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0014 - Das galaktische Rätsel

Titel: 0014 - Das galaktische Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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nicht aus dem Weltraum und siedelte sich hier lediglich an. Weiter steht fest, daß der jetzige zehnte Planet zu ihrer Zeit der elfte war, während der eigentliche Planet des ewigen Lebens aus dem System auswanderte. Wenn wir die unvorstellbare Technik einer Zivilisation bedenken, die das Geheimnis der ständigen Zellerneuerung entdeckte, so scheint es nicht verwunderlich, daß sie auch in der Lage war, einen ganzen Planeten nach Belieben zu bewegen. Wir kennen ihre Motive nicht, aber wir dürfen als sicher voraussetzen, daß sie ihre Welt für eine Reise durch den Raum ausstatteten und ihrer Sonne den Rücken kehrten. Ihr Ziel ist uns unbekannt, aber Crest und ich sind der Meinung, daß die Gruft unter dem Roten Palast einen Hinweis geben kann. Unser Positronensystem wurde eingehend befragt. Es sagt eindeutig aus, daß die unbekannte Art nicht beabsichtigte, spurlos zu verschwinden. Sie verließ dieses System nur, um den Suchenden Gelegenheit zu geben, ihre Intelligenz und Fähigkeit unter Beweis zu stellen. Den zehnten Planeten im Wegasystem zu finden, war kein Kunststück, aber die hier beginnende Spur durch die fünf Dimensionen zu verfolgen - das ist die eigentliche Aufgabe. Wir stehen erst am Anfang unserer Suche nach dem ewigen Leben."
    „Das ist doch ganz einfach", sagte Bully triumphierend. „Ras Tschubai war schon einmal in der Gruft, warum sollte es ihm nicht wieder gelingen. Er kann ja die Hinweise holen."
    Crest im Hintergrund lächelte nachsichtig. Neben ihm stand Thora, die ehemalige Kommandantin der auf dem Mond gescheiterten Raumexpedition. Ihre Einstellung zu den ihrer Meinung nach primitiven Menschen hatte sich nur wenig geändert. Es war ihr ein stetes Bedürfnis, die Überlegenheit der Arkoniden den Terranern gegenüber unter Beweis zu stellen. Thora war auch für irdische Begriffe eine schöne Frau, deren Alter unbestimmbar blieb. In ihrer schwankenden Seele kämpften Haß und Bewunderung, Abneigung und Liebe, krasse Verneinung und bedingungslose Bejahung miteinander. Mitunter haßte sie Rhodan. Manchmal haßte sie sogar sich selbst.
    „Sie erhielten wie Rhodan die Hypnoschulung der Arkoniden", sagte sie verächtlich zu Bully gewandt. „Ich kann nicht verstehen, wie Sie eine so unüberlegte Bemerkung machen konnten. Es zeugt wieder einmal für die Unreife der menschlichen Art..."
    „Wir sind hier nicht zusammengekommen, um die Reife oder Unreife unserer beiden Völker zu diskutieren", warf Rhodan ein und zwinkerte Bully beschwichtigend zu.
    „Bully kennt die Ergebnisse meiner Computerbefragung nicht. Das sollten Sie bedenken, Thora. Vielleicht ist es besser, wenn Crest darüber berichtet."
    Der arkonidische Wissenschaftler nickte und begann sofort zu sprechen.
    „Es gelang Rhodan mit Hilfe einiger Mutanten, insbesondere der Telekinetin Anne Sloane, des Teleporters Ras Tschubai und des Spähers Sengu, die Gruft für Sekunden zu öffnen. Nicht länger. Dabei stellte sich heraus, daß alle Gegenstände, die jene unbekannte Rasse in der Gruft deponierte, nicht räumlich, sondern zeitlich aufbewahrt werden. Der Afrikaner Ras Tschubai wurde Jahrtausende in die Vergangenheit geschleudert, wo er die Kassette mit den Plänen zum Bau der Materietransmitter fand. Der ganze Vorgang dauerte nicht länger als zehn Sekunden. Heute wissen wir nun schon, daß die Gruft in Wirklichkeit nichts anderes ist als ein Safe aus gebündelten kosmischen Strahlen, nicht zur jetzt existierenden Zeitebene gehörig. Und wir wissen auch, wie man alle Gegenstände, die sich in der Gruft befinden, in die Gegenwart zurückholen kann, ganz gleich, wo, oder besser: in welcher Zeit sie sich befinden. Die in der Kassette gefundenen Hinweise genügten, dem Positronengehirn die notwendigen Anhaltspunkte zu geben. Damit ist unser nächster Schritt festgelegt."
    Bully begegnete den Blicken der beiden Mediziner Haggard und Manoli. Er zuckte die Achseln. Was konnte er schon dafür, wenn die beiden Ärzte nicht an das ewige Leben glaubten? IHM, Bully, wäre es schon ganz recht, tausend und mehr Jahre alt werden zu können.
    „Ich lege immer noch größten Wert darauf", übernahm Rhodan wieder das Wort, „daß niemand die astronautische Position der Erde erfährt. Aus diesem Grund muß der Hyperfunkverkehr mit unseren Stützpunkten dort begrenzt bleiben. Das Universum ist nicht leer und einsam, sondern von vielen intelligenten Arten bevölkert. Sie interessieren sich für jeden, der tastend seine Fühler nach den Sternen ausstreckt.

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