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0017 - Das Dämonenauge

0017 - Das Dämonenauge

Titel: 0017 - Das Dämonenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lachte der Verkäufer. »Ist nicht drin, Hereos.«
    »Dann mach einen anderen Vorschlag.«
    »Treffpunkt auf dem Meer. Folgende Koordinaten gebe ich dir durch. Wie ich weiß, bist du ein recht guter Seemann.« Hereos erklärte sich überraschend schnell einverstanden. Das hätte den anderen eigentlich stutzig machen sollen, doch der merkte nichts. Er gab die Position an, wo das Treffen stattfinden sollte, und legte auch eine Uhrzeit fest. »Heute nachmittag um drei Uhr.«
    Hereos wiederholte noch einmal die Worte und hängte dann ein. »Dieser Schweinehund wird sich wundern«, flüsterte er. Er drückte die Tür der Zelle auf. Sein Gesicht war schweißbedeckt. Im Innern des Häuschens war es verdammt stickig gewesen. Mit einem Taschentuch wischte sich Hereos den Schweiß von der Stirn.
    Sein Cadillac parkte ein paar Meter weiter am Straßenrand. Im Wagen saßen zwei Männer. Hereos' Leibwächter.
    Typen, die kleinen Kindern angst machen konnten. Ehemalige Ringer, die auch heute noch vor Kraft kaum laufen konnten. Sie trugen beide helle Jeans-Anzüge, deren Nähte von den Fleischmassen fast aufgerissen wurden.
    Der Kerl am Steuer hieß Konos. Sein breitflächiges Gesicht hatte die Spuren zahlreicher Schlägereien nicht verdaut. Die rechte Augenbraue fehlte völlig. Nach einem Messerstich wuchs dort einfach nichts mehr.
    Auf dem Beifahrersitz hockte Liri. Der Mann stammte aus der Türkei und hatte wie sein Kumpan das Gemüt eines Fleischerhundes. Liri war glatzköpfig. Die Augen verschwanden fast völlig hinter Fettpolstern, und die Nase war kaum zu sehen. Als Liri seinen Boß ankommen sah, verließ er den Wagen und öffnete Hereos die hintere Tür. Schwer ließ sich der Hehler in den Fond fallen. Konos drehte den Kopf. »Wie ist es gelaufen, Boß?«
    »Fahr los!«
    Konos nickte. Er wartete, bis Liri den Caddy geentert hatte, und gab dann Gas. Die beiden Gorillas wußten, daß sie ihren Boß jetzt nicht ansprechen durften. Schweigend hockte Hereos im Fond und hing seinen Gedanken nach.
    Und die waren nicht gerade erfreulich. Der Kunde wollte ihn übers Ohr hauen, dieser dreckige Levantiner, wie Hereos ihn immer bezeichnete. Aber diesmal hatte er sich getäuscht. Er würde sich noch wundern.
    Hereos hatte seinen Laden in der Innenstadt von Athen. Nach außen hin gab er sich als Antiquitätenhändler. Er verkaufte nur solche Dinge, die von den zuständigen Behörden auch zum Verkauf freigegeben waren. Das geschah nicht mit allen Sachen, denn Schätze, die auf dem Grund des Meeres lagen, durften nicht mehr ausgeführt und verkauft werden. Der Schaden, der durch unseriöse Geschäftemacher entstanden war, ging weit in die Millionen. Man hatte Raubbau betrieben mit den Zeugen der Vergangenheit. Jetzt griff die Polizei hart durch, wenn sie einen dieser Exporteure erwischte. Hohe Gefängnisstrafen waren an der Tagesordnung. Das hielt Hereos jedoch nicht davon ab, es immer wieder zu versuchen.
    Seine Kunden saßen in der ganzen Welt verstreut und zahlten hohe Preise.
    Zwei normale Angestellte sorgten im Laden dafür, daß das Geschäft auch lief, wenn Hereos einmal nicht da war. Von den schmutzigen Geschäften ihres Brötchengebers ahnten die biederen Leute nichts.
    Hereos ließ sich auf den Hof hinter seinen Laden fahren. Dort rollte der Caddy in eine Garage.
    »Kommt mit in die Wohnung!« befahl der Hehler seinen beiden Leibwächtern.
    Hintereinander schritten die drei Männer die verwinkelte Treppe hoch. In seinem Arbeitszimmer nahm Hereos hinter dem Schreibtisch Platz.
    Die Gorillas blieben stehen.
    Der Hehler erklärte seinen Männern mit ein paar Worten die Lage.
    Synchron nickten sie. Dann fragte Konos: »Und wie haben Sie sich entschieden?«
    Hereos blickte die Männer lauernd an. »Wir werden ein Exempel statuieren«, erwiderte er. »Geht los, und ölt eure Kanonen. Den Hundesohn schießen wir zusammen…«
    ***
    Wenn das Sprichwort ›Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen‹ zutrifft, dann mußten Jane, Suko und ich wirklich ein gutes Gewissen haben.
    Wir schliefen wie die Toten.
    Ich wachte gegen acht Uhr am anderen Morgen ziemlich schlaftrunken auf und hatte Mühe, aus dem Bett zu steigen. Auch die Toilette dauerte länger als gewöhnlich, und so war es nicht verwunderlich, daß ich als letzter am Frühstückstisch eintraf.
    Die Bemerkungen waren dementsprechend.
    In diesem internationalen Hotel gab es das internationale Einheitsfrühstück. Der Toast war zäh wie Leder. Suko aß meine Scheiben gleich mit.

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