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0017 - Das Dämonenauge

0017 - Das Dämonenauge

Titel: 0017 - Das Dämonenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollte zu ihr, doch irgend etwas hinderte mich daran. Ich konnte auf einmal nicht mehr weiter. Dann sah ich vor mir eine Brücke, die eine Schlucht überspannte. Es war eine tiefe, angsteinflößende Schlucht mit Nebelwänden. Ich hatte Angst, die Brücke zu überqueren. Dann aber tauchte aus dem Nebel ein scheußliches Gesicht auf. Die beiden Augen wuchsen plötzlich zusammen, wurden eins…«
    Jane berichtete, was sie erlebt hatte, beschrieb das Gesicht sehr genau.
    »Und ich sah dich, John. In New York und danach gefesselt auf dem Flügel einer Mühle. Es waren Blicke in die Zukunft. Ich konnte durch das Auge in die Zukunft sehen. Klar und deutlich sah ich alles vor mir. Es war wie ein Alptraum. Ich habe Angst, John.«
    Ich streichelte ihre Hand. »Die brauchst du nicht zu haben, Jane. Ich bin bei dir.«
    »Trotzdem, alles war unheimlich. Sogar der Schwarze Tod tauchte wie ein Gespenst aus dem Nebel auf. Furchtbar…«
    Ich biß die Zähne aufeinander. Da war der Name wieder gefallen. Der Schwarze Tod! Mein Erzfeind, Satans Erster Diener, der bereits so lange lebte, wie die Welt existierte.
    »Begreifst du die Zusammenhänge?« fragte Kiriakis dicht neben mir mit leiser Stimme.
    »Fast.« Ich wandte mich wieder der Privatdetektivin zu. »Erzähle bitte weiter, Jane. Was hast du noch gesehen?«
    »Sonst nichts.«
    »Hat dich der Schwarze Tod angegriffen?«
    »Nein. Aber er wollte es. Er hat es nur nicht geschafft. Er wollte nach mir fassen, doch da war alles vorbei. Die Umgebung veränderte sich. Ich spürte einen Schmerz in der Herzgegend und erwachte hier.«
    »Das war der Moment, als die Massage Erfolg hatte«, kommentierte Kiriakis.
    Jane Collins blickte die Männer erstaunt an. »Dann – dann habt ihr mich also zurück ins Leben geholt?«
    »So ist es«, erwiderte John.
    Jane lächelte. »Und dabei war es zuerst so schön«, erzählte sie. »Nie hätte ich wieder zurück gewollt. Ich fühlte mich einfach wohl, wißt ihr. Euch wäre es sicherlich nicht anders gegangen.« Sie setzte sich plötzlich auf.
    Ich wollte sie noch zurückhalten, reagierte jedoch zu spät. Jane merkte erst jetzt, daß ihre Brust nicht bedeckt war, und wurde rot. Ich gab ihr ihre Bluse. »Zu schämen brauchst du dich aber wirklich nicht«, sagte ich.
    Sie zog die Bluse über, »Bei dir kann man nie wissen, John.« Dann wurde sie wieder ernst. »Seltsam. Die Wunde, ich spüre sie gar nicht mehr. Sie ist geschlossen. Nur noch ein leichtes Ziehen, das ist alles. Wie ist das nur möglich?«
    Ich zeigte auf den Griechen. »Das hast du Kiriakis zu verdanken, liebe Jane.«
    Die Detektivin runzelte die Stirn. »Wer sind Sie? Vorhin war mir, als hätte ich Sie schon einmal gesehen.«
    »Ich bin ein Freund«, erwiderte der Grieche. »Das sollte Ihnen vorerst genügen.«
    »Und wie haben Sie mich geheilt?«
    Kiriakis legte beide Hände gegeneinander. »Es gibt viele Geheimnisse in unserer Welt. Ich bin der Meinung, daß sie auch Geheimnisse bleiben sollen. Deshalb werde ich Ihnen nichts sagen, Miss Collins. Vielleicht erfahren Sie dieses kleine Wunder irgendwann einmal. Ich kann Ihnen jedoch versichern, daß die Wunde völlig geheilt ist. Sie werden keine Schmerzen mehr verspüren. Glauben Sie mir.«
    »Ja, Mr. Kiriakis, ich glaube Ihnen.«
    »Lassen Sie das ›Mister‹ weg. Wir sind Freunde und sollten es bleiben.«
    »Zweifeln Sie daran?« fragte ich.
    Kiriakis hob die mageren Schultern. »Wer weiß, was sich der Schwarze Tod noch alles ausgedacht hat.«
    »Was ist mit dem Dämonenauge?« fragte ich.
    »Darauf wollte ich kommen.« Kiriakis setzte sich. »Wir werden es schwer haben, das Auge zu zerstören. Es ist ebenso alt wie der Schwarze Tod. Durch dieses Auge kann der schreckliche Dämon in die Zukunft und in die Vergangenheit blicken.«
    »Er sieht alles?« fragte ich staunend. »Nein, nicht alles.«
    »Ich verstehe nicht…«
    »Ich will es euch erklären. Als der Kontinent Atlantis damals unterging, war es zwar das Ende der Bevölkerung, aber nicht der Tod des Bösen. Schon zur Blütezeit dieser Kultur hat es das Böse gegeben. Es war sehr stark vertreten. Schwarze Priester und Magier fanden zahlreiche Diener. Durch Höllenspuk und Zauberei hielten sie die Menschen bei der Stange. Aber auch die Dämonen bekriegten sich gegenseitig. Der Schwarze Tod, der sich bereits damals als Herrscher aufschwingen wollte, hatte es schwer. Sein Gegner war Myxin, der Magier. Und er besaß das Dämonenauge. Doch der Schwarze Tod schaffte es, ihm das Auge

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