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0017 - Planet der sterbenden Sonne

Titel: 0017 - Planet der sterbenden Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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altmodischen Handgranaten erkannt zu haben und verhielt sich, zunächst ruhig. Auf diese Weise erreichten Rhodan und seine Leute die Senke zwischen den beiden Hügeln, bevor das eigentliche Theater begann.
    Jemand stieß plötzlich einen erschreckten, langhallenden Schrei aus, und als Rhodan herumfuhr, sah er im Schein seiner Lampe einen seiner fünf Männer durch die Luft davon wirbeln.
    Er begriff sofort.
    „Zurück!“ schrie er. „Über die Kuppe!“ Zwei Leute, die weniger schnell verstanden als er selbst, riß er mit sich. Sie hatten die Hälfte des Weges schon zurückgelegt, als das unheimliche Wirbelfeld den zweiten Mann erfaßte und durch die Luft davontrug. Mit weiten Sprüngen, durch die geringe Gravitation begünstigt, hetzten sie die Hügelflanke hinauf und brachten sich in Sicherheit, bevor der Feind ein drittes Opfer finden konnte.
    Schrill hallten die Schreie der beiden Entführten in den Helmempfängern. Sie waren in südlicher Richtung davon geschleudert worden. Rhodan suchte sie mit seinem Scheinwerfer, aber er fand keine Spur mehr von ihnen. Plötzlich rissen die Schreie ab. In dem Helmempfänger gab es kurz hintereinander zwei dumpfe Schläge, dann war alles still.
    „Leutnant Tanner?“
    „Hier, Sir!“
    „Nehmen Sie einen Shift und drei Leute! Suchen Sie nach den Abgetriebenen!“
    „Jawohl, Sir.“ Tanner hatte die beiden Männer durch die Luft fliegen sehen. Er kannte die Richtung, in die die feindliche Waffe sie getrieben hatte. Schweigsam und zornig machte er sich mit drei Leuten auf den Weg.
    Rhodan hatte herausgefunden, was er hatte herausfinden wollen. Aber es hatte ihn zwei Leute gekostet. Die Wirbelfelder, die der Feind zu erzeugen verstand, erfaßten einen Gegner auch dann, wenn der Gegner sich in einen Schutzschirm hüllte. Sie waren nicht in der Lage, den Schirm zu durchdringen, aber sie erfaßten den Schirm - und das tat dieselbe Wirkung. Jemand, der einen Schutzschirm trug, war in den Schirm fest eingehüllt. Wenn der Schirm in Drehung versetzt wurde, drehte sich sein Träger mit.
    Sie würden also mit stärkeren Mitteln angreifen müssen. Die Möglichkeiten der kleinen Expedition reichten nicht aus, um den Feind zu bezwingen. Rhodan kroch zu Fellmer Lloyd hinüber.
    „Können Sie etwas wahrnehmen?“ fragte er.
    „Oh ja“, antwortete Lloyd. „Ich habe die ganze Zeit über schon Kopfweh davon. Jemand dort vorn haßt uns so sehr, wie man in Worten nicht ausdrücken kann.“
    Deringhouse lag in der Nähe. Von Zeit zu Zeit hob er den Kopf über die Deckung der Hügelkuppe und sah durch sein UR-Glas.
    „Gnade uns Gott“, murmelte er, „wenn sie auf die Idee kommen, daß sie ebenso gut aus ihrem Bau herauskriechen und uns angreifen könnten!“
     
    *
     
    Gegen Mitternacht kehrte Tanner zurück. Er hatte die beiden Männer gefunden, tot. Die Schutzschirme ihrer Anzüge hatten der gewaltigen Beanspruchung offenbar nicht standgehalten. Die Schirme waren neutralisiert gewesen, als der Einfluß der fremden Waffe aufhörte. Sie waren abgestürzt - aus beträchtlicher Höhe - und trotz der geringen Gravitation an den Folgen des Sturzes gestorben, bevor Tanner sie noch hatte finden können.
    Rhodan fühlte kalten Zorn in sich aufsteigen. Er zerbrach sich den Kopf darüber, ob er die STARDUST herbeirufen und den Stützpunkt des Feindes mit den wesentlich wirkungsvolleren Waffen des Schiffes bearbeiten lassen solle, aber er kam zu dem Schluß, daß er lieber noch zehn andere Versuche unternehmen wollte als einen, bei dem er die STARDUST aufs Spiel setzte.
    Er dachte nach.
    Und dann geschah etwas, was alles Nachdenken unnötig machte. Es hatte angefangen mit einem grollenden, donnerähnlichen Geräusch. Bevor sie sich darüber im klaren gewesen waren, wo es herkam, hätte der Boden unter ihnen zu zittern begonnen. Sekunden später lief drüben durch den Hügel, in dem sich der Feind versteckt hatte, ein breiter Erdriß. Hinter Rhodan geriet einer der Shifts ins Wanken und legte sich auf die Seite.
    „Ein Erdbeben!“ schrie jemand.
    Rhodan betrachtete den Riß, der drüben den Hügel gespalten hatte, und wußte plötzlich, daß er niemals mehr eine Chance wie diese bekommen würde.
    „Los!“ schrie er und stellte sich winkend auf den Gipfel des Hügels, damit ihn jedermann sehen konnte.
    „Das ist der Augenblick, auf den wir gewartet haben!“ Es dauerte ein paar Sekunden, bis sie auf die Beine kamen. Das Beben hatte an Heftigkeit zugenommen. Manch einer kam ins Straucheln,

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