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0011 - Mutanten im Einsatz

Titel: 0011 - Mutanten im Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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studierte ihre Flugrichtungen eine Weile und kam zu dem Schluß, daß keiner der Fremden böse Absichten hatte. Schließlich konnte man nicht erwarten, daß es über einer Stadt wie Thorta überhaupt keinen Luftverkehr gab.
    „Wir haben jetzt genug Aufnahmen von der Stadt, denke ich", meldete sich Klein.
    „Was jetzt?"
    „Herunter auf das Raumfeld! Wir zerstören ein paar von ihren Wulstschiffen!"
    Klein gehorchte augenblicklich. Im Gleitflug schossen die Jäger, vom Meer her kommend, auf die Südgrenze der Stadt und den Raumhafen zu. Deringhouses Geräte erfaßten das Ziel, und als die Maschine die Feuerhöhe erreicht hatte, löste er den Desintegrator aus. Eines der Wulstschiffe zerfiel zu wirbelndem Staub, hundert Meter weiter ein zweites. Die Schüsse hatten getroffen.
    „Luftabwehr!" schrie Klein. Sie waren gefährlich niedrig. Dem Raketenschwarm, der vom Ostrand des Feldes auf sie zugeschossen kam, konnten sie nur noch dadurch ausweichen, indem sie die Triebwerksaggregate ihrer Maschinen bis auf das äußerste belasteten. Es schien jedoch so, als sei der Raketenbeschuß nur ein Ablenkmanöver des Gegners gewesen. Während sie noch auf die Lichtpünktchen der abgefallenen Raketen achteten, schoß aus einem Gefechtsstand des riesigen Schlachtschiffes ein blasser Desintegratorstrahl heran. Auf dem Tasterschirm hinterließ er nur eine schwache Spur, und, daß geschossen worden war, merkte Deringhouse erst, als er spürte, daß die Maschine seinen Befehlen nicht mehr folgte.
    „Deine linke Fläche!" schrie Klein. „Was ist los?" „Sie ist zur Hälfte abrasiert!"
    Die Maschinen stiegen weiter. Klein bemühte sich, Deringhouses torkelndem Jäger zu folgen, so gut es eben ging. Das unbeabsichtigte Manöver hatte indes einen unschätzbaren Vorteil: selbst der automatischen Zielvorrichtung eines Super-Desintegrators war es unmöglich, den Schlingerbewegungen eines angeschossenen Raumjägers erfolgreich zu folgen.
    Deringhouse überflog die Kontrollanzeigen. Der Verlust einer halben Tragfläche störte ihn nicht sonderlich. Der Jäger war nur zur Hälfte ein aerodynamisches Fahrzeug, die andere Hälfte konnte auf jegliche aerodynamische Hilfsmittel verzichten. Er gab Vollschub und sah, daß die Maschine ihm trotzdem nicht gehorchte.
    „Etwas anderes muß noch kaputt sein", murmelte er verbissen - und dann hatte er es plötzlich entdeckt. Das Aggregat lief in den letzten Zügen! Er sah dreimal hin und machte mehrere Kontrollen, bis er es glaubte. Er starrte auf den Geschwindigkeitsmesser. Der Jäger bewegte sich im freien Fall. Wenn seine Anfangsgeschwindigkeit durch die Gravitation des Planeten aufgezehrt war, würde er nach unten stürzen.
    „Mach schneller!" keuchte Klein.
    „Ich kann nicht", antwortete Deringhouse und fand plötzlich seine Ruhe wieder.
    „Hör zu: Du fliegst allein nach Rofus zurück. Ich bleibe hier. Mein Aggregat ist ausgefallen, ich würde es niemals schaffen. - Verstanden?"
    Klein machte heftige Einwände. „Wir könnten irgendwo landen. Ich würde dich übernehmen!"
    „Mach keinen Unsinn!" knurrte ihn Deringhouse an. „Du weißt, daß das unmöglich ist. Melde Rhodan, daß ich versuche, mich durchzuschlagen. Nach Möglichkeit werde ich es vermeiden, den Topsidern in die Hände zu fallen. Ich halte mich nach Süden, um so nahe wie möglich an das Gebiet der Sichas heranzukommen."
    „Aber..."
    „Flieg nach Hause!" bellte ihn Deringhouse an. „Keine Einwände mehr! Das ist ein Befehl, Captain Klein!"
    Er hörte Klein schlucken. „Jawohl, Major!" Und dann: „Hals und Beinbruch!"
    „Danke!"
    Deringhouse sah den unbeschädigten Jäger senkrecht davonschießen. Sekunden später war er nur noch auf dem Tasterschirm zu sehen, dann verschwand er auch dort. Seufzend wandte Deringhouse den Blick ab und begann, sich um sein eigenes Problem zu kümmern.
    Die lädierte Maschine stieg bis zu einer Höhe von achtzig Kilometern, dann war die Fahrt aufgezehrt. Rechtzeitig kippte Deringhouse sie vornüber und drückte sie nach unten, bis sie wieder so viel Fahrt aufgenommen hatte, daß er sie in etwa fünfzehn Kilometern Höhe mit ihren anderthalb Tragflächen stabilisieren konnte.
    Thorta lag weit hinter ihm. Das Gelände unter ihm war von einem Gewirr breiter Straßen durchzogen. Er sah kleine Städte in großer Menge, gewaltige Industrieanlagen und weit am Horizont die blaue, verschwommene Linie der Berge, in denen die Sichas lebten. Die Entfernung betrug mehr als vierhundert Kilometer, und so

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