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0010 - Ich gegen alle

0010 - Ich gegen alle

Titel: 0010 - Ich gegen alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Stimme scharf von draußen.
    Der Alte fuhr hoch, stellte sich auf seine krummen Beine, bückte sich und suchte brummend auf dem Boden herum.
    »Na, wird’s bald?« rief Vanbought draußen. »Ich habe nicht viel Geduld, Hughs.«
    Endlich schien der Alte gefunden zu haben, was er suchte. Er nahm einen riesigen, aber völlig zerfressenen Hut vom Boden auf, stülpte ihn sich über den Schädel und torkelte nach draußen.
    Ich warf den Packen ab, den ich immer noch auf dem Rücken trug, trat aus der Tür, das Gewehr immer noch in der Hand.
    Phil und Vanboughts Männer standen sich unverändert gegenüber. Vanbought selbst und in seinem Kielwasser der Alte aus unserer Hütte waren auf dem Weg zu ihnen.
    »Du kannst kommen, Phil!« rief ich. Mein Freund senkte sein Gewehr, drehte sich um und schlenderte herbei.
    »Nimm gleich die Luken von der Rückwand ab«, sagte ich.
    Er tat es und kam dann wieder um die Hütte herum, die Blenden unter einem Arm. Unterdessen sah ich, wie Vanbought mit den Männern sprach. Sie zerstreuten sich und gingen in kleinen Trupps zu den anderen Hütten und Zelten.
    Phil betrat unser Blockhaus. Durch die Öffnung der hinteren Blenden war es einigermaßen hell darin geworden. »So«, sagte er, »das soll also unsere Behausung für die nächsten Monate sein. Trautes Heim — Glück allein.«
    ***
    Trautes Heim war entschieden eine übertriebene Bezeichnung für die Blockhütte. Bis auf den gemauerten Kamin, die Pritsche, zwei Hocker und einen Tisch, alles roh aus Brettern und Balken gezimmert, fehlte es ihr an jeglicher Einrichtung, aber schließlich hatten wir nicht erwartet, hier eine Villa mit Schwimmbassin zu finden.
    Gerechnet allerdings hatten wir mit Peter Lambert, Mitglied der Royal Mounted Police und kommissarischer Sheriff von Sun Valley Camp, und daß er nicht hier war, das verursachte uns einige Kopfschmerzen.
    Ich hockte auf dem Schemel und rauchte eine Zigarette.
    »Was hältst du von der Lage, Phil?«
    »Ich finde sie oberfaul«, knurrte er. Er war damit beschäftigt, seinen Packen auseinanderzuzerren.
    »Ob Lambert wirklich sang- und klanglos nach Fort Epson aufgebrochen ist?« überlegte ich laut.
    »Ich wette hundert zu eins, daß er das nicht getan hat«, antwortete Phil.
    »Wo soll der dann stecken?«
    »Ist dir aufgefallen, daß die vierzig Männer im Lager nicht bewaffnet waren?« sagte Phil statt einer Antwort. »Aber die Leute, die mit Vanbought aus dem Felsen kamen, waren alle bewaffnet.«
    Hallo, er hatte recht. Ich hatte nicht darauf geachtet, aber jetzt fiel es auch mir ein.
    »Du meinst, Vanbought übt eine geheime Herrschaft über das Camp aus. Er hätte die anderen Schürfer entwaffnet und hielte sie im Zaum. Dabei wäre ihm Lambert sicherlich im Weg gewesen, und…«
    Phil nickte. »Ja, das möchte ich glauben, jedenfalls eher als die Geschichte, daß der Sheriff einfach seinen Posten verlassen haben soll.«
    Ich trat den Zigarettenrest aus, stand auf und ging an den Wänden der Hütte entlang. Nicht der kleinste Gegenstand — ein Blechbecher zum Beispiel oder ein Stück Tuch — deutete darauf hin, daß der Bau je bewohnt gewesen war, obwohl kräftige Nägel gleich dutzendweise in der Wand steckten.
    »Wenn Lambert beseitigt worden ist«, sagte ich, »wo ist dann das Funkgerät? McDonald sagte uns, daß er öfter telegraphiert, und wenn diese Meldungen ausbleiben, wird John stutzig werden, genauer gesagt, er hätte es sogar schon merken müssen.«
    »Wenn Vanbought einen Mann hat, der mit dem Ding umzugehen weiß und fingierte Meldungen schickt, kann es lange dauern, bis McDonald merkt, daß etwas hier oben faul ist.«
    »Gut, meinetwegen gebe ich die Möglichkeit auch noch zu, aber dann möchte ich noch wissen, welcher Sinn dahinter stecken soll. Angenommen, Vanbought hat wirklich den Sheriff beseitigt, die Schürfer entwaffnet und die Funkverbindung mit Epson in eigene Regie übernommen. Warum hat er das getan? Wahrhaftig doch nicht, um die Leute hier oben auszurauben, denn sie haben nicht viel Raubenswertes bei sich.«
    Phil hängte sein Gewehr an einen der Nägel oberhalb der Pritsche.
    »Ich glaube, es hängt irgendwie mit dem Uran zusammen. Ich kenne mich auf dem Gebiet nicht aus. Vielleicht will Vanbought die Schürfer zwingen, ihm die fündigen Claims abzutreten. Irgend so etwas muß es sein.«
    »Okay«, sagte ich, »du weißt es also auch nicht, aber wir werden es herausfinden.«
    »Leider scheint keiner der Burschen Lust zu haben, den Mund

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