, wir steckten im Felsen. Das Echo geht hier manchmal seltsame Wege.«
    »Ein Mann nahm uns unter Feuer, ein untersetzter schwarzbärtiger Bursche.«
    »Blacky the Noone nennen wir ihn. Wo ist er?«
    »Tut mir leid, er ist tot. Ich schoß zurück, weil er keine Vernunft annahm, und er brach sich das Genick.«
    Für einen Augenblick verfinsterte sich sein Gesicht.
    »Sind Sie immer so schnell mit Ihren Kugeln, Mr. Cotton?« fragte er scharf.
    »Hören sie«, knurrte ich nicht gerade sanft zurück. »Sie machen mir Spaß! Soll ich mich vielleicht abschießen lassen, um Blacky nicht weh tun zu müssen?«
    Vanbought nahm sich offensichtlich zusammen.
    »Sie haben

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