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0017 - Ich gab ihm eine Chance

0017 - Ich gab ihm eine Chance

Titel: 0017 - Ich gab ihm eine Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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Wahrheit verdächtig ineinander über.
    Tja, so verging die Zeit. Als Mr. High aufbrach, war es schon nachmittags vier Uhr geworden. Wir hatten alle schon Bauchschmerzen vom Lachen.
    »Chef«, sagte Robby, »bevor Sie gehen: Ich möchte heute abend eine kleine Geburtstagsparty bei mir geben. Sie kommen doch auch?«
    Wir sahen alle bittend zu Mr. High. Er fing unsere Blicke nachdenklich auf. Da er nie trank, hielt er eigentlich von solchen Partys nicht viel. Aber für uns mußte er dabeisein. Wenn er nicht da war, fehlte uns etwas. »Also okay«, lächelte Mr. High. »Ich komme. Um wieviel Uhr?«
    »Ist Ihnen acht Uhr recht?«
    »Ja, däs paßt mir.«
    »Fein, also acht Uhr!«
    Und dabei blieb es. Phil und ich gingen kurz nach Mr. High. Wir schliefen den Rest des Nachmittags, warfen uns dann in unsere Feiertagsgarderobe und ließen seit langer Zeit wieder zum erstenmal unsere Schießeisen zu Hause. Wir kamen uns vor wie zu Weihnachten, als wir die Jacken anzogen, ohne daß über dem Hemd eine Schulterhalfter mit einem Revolver saß.
    Tja. Ohne Revolver stiegen wir in den Zauber.
    ***
    Wir fuhren in meinem Jaguar hin. Ich hatte mir auf dem Stadtplan die Fahrtroute angesehen, denn Robby wohnte ein ganz schönes Stück von uns entfernt, und New York ist schließlich kein Dorf.
    Er hatte seinen Palast in den Gegenden, wo man sich fragt, sind das nun die Außenbezirke oder schon die Vorstädte von New York. Irgendwo im Westen war es.
    Nach einer halben Ewigkeit — für mein Gefühl mußten wir eigentlich schon bald in San Francisco sein — sagte Phil: »Die nächste links, und da sind wir.«
    Ich atmete erlöst auf. Da merkte ich, daß es mit dem Sprit zur Neige ging. Und wie gerufen entdeckte ich eine Großtankstelle keine hundert Yard vor uns. Ich fuhr die Anfahrt hinauf und stieg aus.
    Ein Tankwart in einer hellgrauen Uniform kam herangestürzt.
    »Bitte sehr, Sir?«
    »Machen Sie den Tank voll. Viel ist nicht mehr drin.«
    »Okay, Sir.«
    Ich vertrat mir ein bißchen die Beine. Phil kam auch heraus und sagte: »Robby muß hier gleich in der Nähe wohnen. Wie spät ist es?«
    »Ich habe es drei Minuten vor acht.«
    »Na, dann sind wir ja sogar pünktlich.«
    Er wandte sich an den Tankwart. »Wissen Sie, wo Mr. Marshfield wohnt? Es müßte eigentlich hier in der Nähe sein.«
    »Ja, Sir. Hier das nächste Haus, direkt neben unseren Garagen. Sie können es von hier aus deutlich sehen.«
    Er wies uns die Richtung, und wir guckten uns die Bude an. Wir wußten, daß Robby sie allein bewohnte. Dafür kam sie uns ein bißchen groß vor. Was macht ein Mensch allein in einem Haus, das mit Erdgeschoß und erstem Stock gut seine zehn bis zwölf Zimmer hat? fragte ich mich. Aber das war schließlich nicht meine Sache. Und ehrlich gesagt, war es ein nettes Häuschen. Im Kolonialstil gebaut mit einer breiten Veranda an zwei Seiten, hatte es sogar einen ziemlich großen Garten nach hinten hinaus. Die großen Reklame-Neonröhren von unserer Tankstelle spendeten so viel Licht, daß man alles gut ubersehen konnte. Als ich mich umdrehte, entdeckte ich den Tankwart, wie er prüfend meinen Jaguar umkreiste.
    »Toller Schlitten«, sagte er, als er merkte, daß ich ihn beobachtete.
    Mir paßte sein komischer Blick nicht, und ich sagte kurz: »Ja, ein richtiges Auto.«
    Er merkte, daß mir seine Glotzaugen nicht gefielen, und präsentierte mir die Rechnung.
    Ich gab ihm so viel, daß ein knappes Trinkgeld übrigblieb, und sagte: »Okay. Wenn Mr. Marshfield nebenan wohnt, könnten wir den Wagen vielleicht hier parken?«
    »Yes, Sir. Ich werde eben nachsehen, welche Garage frei ist.«
    Er verschwand in seinem Office, das auf drei Seiten nur aus Glas bestand. Die vierte Wand war aus Steinen, sie trennte das Büro von anderen Räumen. Eine dicke Tür führte durch diese Wand. Der Tankwart verschwand durch diese Tür, und es dauerte eine ganze Weile, bis er wieder herauskam.
    »Es tut mir sehr leid, Sir«, sagte er. »Leider sind sämtliche Garagen besetzt. Und auf dem freien Parkplatz hinter den Garagen ist im Augenblick nicht einmal ein Motorrad unterzubringen. Wir sind heute abend leider total besetzt.«
    Das hätte mir seltsam Vorkommen müssen. Denn so viel Betrieb war hier in diesem Außenbezirk nun wirklich nicht, daß eine Großtankstelle mit angeschlossener Großgarage und eigenem Parkplatz wirklich restlos besetzt sein konnte. Aber ich dachte an unsere Party und argwöhnte leider gar nichts.
    »Macht nichts«, sagte ich, während ich

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