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0015 - Der Morddämon

0015 - Der Morddämon

Titel: 0015 - Der Morddämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traute Maahn
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mich der Fall interessierte.«
    »Aber ich wüßte nicht, warum. Dieser Schotte war sicher sehr reich, und die Kriminalität hier in Hongkong ist doch sprichwörtlich.«
    »Nein, der Fall liegt anders. Er war gerade dabei, einen Brief zu diktieren. Und das Diktiergerät war noch eingeschaltet, in einer Zeitung wurde darüber etwas erwähnt. Und deshalb ging ich zu Brewster. Ich bot ihm deine Hilfe an.«
    »Höre ich recht?« fragte Nicole und legte aufatmend die Stäbchen weg. Sie trank ihr Weinglas in einem Zug leer. »Sie haben dem Inspektor die Hilfe meines Chefs angeboten? Wie kommen Sie dazu, Bill?«
    Bill Fleming lachte. »Ich weiß doch, wie ihn diese Fälle interessieren.«
    Er sah sich um.
    »Ich konnte mir von Brewster das Tonband ausleihen«, raunte er.
    »Wir sind hier ungestört.«
    Er griff in seine Rocktasche und holte ein kleines Kassettentonbandgerät heraus.
    »Ich stelle es ganz leise, Freunde. Spitzt eure Ohren.« Er schaltete auf »Ein«.
    »… aber das Klima setzt mir zu«, hörte man Stephen McTrashs Stimme sagen, »und mein Herz ist auch nicht mehr …«
    Dann kam eine Pause. McTrashs Stimme fragte: »Was fällt Ihnen ein?«
    Man hörte auf dem Band ein Poltern, dann eine hohe Männerstimme: »Stehen Sie auf. Kommen Sie mit. Ming-Li erwartet Sie.«
    Professor Zamorra tauschte mit Bill Fleming einen schnellen Blick.
    »Was?« hörten Sie den Mann auf dem Tonband sagen. »Hören Sie auf damit. Sie – Sie sind ja gar keine Menschen. Verlassen Sie sofort mein…«
    Bill Fleming schaltete das Gerät aus.
    Er verstaute es wieder in seiner Jackentasche. Gerade noch rechtzeitig. Der weißgekleidete Boy kam und brachte drei Portionen Mangustines.
    »Wie kalorienreich das wohl ist?« fragte Nicole und betrachtete den mit Früchten verzierten Dessertbecher skeptisch. Doch schon beim ersten Kosthappen verklärte sich ihr Gesicht. »Chef, probieren Sie mal. Lassen Sie doch diese blöde Geisterstory…«
    »Ist das alles?« fragte der Professor den Freund.
    »Ja. Aber ist dir die Veränderung in der Stimme von McTrash aufgefallen? Nackte Angst hatte ihn gepackt. ›Hören Sie auf damit‹, sagte er. ›Sie sind keine Menschen.‹ Diese beiden Sätze haben mich stutzig gemacht.«
    »Interessant«, sagte Professor Zamorra.
    »Es sind keine Menschen«, wiederholte Bill Fleming. »Was hältst du davon?«
    »Das kann viel bedeuten. Was stellt dieser Schotte eigentlich in seinem Unternehmen her?«
    »Roboter.«
    Nicole begann zu lachen. »Vielleicht hat ihn eine seiner zweibeinigen Maschinen auf den Arm genommen?«
    »Er hat die Roboter für Privathaushalte produziert«, fuhr Fleming fort. »Er startete eine große Werbekampagne. Im Grunde sind die McTrash-Roboter ziemlich primitive Maschinen, die auch Hausfrauen und Kinder mühelos mittels Fernlenkung oder Automatik bedienen können.«
    »Ich möchte das Werk gern besichtigen«, überlegte Professor Zamorra laut.
    »Das wird Inspektor Brewster dir sicher gern gestatten. Er ist mit seiner Weisheit ziemlich am Ende. Er weiß nicht, wo er einhaken soll. Einen Ming-Li gibt es in der Kronkolonie Hongkong nicht. Und drüben in Rotchina wird er auch nicht leben, glauben wir. Weshalb sagte McTrash: ›Sie sind keine Menschen.‹ Warum?«
    »Weil es keine Menschen waren«, erklärte der Professor trocken.
    »Allerdings besteht die Möglichkeit, daß die Gangster sich mit Masken getarnt hatten.«
    »McTrashs Stimme war voller Grauen. Hast du das nicht gemerkt?«
    »Man kann auch Grauen empfinden«, bemerkte Nicole, die fleißig ihr Dessert löffelte, »wenn man in das kreisrunde Loch einer Pistole sieht. Und das ist sehr real, glaube ich.«
    »Mach dir selbst ein Bild«, schlug Bill Fleming seinem Freund vor.
    »Seit drei Tagen ist Stephen McTrash spurlos verschwunden. Er ist ein sehr arbeitsamer, gewissenhafter, sparsamer Schotte, der täglich trotz der Hitze zwölf Stunden schuftete. Er wollte in einem Jahr seine Zelte hier abbrechen und in die Heimat zurückkehren.«
    »In Hongkong gibt es sicher eine Menge politischer Untergrundbewegungen. Vielleicht ist McTrash einer von ihnen auf den Schlips getreten«, überlegte der Professor laut.
    »Glaube ich nicht. Aber, wie gesagt, mach dir selbst ein Bild. Ich bin von früh bis spät abends bei den Fernsehaufnahmen dabei und kann dir kaum eine Hilfe sein.«
    »Ich bin ja auch noch da«, murmelte Nicole. »Ich habe noch nie einen Roboter in Aktion gesehen. Sie etwa, Chef?«
    »Mehrmals«, antwortete Zamorra.
    Nicole sollte

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