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0017 - Das Dämonenauge

0017 - Das Dämonenauge

Titel: 0017 - Das Dämonenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dann, kurz aufzutauchen. Von dem Gangster sah ich nicht die Spur. Er feuerte aber wieder. Steuerbord waren die Schüsse aufgeklungen. Wahrscheinlich hatte der Kerl Suko entdeckt. Ich befand mich an der Backbordseite, sah hoch vor mir den Bug der Yacht aufragen und hatte plötzlich die Idee, wie ich ziemlich gefahrlos auf unser Schiff gelangen konnte. Ich ging wieder auf Tauchstation und glitt unter dem Kiel der Yacht hinweg. Mit kräftigen Schwimmstößen bewegte ich mich voran, tauchte an der anderen Seite wieder auf und war jetzt zu unserem Boot hin durch das große Schiff gedeckt. In diesem Fall hatte ich bisher soviel Pech gehabt, aber jetzt kam mir das Glück zu Hilfe.
    Am Heck der Yacht entdeckte ich ebenfalls eine Leiter. Die untere Hälfte war zwar zusammengeklappt, aber wenn ich mich wuchtig aus dem Wasser stieß, mußte ich es schaffen. Ich schnellte hoch. Wie ein Delphin, der im Becken eines Zoos nach dem Futter schnappt.
    Ich jedoch schnappte nach der untersten Sprosse und schaffte es, sie mit den Fingern der rechten Hand zu fassen. Hart packte ich zu. Sammelte alle Kraft. Ein Klimmzug mit einer Hand. Ich hatte es geschafft. Mit den Schwimmflossen an den Füßen kletterte ich die Leiter hoch. Jetzt erwiesen sich diese Dinger als verdammt hinderlich. Abstreifen konnte ich sie nur auf dem Deck.
    Hinter den Aufbauten der Brücke duckte ich mich. Dann peilte ich vorsichtig auf unser Boot. Was ich sah, beschleunigte meinen Herzschlag. Jane Collins kämpfte mit einem Kerl, der mindestens doppelt so schwer war wie sie. Der Typ, der mich mit Blei beharkt hatte, lief mit schußbereiter MPi von Bordwand zu Bordwand und suchte seine Gegner. Wahrscheinlich schlug ihm Suko dauernd ein Schnippchen. Auf die Idee, daß ich auf der Yacht stecken konnte, kam er wohl nicht.
    Mein Magen zog sich zusammen, als ich den alten Kiriakis auf den Planken liegen sah. Selbst von meiner Position aus war der Knauf des Messers zu erkennen, der aus seinem Rücken ragte.
    Ein zweiter Mann lag ebenfalls auf Deck und rührte sich nicht mehr.
    Ich sah mich nach einer Waffe um. Wenn ich eingriff, dann mußte alles schnell gehen.
    Die Schiebetür zur Brücke stand einen Spaltbreit offen. Ich drückte sie weiter auf und huschte ins Innere. Radarkonsole, Funkgerät, Standkompaß waren Dinge, die mich im Moment nicht interessierten. Ich suchte nach einer Waffe. Ich sah in den eingebauten Holzkonsolen zahlreiche Schubläden. Der Reihe nach zog ich sie auf. Und hatte wieder einmal das Glück des Tüchtigen. In der zweituntersten Schublade fand ich eine Pistole. Es war eine Bernadelli. Ich überprüfte sie rasch.
    Sie war geladen. Sechs Kugeln steckten im Magazin. So vorsichtig, wie ich sie betreten hatte, so behutsam verließ ich die Brücke wieder. Ich warf einen Blick zu unserem Schiff hinüber.
    Der Gangster schoß. Feuerte eine Garbe über die Bordwand. Und Jane befand sich noch immer im Clinch mit dem schwergewichtigen Kerl.
    Ich verlor keine Sekunde mehr, nahm mir nur noch die Zeit, um Schwimmflossen und Preßluftflasche abzustreifen.
    Dann hetzte ich geduckt über das Deck der Yacht.
    Der MPi-Gangster hatte mich noch nicht gesehen. Ich gelangte bis an die Reling.
    Der Mann wandte mir den Rücken zu.
    Ich rief ihn an. »Waffe weg!«
    Der Typ verstand nicht, oder er wollte nicht hören. Er drehte sich um, langsam, zögernd.
    Ich schoß nicht, obwohl er seine Waffe noch in der Hand hielt.
    Dann aber warf sich der Killer zur Seite, schrie auf, riß die MPi herum und feuerte.
    Ich ließ mich im selben Moment auf die Knie fallen und zog zweimal den Stecher der Waffe durch. Während seine Garbe über mir in den Himmel fegte, traf ich besser.
    Der Bursche brüllte auf, taumelte noch zwei Schritte weiter und fiel hin. Steif blieb er liegen.
    Mein Ruf und die darauffolgenden Schüsse hatten den Mann aufmerksam gemacht, der mit Jane Collins kämpfte. Er wandte den Kopf. Jane nutzte ihre Chance, zog beide Beine an und hebelte den Burschen über sich hinweg.
    Da sprang ich schon mit einem gewaltigen Satz auf das Deck des Bootes.
    Hereos jagte wieder hoch. Mit einem Wutschrei auf den Lippen stürzte er auf mich zu.
    Voll ließ ich ihn auflaufen. Er wurde zurückgeschleudert, ruderte mit den Armen und präsentierte mir sein deckungsloses Kinn.
    Ich konnte einfach nicht widerstehen und hämmerte ihm meine Faust genau auf den Punkt.
    Das vertrug auch dieser schwere Kerl nicht. Bewußtlos krachte er auf die Planken. Er konnte froh sein, so billig weggekommen

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