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0018 - Die Rebellen von Tuglan

Titel: 0018 - Die Rebellen von Tuglan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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wären wir von der Wega etwa sechsunddreißigtausend Lichtjahre entfernt. Schöne Geschichte."
    „Kann man wohl sagen", knurrte Bully fassungslos. „Und du bist sicher, daß sich das Navigationsgehirn nicht irrte?"
    „Ausgeschlossen!"
    „Dann verstehe ich nichts mehr!" Sie schwiegen eine Weile, dann kam Crest wieder in die Zentrale. In der Hand hielt er eine verkleinerte Kartenreproduktion, eine hauchdünne Plastikscheibe mit unzähligen Punkten und gestrichelten Linien.
    „Ich habe mir eine Kopie anfertigen lassen, Rhodan. Sehen Sie dort!"
    Er zeigte auf den blassen Riesenstern. „Das ist Laton, eine gewaltige Sonne mit achtunddreißig Planeten. Sie ist in der Kartei der STARDUST registriert und ein Bestandteil unseres Imperiums. Wir hatten Glück. Dort werden wir die genauen Daten für die Transition zur Wega erhalten können."
    Rhodan schien nicht sehr erfreut.
    „Sie glauben, daß wir dort Arkoniden treffen?"
    „Zumindest einen Verwalter, den Hohen Kommissar von Arkon. Unsere Kolonialrassen haben ihre Selbständigkeit behalten, und wir überlassen ihnen das Regieren über ihre eigenen Systeme. Die Kartei sagt aus, daß Laton acht bewohnte Planeten besitzt, von denen der elfte, Tuglan genannt, der Hauptplanet mit Sitz der Administration ist."
    Rhodan spürte die heimliche Freude Crests. Seit vier Jahren hatte dieser keine Verbindung mit seiner Heimatwelt Arkon mehr gehabt Mit der Notlandung auf dem irdischen Mond war jede Verbindung abgerissen. Rhodan hatte ihn aus seiner Zwangslage befreit und bisher klug zu verhindern gewußt, daß Crest Kontakt mit Arkon erhielt. Er wollte nicht, daß die Herren eines gewaltigen Imperiums von der Erde erfuhren, die sie dann sicherlich ihrem Reich einverleiben würden. Erst wenn Terra geeint und stark genug war, konnte man mit Arkon in Verbindung treten. Nur der Mächtige kann es sich erlauben, gerecht zu verhandeln.
    Wenn Rhodan aber jetzt die Landung auf einer Kolonialwelt Arkon rundweg ablehnte, würde er sich Crests Mißfallen zuziehen. Ganz abgesehen von Thora.
    Thora, die Kommandantin jenes Arkonidenschiffes, auf dem Crest der leitende Wissenschaftler gewesen war, haßte Rhodan, weil er ein Mensch war. Und sie liebte ihn, weil er ein Mann war. Ihre Sehnsucht aber galt Arkon, ihrer Heimat. Sie würde sich widersetzen, wenn Rhodan die Landung auf Tuglan verweigerte.
    Rhodan entschied sich.
    „Wir werden also Kontakt mit dem elften Planeten von Laton aufnehmen, Crest, wenn Sie mir versprechen, Ihrem Kommissar dort nicht die Position der Erde mitzuteilen. Ich halte den Zeitpunkt noch nicht für gekommen, den Kontakt herzustellen. Sie wissen sicherlich, warum."
    „Ich weiß", beruhigte ihn Crest. „Und Sie wissen, daß ich Ihre Bedenken teile. In diesen vier Jahren hatte ich Gelegenheit genug, die Menschen und ihre Fähigkeiten kennen zu lernen. Wir sind uns einig, Rhodan, daß die Macht der Arkoniden zu Ende geht. Wenn es einen Nachfolger geben wird, dann nur die Terraner. Aber - ist auch Thora dieser Meinung?"
    Darauf konnte Rhodan keine Antwort geben. Eine Alarmglocke begann laut zu schrillen. Rhodan sprang mit einem Satz zu der Bordsprechanlage und stellte fest, daß der Alarm aus der Küche kam. Für einen Augenblick war er verwirrt, denn nichts war unwahrscheinlicher, als daß gerade dort etwas Außergewöhnliches passiert war. Er legte einen Hebel nach unten. Ein winziger Schirm leuchtete auf. Das Gesicht eines aufgeregten Mannes mit der hohen weißen Mütze eines Kochs erschien darauf.
    „Kommandant!" platzte er heraus, ehe Rhodan eine Frage an ihn stellen konnte. „Kommandant! Wir haben einen blinden Passagier an Bord. Können Sie sofort in die Küche kommen?"
    Rhodan verschlug es die Sprache. Er konnte nicht einmal fragen, wer der blinde Passagier sei, so verblüfft war er. Und als er sich gefaßt hatte, war das Gesicht des Kochs bereits verschwunden. Der Schirm wurde dunkel.
    „Einen blinden Passagier?" fragte Crest. „Wer könnte das sein?"
    Rhodan schloß eine Sekunde die Augen, dann sagte er: „Ich gehe in die Küche, vielleicht erfahre ich es dann."
    Ohne sich um die beiden anderen zu kümmern, verließ er die Zentrale. Crest und Bully folgten ihm entschlossen. Was blieb ihnen auch anderes übrig.
    Ein blinder Passagier? Im Weltraum konnte niemand zugestiegen sein, und auf Tramp, ihrem letzten Landeplatz, gab es keine Menschen. Bis zu diesem Punkt war Bully mit seinen Überlegungen angelangt, als ihn das Licht der Erkenntnis durchzuckte. Sein Mund

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